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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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rotierenden Sterne, während sich das Schiff um die eigene Achse drehte. Als er auf die Vibrationen wartete, die anzeigten, dass die Beschleunigung von zwei auf fünf Ge stieg, wurde er von einer Flut von Emotionen überschwemmt. Vielleicht würde sich die Situation schon bald zu seinen Gunsten ändern.
    *

    Anfangs erschien der Asteroid als funkelnder Lichtfleck, dessen Bewegung kaum vor dem sternenübersäten Hintergrund auszumachen war. Im Näherkommen gewahrten sie immer mehr Einzelheiten: hier und da erhoben sich scheibenförmige Strukturen aus glänzendem Metall, und am Rand erkannte man die Umrisse einer silbernen Kuppel. Eine riesige goldene Helix, die aussah wie eine Flux-Antenne der Narseil, schwebte über dem Asteroiden.
    Ein privater Flux-Wellen Transmitter? Der durchschnittliche Planet verfügte meistens nur über zwei dieser Geräte, die dann die gesamte Welt versorgten. Nicht nur, weil sie unglaublich teuer waren; die Bandbreite musste begrenzt werden, andernfalls behinderten die Transmissionen die Rigger-Schiffe, die in ein System hinein oder aus ihm hinaus flogen. Aber die Narseil waren dafür bekannt, dass sie in erster Linie ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigten, wenn sie unter Menschen lebten. Und mithilfe der Technik, die ihnen ihr berühmtes Rigger-Institut zur Verfügung stellte, gelang ihnen das ausnehmend gut.
    »Die Narseil besitzen diesen Asteroiden«, erklärte Harriet. »Sie haben ihn ausgehöhlt und als Habitat eingerichtet. Der prominenteste Bewohner ist El'ken, und außer ihm leben hier noch mindestens ein paar Hundert weitere Narseil.«
    Über das Intercom informierte Conex sie, dass sie in wenigen Minuten andocken würden; falls ihnen in letzter Sekunde doch noch Bedenken kämen, müssten sie sie jetzt äußern. Harriet und Morgan schmunzelten, doch Legroeder dachte an den Grund, weshalb sie hier waren, und fand die Situation nicht zum Lachen. Hätte er die Kontrolle über ein Rigger-Schiff gehabt, hätte er es schnurstracks hinunter in den Flux gesteuert und wäre bis zum Sonnenuntergang weitergeflogen … oder noch weiter weg, bis an einen Ort, an dem noch nie jemand etwas von Piraten gehört hatte, und auch nicht von Renwald Legroeder.
    *

    Nachdem sie durch die Luftschleuse in das Innere des Asteroiden gelangt waren, umhüllte sie eine mit Feuchtigkeit übersättigte Luft, die nach Meer roch. Nach einem fremdartigen Ozean. Die langen, durch kahle Felswände flankierten Korridore wirkten sauber und muffig zugleich. Die Steine fühlten sich feucht an. Im Weitergehen bemühte sich Legroeder, nicht an die darauf eventuell gedeihenden Schimmelpilzarten zu denken. Dennoch fand er alles faszinierend. Noch nie zuvor hatte er ein Narseil-Habitat betreten, und auch nur sehr selten einen Narseiller Rigger zu Gesicht bekommen.
    Sie wurden von zwei der amphibischen Narseil begrüßt. Hoch gewachsene, vage an Reptilien erinnernde Gestalten, mit einer dunkelgrünen, feinschuppigen Haut wie bei einem Leguan. Die Augen glichen denen der Menschen, bis auf die Form: vertikale Ovale mit ähnlich modellierten Pupillen. Die Gesichter wirkten länglich und eingesunken, mit einem Mund, jedoch ohne Nasenöffnungen. Die Narseil atmeten durch fächerförmige Kiemenschlitze am Hals. Als schwanzlose Zweibeiner besaßen die Narseil indessen lange, abgeflachte Rückenkämme oder Nackensegel, die vom Hinterkopf ausgehend bis zum Steißbein verliefen. Ihre Kleidung bestand aus breiten, einander überkreuzenden Stoffbändern, und sie trugen lange, schmale Computer-Pads bei sich. Sie verständigten sich teils in gesprochenem Anglic, teils mithilfe eines Übersetzungs-Synthesizers.
    »Bitte nennen Sssie den Grund für Ihren Besssuch«, zischte der Narseil zur Rechten, derweil sein Kollege ihre ID-Tabs prüfte.
    Harriet antwortete mit ruhiger Stimme, trotz des einschüchternden Anblicks der hünenhaften Narseil. »Wir kamen hierher, um mit El'ken dem Historiker zu sprechen.«
    »Nur Sssie drei?«, fragte der zweite Narseil.
    »Ja, außer unserem Piloten und Co-Piloten natürlich«, Harriet deutete den Korridor zurück in Richtung ihres Schiffs, »die uns wieder nach Hause bringen werden.«
    Der zweite Narseil gab einen halb grunzenden, halb zischenden Laut von sich. »Sie dürfen auf dem Schiff bleiben. Falls sie Hilfe benötigen, sollen sie sich melden.«
    »Wir haben die Erlaubnis, den Gelehrten El'ken zu besuchen«, fuhr Harriet fort. »Vielleicht könnten Sie uns zu seinem Quartier geleiten.«
    » Kkhhh

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