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Am Ende ist da nur Freude

Am Ende ist da nur Freude

Titel: Am Ende ist da nur Freude Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Kessler
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geweint, besonders als Emma Horton (gespielt von Debra Winger) am Ende stirbt. Nur der Trost, den Garrett Breedlove (Jack Nicholson) Emmas Mutter Aurora Greenway (Shirley MacLaine) zuspricht, hält uns aufrecht. (Bis dahin sind wir auch geradezu süchtig nach der Beziehung der sterbenden Emma zu ihrer Mutter.) Aber wir werden damit nicht allein gelassen, denn die Fortsetzung Jahre der Zärtlichkeit führt uns wieder nach Texas. Als Aurora stirbt, wer kommt da und tröstet sie? Natürlich ihre verstorbene Tochter Emma.
    Auch die Auffassung, dass eine Menge Geister um die
Sterbenden herum sind, hat Eingang in diverse Rollen gefunden. Denken wir nur einmal an den Blockbuster Titanic . Obwohl Jack (Leonardo DiCaprio) Stunden nach dem Sinken des Schiffs seiner Unterkühlung erliegt, dürfen wir mit ansehen, dass Rose (Kate Winslet) überlebt und ein erfülltes Leben führen kann. Ende der Geschichte? Nicht ganz. Was machen die Filmemacher? Ganz am Schluss liegt Rose (inzwischen eine alte Frau) im Bett, und wir sehen noch einmal die Titanic in ihrer ganzen Herrlichkeit. Das Publikum weiß nicht, ob sie träumt oder im Schlaf verstorben ist; aber dann sehen wir, wie die junge Rose und Jack auf der großen Treppe wieder zueinander finden, begleitet vom Jubel und Applaus der Passagiere.
    Hätte man nur gezeigt, dass die beiden Liebenden nun wieder vereint sind, hätte man damit alle anderen Menschen auf dem Schiff ausgeschlossen. Was ist, wenn der Tod für jeden so ist? Will heißen: Was ist, wenn Unmengen Leute kommen, um die Sterbenden zu begrüßen … viel öfter, als wir das merken? Ein gutes Beispiel findet sich in dem Film Nachricht von Sam . Als Sam (gespielt von Patrick Swayze) zur Ruhe kommt und sein Geist sich endlich von der Erde lösen kann, geht er nicht einfach nur ins Licht; sondern es warten Unmengen von Leuten auf ihn.
    Selbst in Komödien – von Wen die Geister lieben bis Beetlejuice – sind die Menschen im Tod offensichtlich nie allein. In Thelma & Louise , brillant gespielt von Geena Davis und Susan Sarandon, werden wir Zeugen, wie die beiden
Frauen in den Tod entschweben, als sie sich mit einem 1960er Ford Thunderbird Cabrio absichtlich in den Grand Canyon stürzen. Im Abspann sehen wir die Schauspielerinnen wieder als lebendige Frauen. Wir wissen, dass dies nur Szenen aus ihrem Leben sind und dass sie unsere Aufmerksamkeit darauf lenken wollen, wie sie gelebt haben, statt auf ihren gewaltsamen Tod. Doch wenn wir etwas tiefer blicken, dann glaube ich, dass diese Technik mit unserem ureigenen Wunsch spielt, den Tod zu transzendieren.
    In der Filmversion von Sturmhöhe nach dem gleichnamigen Roman von Emily Brontë sind die beiden Liebenden im Tod endlich vereint. Heathcliff (gespielt von Laurence Olivier) trägt die sterbende Cathy (Merle Oberon) auf seinen Armen an ihr Schlafzimmerfenster. Sie schauen über das Moor und zu den Penistone-Felsen hinüber, wo sie als Kinder zusammen gespielt haben. Bevor Cathy ihren letzten Atemzug tut, versprechen sie sich, auf ewig beieinander zu bleiben. Und im letzten Bild des Films sieht man, wie sie als Geister zu den Felsen gehen.
    Auch in der Sciencefiction geht es um Visionen und Unsterblichkeit. Am Ende von Star Wars Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter zum Beispiel erleben wir die Feierlichkeiten anlässlich der Zerstörung des Todessterns; aber alle, die dabei gestorben sind, sind nicht vergessen: Luke Skywalker schaut in die lächelnden Gesichter von Obi-Wan Kenobi, Yoda und Anakin … und winkt ihnen zum Abschied zu.
    Es war für mich keine Überraschung, Visionen auf dem Sterbebett auch in der Kunst vorzufinden. Ja, ich hätte mir sogar Sorgen gemacht, hätte ich keine Hinweise und archetypischen Darstellungen gefunden, die zeigen, was uns auf dem Weg ins Jenseits begegnet. Ich glaube, wir werden auch weiterhin lesen und in Filmen sehen, welche Visionen die Sterbenden trösten, denn das rührt unsere Seele an. Was für ein wunderbares Erlebnis, von unseren Lieben begrüßt zu werden, die uns dann auf die letzte Reise in unser himmlisches Zuhause begleiten. Die Kunst wird diese Wahrheit immer widerspiegeln, denn, wie sagt Dorothy im Zauberer von Oz : »Zu Hause ist es doch am schönsten.«
    Doch kehren wir nun zu weiteren Augenzeugenberichten über Visionen auf dem Sterbebett zurück. Die folgenden Geschichten erzählen Fachleute aus der Perspektive der Psychologie.

Kapitel 5
Visionen von Sterbenden – Teil II
    Jetzt möchte ich nach Hause.
    Letzte

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