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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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Gruß. Sie ging an den Schreibtisch und warf einen Blick in ihr Meld ebuch. »Frau Bender?« fragte sie.
    Carola nickte. »Ich habe mich letzte Woche a ngemeldet.«
    Tina riß das oberste Blatt von einem Formularblock ab und reichte es ihr zusammen mit einem Kugelschreiber. »Wir benöt igen noch ein paar Angaben von Ihnen«, sagte sie und fügte lachend hinzu: »Sie wissen, ohne Formulare geht heute nichts mehr.«
    »Das macht nichts.« Carola füllte den Zettel aus. »Werde ich lange warten müssen?«
    »Kaum.« Die Sprechstundenhilfe schüttelte den Kopf. »Der Herr Doktor ist bereits in der Praxis. Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischenkommt, müssen Sie bestimmt nicht länger als zwanzig Minuten warten.«
    Carola nahm im Wartezimmer Platz. Lustlos blätterte sie in e iner Zeitschrift. Sie fragte sich, ob sie sich nicht etwas voreilig bei Dr. Schumann angemeldet hatte. Den ganzen gestrigen Tag hatte sie nicht einen einzigen Schwindelanfall gehabt. Sie war nur erschöpft, nichts weiter. Ein paar Wochen am Tegernsee und sie würde sich wie neugeboren fühlen.
    »Sind Sie im Urlaub hier?« wurde sie von einer älteren Frau angesprochen, die kurz nach ihr g ekommen war.
    »Ja.« Carola nickte.
    »Und wie gefällt es Ihnen bei uns?«
    »Sehr gut.«
    »Das freut mich.« Die Frau schenkte ihr ein Lächeln. »Ich bin schon beim Vater des Herrn Doktor in Behandlung gewesen. Ein Segen, daß er dessen Praxis übernommen hat. Dr. Schumann ist ein wirklich fähiger Arzt.«
    »Er soll in Kenia gewesen sein«, sagte Carola. Die andere Pat ientin nickte.
    »Ja, zwei Jahre.« Sie senkte die Stimme. »Ich weiß nichts G enaues. Man vermutet, daß Doktor Schumann nur nach Kenia gegangen ist, weil ihn seinerzeit seine Verlobte kurz vor der Hochzeit verlassen hat, um einen reichen Industriellen zu heiraten.« Ihr Gesicht verzog sich geringschätzig. »Sie kann nicht viel getaugt haben. Wenn ich die Chance gehabt hätte, einen Mann wie unseren Herrn Doktor zu heiraten, ich hätte nicht einen Moment gezögert.«
    »Wer hätte da wohl gezögert?« mischte sich eine alte Frau ein, die von ihrer Tochter im Rollstuhl in die Praxis gebracht worden war. Sie ha tte vor acht Wochen einen Schlaganfall erlitten.
    Franziska öffnete die Tür. Sie nickte den Patienten freundlich zu, dann umfaßte sie die Griffe des Rollstuhls und schob ihn in ihren B ehandlungsraum.
    »Frau Löbl ist stumm«, bemerkte die Frau, die Carola ang esprochen hatte. »Ein Unfall in ihrer Kindheit. Ihre Mutter ist dabei ums Leben gekommen.« Sie setzte sich so hin, daß sie Carola ins Gesicht sehen konnte. »Die Löbls besitzen einen großen Hof. Franziska ist das einzige Kind, und wie es aussieht...«
    Tina Martens kam ins Wartezimmer. »Frau Bender, bitte«, sagte sie.
    Carola stand auf. »Auf Wiedersehen.« Sie nickte den anderen Leuten zu und folgte der jungen Frau ins Sprechzimmer. Sie war froh, das Sprechzimmer verlassen zu können, denn wie es ausgesehen hatte, wäre ihr die ganze Lebensgeschichte der Löbls erzählt worden.
    »Bitte, nehmen Sie schon einmal Platz, der Herr Doktor kommt gleich.« Tina wies auf den bequemen Stuhl, der vor dem Schrei btisch stand.
    Carola hatte nicht einmal Zeit, sich in Ruhe umzusehen, als Dr. Schumann auch schon durch eine Verbindungstür das Sprechzi mmer betrat. Er reichte ihr die Hand. Vom ersten Augenblick an war er ihr sympathisch. Sie spürte, daß sie ihm vertrauen konnte.
    »Was führt Sie zu mir, Frau Bender?« erkundigte er sich.
    »Vermutlich ist es nicht einmal etwas«, erwiderte die junge Frau. Sie erzählte ihm, daß ihr von ihrem Backnanger Arzt geraten worden war, einmal längere Zeit auszuspannen. »Mir ist oft schwindlig. Ab und zu habe ich starke Kopfschmerzen, nachts kann ich nicht besonders gut schlafen, manchmal rebelliert mein Magen...« Sie hob die Schultern. »Im Grunde sind es nur Kleinigkeiten.«
    Marc hatte längst erkannt, wie erschöpft seine neue Patientin wirkte. Er hielt sie auch für übernervös. Bestimmt war es ihr nicht einmal bewußt, daß sie keine Sekunde ihre Hände ruhig halten konnte. »Ihr Arzt hat Ihnen bestimmt nicht ohne Grund geraten, einmal alles hinter sich zu lassen«, meinte er und lächelte ihr b eruhigend zu. »Sie standen sicher unter großem Streß.«
    Carola nickte. Sie sprach davon, wie sie ihre Eltern gepflegt hatte, und erwähnte auch, daß ihr Bruder und ihre Schwägerin ihr das Leben nicht gerade leicht machten.
    »Ich werde Sie erst einmal untersuchen.« Dr. Schumann

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