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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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die restlichen Dokumente studieren. Was wird eigentlich für unseren persönlichen Schutz getan?« Legroeder blickte sich um, als könnten jederzeit Terroristen aus dem Schrank stürmen.
    »Peter ist gerade dabei, mein Haus zu sichern«, antwortete Harriet. »Dort kann uns so schnell nichts passieren. Er ist der Beste in seinem Metier. Morgan, du kommst mit uns.«
    Morgan nickte und sortierte die Unterlagen.
    »Dann setzten wir unsere Prüfung der Informationen fort. Und lassen Peter seinen Job tun.«
    *

    Peter holte sie im Büro ab, um sie zu Harriets Haus zu begleiten. In der Gesellschaft von Menschen war »Peter« der einzige Name, den der Privatdetektiv benutzte. Er war ein Clendornaner – ein Humanoid mit silberblauer Haut und einem keilförmigen, sich nach oben hin verbreiternden und abgeflachten Kopf. Seine Nase schien nur aus Ecken und spitzen Kanten zu bestehen, die Augen glichen durchsichtigen Kugeln mit leuchtender Stahlwolle im Hintergrund der Augäpfel. Er lächelte nur ein einziges Mal, flüchtig – ein Zick-zack-Lächeln unter den eckigen Brauen – dann wirkte er wieder nüchtern und konzentriert. Er hatte zwei Leibwächter bei sich – einen Gos'n mit Namen Georgio, dessen lange Arme an Tentakel erinnerten; und einen Swert namens Pew, ein vierschrötiges Individuum mit einer Art Pferdekopf, das eine strenge Ausdünstung verbreitete.
    »Von jetzt an gehen wir keine Risiken mehr ein«, erklärte Peter, nachdem man einander vorgestellt worden war. »Wir haben Ihr Haus gescannt, und die Nacht über bleiben Georgio und Pew zur Bewachung da. Ich stehe in ständigem Kontakt mit ihnen, aber heute Abend muss ich noch eine Menge Recherchen anstellen. Können wir jetzt aufbrechen?« Die Worte kollerten aus seinem Mund wie Murmeln aus einem Beutel.
    »Wir müssen diese Extra-Kopien an einem sicheren Ort verwahren«, erklärte Harriet und zeigte ihm die Datenkuben.
    »Um diese Zeit sind die Banken nicht mehr geöffnet. Aber wenn jeder von uns einen Kubus an sich nimmt, ist ein gewisser Schutz gewährleistet. Eine Kopie haben Sie ins Weltnetz eingespeist, nicht? Gut – und die Originale?«
    »Die befinden sich hier. Peter, vielleicht müssen wir zum Asteroidengürtel fliegen. Könnten Sie das arrangieren?«
    Peter blinzelte; es sah aus, als würde ein Leuchtsignal mehrere Male aufblitzen. »Natürlich – wenn es sein muss.« Er nahm Legroeder ins Visier. »Haben Sie die Absicht, ein Flüchtling zu werden?«
    »Das bin ich doch längst, oder?«
    Harriet räusperte sich. »Ich glaube, Peter wollte uns an die Kautionsbedingungen erinnern – dass Sie den Planeten nicht verlassen dürfen. Und ich als Ihre Anwältin darf Sie nicht dazu ermutigen, das Gesetz zu brechen. Ist das korrekt, Peter?«
    Der Privatdetektiv hob seine langfingrigen Hände. »Ich mache Ihnen keine Vorschriften. Aber ich möchte Sie darauf hinweisen, dass Mr. Legroeder nicht nur gegen Kaution frei ist, sondern obendrein in den Verdacht geraten könnte, am Verschwinden von Jakus Bark und an der eventuellen Ermordung von Robert McGinnis beteiligt zu sein. Es würde keinen günstigen Eindruck machen, wenn er den Planeten verließe. Das sähe nach einer Flucht aus.«
    »Sie haben hundertprozentig Recht, Peter«, räumte Harriet ein. »Aber offen gestanden stecken wir hier ziemlich tief in der Patsche. Was auch immer gespielt wird, ich bin fest davon überzeugt, dass jemand von der Raumfahrtbehörde involviert ist. Vielleicht sogar die Zentristische Front – wer weiß? Der Rigger-Gilde können wir auf gar keinen Fall trauen, und je mehr Indizienbeweise gegen uns sprechen, umso argwöhnischer wird die Polizei. Ich sage es nur ungern – Sie können sich gar nicht vorstellen, wie ungern – doch ich fürchte, es wird mit uns ein böses Ende nehmen, wenn wir uns streng an die Regeln halten. Uns droht ein ähnliches Schicksal wie Robert McGinnis. Haben Sie mittlerweile mehr über diese Sache in Erfahrung gebracht?«
    Peters Augen sprühten Funken. »Leider nicht. Wir können uns dem Haus nicht nähern, und die regionalen Behörden haben mitgeteilt, dass das Feuer innerhalb des Energieschilds immer noch brennt. Solange der Generator, der den Schutzschirm erzeugt, funktioniert, sind ihnen die Hände gebunden.« Er zuckte die Achseln und legte seinen großen Kopf schräg. »Bei der massiven Rauchentwicklung kann man nicht einmal erkennen, ob das gemietete Fluggerät noch intakt ist.«
    »Der Flieger ist unwichtig«, meinte Legroeder.
    »Die Verleihfirma

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