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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Mr. McGinnis? Habt ihr eine Ahnung, was mit ihm passiert sein könnte?«
    Harriet setzte eine grimmige Miene auf. »Ich kann es mir recht gut vorstellen, obwohl ich hoffe, dass ich mich irre. Ich bitte Peter, schnellstmöglich jemanden dorthin zu schicken. McGinnis vertraute uns hoch sensibles Material zur sicheren Aufbewahrung an. Die Informationen könnten Legroeder helfen, vor der Gilde und der Raumfahrtbehörde seine Unschuld zu beweisen. Wozu die Unterlagen noch gut sein können, vermag ich zu diesem Zeitpunkt nicht zu beurteilen.« Stöhnend stemmte sich Harriet aus dem Sessel hoch und nahm den Deckel von der Box. »Irgendjemand hat schreckliche Angst, der Inhalt dieser Dokumente könnte publik werden. Deshalb sollten wir als Erstes Sicherheitskopien anfertigen. Ein Satz Kopien kommt in einen Banksafe, ein anderer in einen Freefloat Speicher im Netz. Vielleicht lassen wir uns noch ein paar weitere Aufbewahrungsorte einfallen. Zuerst kopieren wir den Kubus, danach scannen wir die Hardcopy-Dokumente.«
    »Wartet, ich mache hier ein bisschen Platz«, erbot sich Morgan. Ein Lächeln huschte um ihre Lippen. »Weißt du was, Mutter, so vital habe ich dich seit Jahren nicht gesehen. Vielleicht sollte öfter auf dich geschossen werden.« Das Lächeln erlosch, als sie merkte, dass weder Harriet noch Legroeder die Angelegenheit auf die leichte Schulter nahmen. »Tut mir Leid. So, jetzt kann das Kopieren beginnen.«
    »Gingen Anrufe für mich ein, während ich fort war?«
    » Ja – fast hätte ich es vergessen. Da war ein Anruf vom Krankenhaus für Legroeder. Die Mitteilung war versiegelt, deshalb habe ich sie für Sie gespeichert.« Morgan tippte auf das Telefon-Pad und drehte den Schirm in Legroeders Richtung. »Möchten Sie allein sein, wenn Sie die Nachricht abspielen?«
    Legroeder schüttelte den Kopf. Ob Maris aufgewacht war? mutmaßte er hoffnungsvoll. Er drückte auf die Start-Taste und schaute in das Gesicht des behandelnden Arztes.
    »Mr. Legroeder«, begann der Doktor, »ich wollte Ihnen nur Bescheid geben, dass Maris O'Hare aus unserem Krankenhaus entlassen wird. Verwandte von ihr kamen zu uns und haben alles arrangiert. Ich weiß, wie besorgt Sie um Maris waren und hoffe, Sie erhalten diese Botschaft vor Ihrer Abreise. Rufen Sie mich bitte zurück. Es ist jetzt neunzehnhundert Uhr.«
    Legroeder stieß einen wilden Fluch aus. Erschrocken sah er Harriet an. »Jemand will Maris entführen.« Er prüfte die Zeit. Es war 2430 Uhr, spätabends.
    Harriet eilte an seine Seite. »Was ist passiert?«
    Er schüttelte den Kopf und drückte auf die Rückruf-Taste.
    Der Schirm leuchtete auf und zeigte die Dienst habende Krankenschwester. Legroeder bat um eine Verbindung mit Dr. Goldman und kam prompt in eine Warteschleife. Er kochte vor ohnmächtiger Wut, bis sich endlich der Arzt meldete. »Mr. Legroeder – ich bin gerade auf dem Heimweg. Ich weiß nicht, ob Ms. O'Hare sich noch in der Klinik befindet. Sie sollte schon vor einer Weile hier abgeholt werden.«
    »Von wem?«
    »Sie hießen – ah ja, MacAffee und Squire. Ein Mann und eine Frau. Wie ich bereits in meinem Anruf sagte, handelt es sich um Angehörige. Ms. O'Hares Halbgeschwister, wie ich glaube.«
    »Doktor, sie hat keine Familie auf Faber Eridani! Sie erzählte mir, ihre nächsten Verwandten lebten auf Gamma Ori Three. Das liegt am anderen Ende der Galaxis! Diese Leute könnten unmöglich hier sein, selbst wenn man sie benachrichtigt hätte!«
    Der Arzt rückte ein Stück vom Videofon ab und runzelte die Stirn. »Das ist wirklich sehr seltsam. Aber diese Leute konnten sich ordnungsgemäß ausweisen. Sind Sie auch ganz sicher? Nach dem, was Sie mir sagten, hatte sie seit etlichen Jahren keinen Kontakt mehr mit ihrer Familie.«
    Legroeder schüttelte heftig den Kopf. »Ich bin mir absolut sicher.« Ihm wurde elend zumute.
    »Na ja, sämtliche Vorschriften wurden eingehalten – obwohl ich von einem Transport abriet. Ich sagte, bei uns sei sie besser aufgehoben …«
    »Einen Augenblick – Doktor – sagten sie, wohin sie sie bringen wollten?«
    »Sie zeigten Papiere von einer Privatklinik in einer anderen Stadt, wo sie von Ärzten behandelt würde, die sie kannten. Und da der Zustand der Patientin stabil war, hatte ich keine juristische Handhabe, die Verlegung zu unterbinden.«
    Legroeders Finger umklammerten das Telefon-Pad. »Ist Ms. O'Hare schon fort?«
    »Bleiben Sie dran, ich werd's gleich mal nachprüfen. Zurzeit befinde ich mich nicht auf der

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