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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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flatterte. Mit scharfem Blick fixierte er Harriet. »Kannten Sie ihn gut?«
    »Wir sahen ihn nur dieses eine Mal.«
    »Und trotzdem schickte er Sie zu mir?« El'ken schielte zu Legroeder hin und schien ihn eine Weile aufmerksam zu mustern.
    Harriet antwortete ihm. »Er meinte, wenn wir wissen wollten, was tatsächlich zwischen den Welten der Narseil und den Welten der Zentristen passierte, sollten wir uns an El'ken den Historiker wenden.«
    El'ken fuhr fort, Legroeder zu taxieren. »Und warum interessieren Sie sich für dieses Thema?« Langsam tauchte er wieder bis zum Hals ins Wasser ein, als wolle er die Unterredung beenden.
    Legroeder platzte der Kragen. »Weil niemand an die Existenz der Impris glaubt!«, stieß er hervor. »Und weil man mich aus diesem Grund der Piraterie bezichtigt! Ihr Volk wurde für den Verlust der Impris verantwortlich gemacht – aber ich habe das Schiff gesehen! Ich weiß, dass es die Impris irgendwo da draußen immer noch gibt!«
    Tropfen versprühend, schnellte El'ken aus dem Wasser hoch. »Tatsächlich? Und was ist mit der Geschichtsschreibung?«
    »Zum Teufel mit den Geschichtsbüchern! Selbst im Fandrang-Report steht nichts davon, dass die Narseil die Impris zerstört haben!«
    »Sie haben den Fandrang-Report gelesen?«
    »Gelesen? Wir haben ihn dabei! «
    »Sie haben den Fandrang …«
    »McGinnis gab ihn uns zur sicheren Aufbewahrung. Und er riet uns, Sie aufzusuchen, wenn wir mehr in Erfahrung bringen wollten.«
    »Mr. McGinnis schien mit Problemen zu rechnen«, legte Harriet nach. »Jedenfalls hatte er es sehr eilig, uns fortzuschicken.«
    »Ich möchte hinzufügen«, flocht Morgan ein, »dass jemand auf Faber Eridani über die Entwicklung der Dinge höchst beunruhigt ist. Man hat versucht, meine Mutter und Legroeder zu töten.«
    El'kens Augen glänzten vor offenkundiger Faszination, derweil sein Blick von einem Sprecher zum nächsten wanderte.
    »Wir überlassen Ihnen gern eine Kopie des Reports«, ergänzte Harriet.
    »Das ist nicht nötig. Trotzdem vielen Dank.«
    »Sie besitzen ihn bereits?«
    »Belassen wir es dabei, dass ich ihn gelesen habe.« Jählings stieg der Narseil aus dem Wasser und betrat die mit Kies bestreute Fläche. Während er triefend dastand, ertönte aus dem Boden ein leises Rauschen, und er hielt still, als ein warmer Luftstrom ihn trocknete. »Ich finde«, erklärte er und zog sich eine im Rücken geschlitzte Seidenrobe über die Schultern, »es ist an der Zeit, dass Sie mir alles erzählen, was Sie wissen. Danach kommen wir vielleicht auf das zu sprechen, was Sie erfahren wollen.«
    Legroeder sah den Narseil an, und ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ein gewisses Glitzern in El'kens Augen ließ vermuten, dass das, was er ihnen mitteilen würde, keinen Anlass zur Freude gab.

KAPITEL 10 – El'ken der Historiker

    El'ken schickte die beiden Narseil fort, die sie begleitet hatten, und deutete auf die Sitzbänke. Harriet begann mit der Schilderung ihrer Erlebnisse, doch nachdem sie grundlegende Dinge geklärt hatte, ließ sie Legroeder weitererzählen. El'ken war kein geduldiger Zuhörer; ständig unterbrach er und fragte nach weiteren Informationen – zuerst bezüglich ihres Ausflugs zu McGinnis, wieso sie sich an diesen Eremiten wandten, und warum ihr Besuch so abrupt beendet wurde. Dann wollte er alles über die Impris wissen. Und über die Piraten und Legroeders Flucht.
    Legroeder hatte nicht damit gerechnet, dass El'ken sich so sehr für seine Zeit bei den Piraten interessierte, doch als er an diesen Teil seiner Geschichte gelangte, schienen die Augen des alten Narseil immer klarer und intensiver zu leuchten. El'ken beugte sich vor, und sein papierdünnes Nackensegel raschelte im Luftzug. »Sie müssen mir mehr über die Piratenkultur erzählen«, sagte er, als hätte er vergessen, weshalb seine Besucher zu ihm gekommen waren.
    »Ja, gewiss, aber« – Legroeder zögerte – »später vielleicht? Im Augenblick hätten wir gern etwas über die Impris erfahren, und was der Verlust dieses Schiffes für die Narseil bedeutete.«
    Einen Moment lang starrte El'ken ihn aus seinen großen, grüngelben Augen an. Dann gab er ein pfeifendes Geräusch von sich und meinte: »Wie Sie wünschen. Dann übernehme ich jetzt das Erzählen.«
    Eine Weile wurde es ganz still in der Kaverne, bis auf das Glucksen und Klatschen des Wassers im Pool war kein Laut zu hören. Der alte Narseil lehnte sich zurück und blickte durch die Kuppel auf die Sterne. »So viel

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