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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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Küche kam. Er war erst mitten in der Nacht nach Hause gekommen. Obwohl er ein paar Stunden geschlafen hatte, wirkte er reichlich übernächtigt. Mit einem kurzen Gruß setzte er sich an den Tisch und griff nach dem Kaffeebecher, den ihm seine Mutter reichte.
    »Na, wie ist es gewesen, Paul?« erkundigte sich Anton Löbl. »Als ich in deinem Alter war, habe ich keinen Tanz ausgelassen.« Er zwinkerte ihm zu. »Ich müßte mich sehr in dir täuschen, wenn es bei dir anders wäre.«
    »Es war ein wirklich schöner Abend, Onkel Anton«, erwiderte der junge Mann. »Wenn man später nur nicht so müde wäre.« Er gähnte hinter der vorgehaltenen Hand. »Du hast etwas versäumt, Franziska, es war eine Bombenstimmung. Es hätte dir bestimmt gefallen.«
    »Ich habe auch einen schönen Abend verbracht«, schrieb Fra nziska auf ihren Block.
    »Mit einem Buch vor der Nase«, bemerkte ihr Vater abfällig. Er schüttelte den Kopf. »Wie kann man nur so dumm sein, mit offenen Augen an seinem Glück vorbeizulaufen? «
    Franziska verzichtete, ihm darauf zu antworten. Sie schenkte sich eine zweite Tasse Kaffee ein.
    »Nehmt ihr noch am Gottesdienst teil, oder brecht ihr gleich auf?« erkundigte sich Magdalena Walkhofer bei den beiden Knechten. Christian und Peter wollten nach München fahren und hatten vor, erst am späten Abend zurückzukommen. Paul hatte versprochen, ihren Stalldienst zu übernehmen.
    »Wir fahren in ein paar Minuten. Unser Bus geht kurz nach neun«, erwiderte Christian Wolf und stand auf. »Ich freue mich schon auf das Deutsche Museum. Als kleiner Bub bin ich mal mit meinen Eltern dort gewesen.«
    »Und wie ist es mit dem Hofbräuhaus?« erkundigte sich Anton Löbl.
    »Das überlassen wir den Touristen, Bauer«, sagte Peter König. »Unser Bier können wir auch woanders trinken.«
    »Daß die Mannsbilder immer saufen müssen«, bemerkte Lena Holzner. Sie hatte bereits den Frühstückstisch verlassen und schälte am Herd Kartoffeln. »Jeder auf seine Art«, erklärte Peter und schlug der jungen Magd auf die Schulter. »Du kannst uns ja begleiten und versuchen, uns vom Saufen abzuhalten.«
    »Soweit kommt es noch.« Lena schüttelte sich.
    »Bis heute abend!« Christian winkte von der Küchentür. »Es kann spät werden. Vermutlich ko mmen wir mit dem letzten Bus.«
    »Vergeßt nicht, daß morgen früh eine Menge Arbeit auf euch wartet«, sagte Paul. Er reichte Franziska seinen Becher. »Ich hätte gern noch etwas Kaffee.«
    Die junge Frau schenkte ihm nach.
    »Du hast uns immer noch nicht viel darüber erzählt, wie dein Abend verlaufen ist«, erinnerte der Bauer seinen Neffen. »Hast du ein paar nette Mädchen kennengelernt? Nun laß dir nicht jedes Wort einzeln aus dem Hals ziehen.«
    Franziska war sich durchaus bewußt, weshalb ihr Vater alles über Pauls Abend wissen wollte. Vermutlich versuchte er, sie eifersüchtig zu machen. Dabei hätte er sie besser kennen müssen. Nichts, was Paul tat, konnte sie eifersüchtig machen. Sie mochte Paul und sie gönnte es ihm von Herzen, sich amüsiert zu haben. Es wurde ohnehin Zeit, daß er sich endlich nach einer Frau umsah. Leider bestand kaum eine Chance, daß er auch nur in Erwägung zog, eine feste Bindung mit einer anderen einzugehen, solange er nur sie im Kopf hatte.
    »Keines von ihnen lohnt, sich näher mit ihm zu beschäftigen.«
    »Treu wie Gold«, bemerkte Anton Löbl und warf seiner Tochter einen herausfordernden Blick zu. »So, wie ich mir meinen zukünftigen Schwiegersohn wünsche.«
    »Anton, bitte.« Magdalena Walkhofer runzelte die Stirn.
    »Auf meinem Hof werde ich wohl noch die Wahrheit sagen dürfen«, erklärte ihr Bruder. »Ich mag zwar als Bauer nicht mehr allzuviel taugen, aber es sind nur meine Beine, die versagen, nicht mein Kopf. Wenn die Franziska endlich vernünftig werden würde, dann...«
    Franziska schob dem Vater ihren Block entgegen. »Zum Glück leben wir nicht mehr im Mittelalter«, hatte sie geschrieben und hinzugefügt: »Wenn ich jemals heirate, dann nur einen Mann, für den ich mich en tschieden habe und nicht du.«
    »Du siehst ja vor lauter Bäumen den Wald nicht«, warf ihr Anton Löbl vor. »An deiner Ste lle...«
    Franziska dachte nicht daran, sich von ihrem Vater den Morgen verderben zu lassen. Sie stand auf und verließ die Küche, um in ihrem Zi mmer das Bett zu machen.
    Paul folgte ihr. Er holte sie auf der Treppe ein. »Dein Vater meint es nicht so«, sagte er. »Du weißt, wie gereizt er in letzter Zeit ist.«
    »Das ist

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