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Am Ende war die Tat

Am Ende war die Tat

Titel: Am Ende war die Tat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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denn, man hatte keinen Geruchssinn. Weitere Kommentare, Fragen und Ratschläge begleiteten Tobys Erbrechen, aber Joel hörte nichts davon, sondern war einzig darauf konzentriert, Toby auf die Füße zu ziehen, damit sie verschwinden konnten.
    Toby war indes wie versteinert. Er krallte die Hände in den Bauch und fing an zu weinen.
    Joel hörte Dix' Stimme, leise und drängend, ganz nah an seinem Ohr. »Was ist hier los? Was ist passiert, Mann?«
    »Ihm is' schlecht, das is' alles«, antwortete Joel. »Ich muss ihn zum Klo schaffen. Und dann nach Hause. Können wir ...?« Er sah auf. Dix war eingeölt und wettkampfbereit, unbekleidet bis auf die winzige rote Badehose. Joel wäre nie auf den Gedanken gekommen, Dix zu bitten, mit ihnen nach Hause zu fahren.
    Aber Dix erahnte den Wunsch auch unausgesprochen. Erwar hin- und hergerissen. »Noch fünf andere, dann bin ich dran. Dieser Wettkampf zählt für die gesamte ...« Er fuhr sich mit der Hand über den kahlen Schädel. Dann trat er zu Toby. »Alles klar, Bruder?«, fragte er. »Schaffst du's zur Toilette, wenn Joel dir den Weg zeigt?«
    Toby weinte. Seine Nase lief. Er bot einen jämmerlichen Anblick.
    Das herannahende Rumpeln kleiner Räder kündigte einen der YMCA-Hausmeister mit einem Putzwagen an. Irgendjemand rief: »Da drüben, Kevin.« Und ein anderer: »Um Himmels willen, mach das weg, bevor uns allen schlecht wird!«
    Was Joel gerade noch wie ein Meer aus Gesichtern vorgekommen war, löste sich auf. Ein dürrer alter Mann mit wenigen Zähnen und noch weniger Haaren auf dem Kopf fing an, einen Mopp zu schwingen und eine scharf riechende Reinigungslösung auf dem Boden zu verteilen.
    »Kann ihn nicht jemand hier raustragen?«, fragte eine Stimme.
    »Willst du vielleicht?«, antwortete eine zweite. »Der kleine Scheißer hat sich total vollgekotzt.«
    Scham brannte in Joel, und er beeilte sich zu versichern: »Ist schon gut. Ich bring ihn raus. Komm jetzt, Tobe. Du kanns' doch laufen, oder? Lass uns zum Klo geh'n.« Und an Dix gewandt: »Wo is'n das?«
    Er zog Toby am Arm in die Höhe. Der Junge kam auf die Füße, auch wenn er den Kopf hängen ließ und weiterhin schluchzte. Joel fand, das konnte man ihm kaum zum Vorwurf machen.
    Dix brachte sie zum Ausgang des Saales. Er erklärte Joel, er müsse von der Lobby aus nur die Treppe hinunter und den Gang entlang. »Kannst du ...«, begann er und setzte dann noch einmal neu an: »Ich meine, brauchst du mich?« Er warf einen Blick über die Schulter zur Bühne.
    Dieser Blick reichte, um Joel zu sagen, welche Antwort von ihm erwartet wurde. »Quatsch. Wir komm' schon klar. Aber ich muss ihn nach Hause bring'.«
    »In Ordnung«, erwiderte Dix. »Schaffste das allein?« Als Joel nickte, hockte Dix sich vor Toby. Er sagte: »Mach dir keine Gedanken, Bruder. So was passiert jedem mal. Du fährst jetzt einfach schön nach Hause. Wenn ich komme, bring ich dir was mit.« Dann richtete er sich wieder auf und fuhr, an Joel gewandt, fort: »Ich muss los. Ich bin in zwei Minuten dran.«
    »Kein Problem«, versicherte Joel, und Dix ließ sie am Ausgang des Zuschauerraums zurück.
    Joel führte Toby hinaus und die Treppe hinunter. Sie hatten die Herrentoilette für sich allein. Joel versuchte, sich ein Bild vom ganzen Ausmaß des Zwischenfalls zu machen. Rotz und Erbrochenes verklebten Tobys Gesicht, und auch sein T-Shirt war besudelt und roch wie der Fußboden eines wilden Kirmesfahrgeschäfts. Mit der Jeans stand es kaum besser. Er hatte es sogar geschafft, sich auf die Schuhe zu spucken.
    Wenn es eine Situation gab, die die tröstende Zuwendung einer Mutter erforderte, dann war es diese. Joel führte Toby zum Waschbecken und drehte den Hahn auf. Er schaute sich nach Papierhandtüchern um, aber alles, was er entdeckte, war ein schmutziges Rollhandtuch aus blauer Baumwolle, das man nicht aus der Halterung ziehen konnte und das in einer müden Schlaufe fast bis zum Boden hing. Er konnte also nichts weiter tun, als Tobys Gesicht und Hände zu waschen. Der Rest musste warten, bis sie daheim waren.
    Toby ließ die Prozedur stumm über sich ergehen. Er protestierte nicht gegen die Seife in seinem Gesicht, nicht gegen das Toilettenpapier, mit dem er abgetrocknet wurde, und sagte nichts, bis Joel sich auch mit T-Shirt und Jeans abgemüht hatte, so gut er konnte. Was dann kam, hätte jeden überrascht, der ihn weniger gut kannte als Joel, jeden, der voreilige Schlüsse über die Welt zog, in die Toby sich zurückzog: »Joel, warum

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