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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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Bauernschränke, die er im Lager gesehen hatte.
    »Nein, ich habe einen Angestellten. Werner Höfer hat sich nur heute freigenommen«, erwiderte Jochen Flechner. »Meine Tochter sagte mir, daß Sie Geschichtslehrer sind. Haben Sie Geschichtswissenschaft studiert? «
    »Ja, an der Kölner Universität.«
    »Schließt dieses Studium nicht meistens auch Archäologie mit ein?« fragte Jochen Flechner und stützte sich auf die Drehbank.
    Stefan nickte. »Sie scheinen sich gut auszuke nnen.«
    »Ich habe mich dafür interessiert, weil ich gern Archäologe g eworden wäre.« Jochen Flechner hob die Schultern. »Es sollte nicht sein. Nun, ich bin zufrieden.«
    Rainer stellte den Hocker vorsichtig auf die Fensterbank. »E rinnern Sie sich, ich habe Ihnen von der Althof- Mühle erzählt, Herr Eschen. Möchten Sie die Mühle sehen? Ich könnte Sie Ihnen zeigen.«
    Sein Vater lachte. »Dumm bist du nicht, Rainer«, meinte er und buffte seinem Sohn liebevoll gegen die Schulter. »Ich habe ihm erst neulich wieder strikt verboten, auch nur in die Nähe der Mühle zu kommen. Die Kinder begnügen sich nämlich nicht d amit, um die Mühle herumzulaufen, sie dringen auch in sie ein, um dort nach einem angeblichen Schatz zu suchen.«
    »Vater spricht aus eigener Erfahrung«, bemerkte D aniela.
    »Ja, das ist wahr«, erwiderte Jochen Flechner. »Als Zwölfjä hriger wäre ich in der Mühle fast tödlich verunglückt, als ein Balken auf mich herabstürzte.«
    »Ich möchte sie Herrn Eschen ja nur zeigen, Vati«, bettelte Rainer. »Bitte.«
    »Das kommt darauf an, ob Herr Eschen die Mühle überhaupt sehen möchte.«
    »Sehr gern sogar«, sagte Stefan. Er wandte sich an Daniela: »Kommen Sie auch mit?«
    »Ich weiß nicht. Das Geschäft.« Daniela sah ihren Vater fragend an.
    »Geh nur. Ich höre ja, wenn Kundschaft kommt«, meinte ihr Vater. »Aber paßt auf und laßt euch auf keinen Fall verleiten, die Mühle zu betreten, selbst wenn die Eingangstür mal wieder aufg ebrochen sein sollte.«
    »Wir werden Rainer an die Leine nehmen«, ve rsprach Stefan.
    »Eine fabelhafte Idee, Herr Eschen«, pflichtete ihm Jochen Flechner bei und schlug ihm auf die Schulter. »Warum bin ich nicht schon längst selbst darauf g ekommen?«
    Sie nahmen Danielas Wagen, weil Stefan zu Fuß gekommen war und seinen Wagen erst hätte holen mü ssen.
    Während der ganzen Fahrt sprach Rainer davon, wie wunde rbar es wäre, wenn es ihnen gelingen würde, den Schatz zu heben. Erst handelte es sich nur um eine Kiste mit Goldstücken, dann kamen Schmuck und Edelsteine dazu und schließlich auch noch goldene Gerätschaften.
    »Wer soll denn den Schatz dort vergraben haben?« erkundigte sich Stefan, während sie auf einer schmalen Straße den Leeberg hinauffuhren. Er konnte Rainer durchaus verstehen. Welches Kind ging nicht gern auf Schatzsuche?
    »Die Mühle wird schon seit über zweihundert Jahren nicht mehr benutzt, weil der Bach, der sie in Betrieb hielt, austrocknete«, erzählte Daniela. Sie bog in den Waldweg ein, der zu der Lichtung führte, auf der sich die Mühle erhob. Aus der Entfernung machte sie nicht den Eindruck, als könnte sie jederzeit zusammenbrechen. An ihren Mauern wuchsen Schlingpflanzen und wilde Blumen.
    Das zerbrochene Mühlrad wurde fast völlig von ihnen bedeckt.
    Die junge Frau hielt neben dem ausgetrockneten Bachbett. Rainer riß den Wagenschlag auf. »Kommen Sie, Herr Eschen!«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Stefan und stieg aus.
    Daniela zog den Wagenschlüssel ab. »Die Mühle wurde an einen Münchener Stoffhändler namens Josef Althof vermietet«, fuhr sie fort. »Er verbrachte hier mit seinem Sohn, der angeblich an einer unheilbaren Krankheit litt, oft den ganzen Sommer. Eines Tages fand man die beiden und die Dienstmagd, die sie betreute, mit durchgeschnittenen Kehlen im Wohnraum.«
    »Hat man die Täter gefaßt?«
    »Ja.« Daniela nickte.
    »Sie wurden geköpft«, sagte Rainer. »Einer nach dem anderen.«
    »Und weshalb hatten sie den Stoffhändler, seinen Sohn und die Dienstmagd umgebracht?« wollte Stefan wissen, während sie zur Mühle gingen.
    »Die fünf Männer behaupteten, daß Josef Althof der Kopf ihrer Bande gewesen sei und sie ihm stets alles gestohlene Gut anve rtraut hätten. Aber als es ans Teilen ging, hätte er sich geweigert, ihnen ihren Anteil zu geben.« Daniela hob die Schultern. »Es ist nie geklärt worden, ob ihre Behauptung der Wahrheit entsprach. Genauso wenig, wie man in der Mühle das angebliche Diebesgut

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