Am Ende war die Tat
über Sex mit schwarzen Frauen« hegte, da er annahm, sie seien zu einem stärkeren Sexualtrieb veranlagt als weiße Frauen, daher sexuell aktiver und vor allem williger, mit einem völlig Fremden ins Bett zu steigen. Er war durch einige einschlägige Websites, die sich an Männer mit solchen Vorstellungen wandten, in seinen Fantasien bestärkt worden. An diesem Abend hatte er sich einige Stunden lang im Keller seines Hauses mit diesen Websites amüsiert, ehe er beschlossen hatte, die Zeit sei reif, seine Fantasien wahr werden zu lassen.
Es wäre naheliegend gewesen, sich eine Prostituierte zu suchen, aber »einfach nur Geoff« war kein Mann, dem es je eingefallen wäre, für Sex zu bezahlen. Er sah gut aus, er hatte Geld, er verstand, sich zu bewegen und eine angeregte Unterhaltung zu führen. Er glaubte daran, dass beide Parteien sich gegenseitig Freude bereiten sollten. Er war verheiratet, doch das war nebensächlich. Seine Frau war Architektin und viel auf Reisen. Sie waren ein modernes Ehepaar mit einer entsprechenden Abmachung.
All das ließ er Kendra wissen, nachdem er sich zu ihr gesetzt hatte. Sie hielten unverwandt Blickkontakt. Kendra nahm ihr Weinglas in die Hand und berührte den Rand mit der Zungenspitze. Botschaft angekommen. Er verlor keine Zeit und spulte die übrigen Fragen ab: Sie sei eine schöne Frau, also was tat sie hier so allein? (Diese Frage machte es natürlich erforderlich, dass er das zweite Weinglas geflissentlich übersah, aus dem Cordie getrunken hatte, ehe sie mit ihrem Gitarristen verschwunden war.) Kam sie regelmäßig hierher? Er habe sie schon eine ganze Weile beobachtet und sich schließlich, als ihre Blicke sich trafen, gedacht: Warum nicht. Er tat so etwas normalerweise nicht, müsse sie wissen. Aber seine Frau sei nicht in der Stadt, und er habe heute Abend nichts mit sich anzufangen gewusst... Wollte sie vielleicht irgendwohin gehen, wo es ruhiger war, um ein Glas zu trinken?
Diese letzte Frage war nur eine Formalität. Das wussten siebeide, da die Terrasse des Pubs wunderbar ruhig und romantisch beleuchtet war. Trotzdem willigte sie ein. Ihr gefiel sein Äußeres: sehr gepflegt, gute Zähne, ordentlich geschnittenes Haar und Fingernägel, die aussahen, als wären sie poliert. Er trug einen Siegelring, ein weißes Hemd und Krawatte. Die Füße steckten in Slippern mit kleinen Quasten. Selbst die Socken waren ordentlich hochgezogen. Sie wusste, in puncto Körperbau würde er nicht gegen Dix bestehen können, aber sie brauchte einen Mann. Dieser hier reichte ihr vollkommen.
Draußen machte sie den Vorschlag, von dem sie beide ge- wusst hatten, dass er kommen würde: Sie wohne in der Nähe, und bei ihr sei es ruhig, sagte sie. Sie habe Kinder dort, aber die seien schon im Bett.
Sie war nicht sicher, ob dies auch auf Ness zutraf, aber sie hoffte das Beste. Selbst wenn Ness noch wach war, mussten sie ihr nicht unbedingt begegnen, wenn sie die Treppe hinaufschlichen. Sie konnten einfach schnell an der Wohnzimmertür vorbeigehen. Kein Problem.
Die Erwähnung von Kindern brachte »einfach nur Geoff« ins Wanken. Kendra sah das Dilemma in seinem Gesichtsausdruck: was er dachte und was er nicht wollte. »Es sind nicht meine Kinder«, erklärte sie, »und ich geh auch nicht auf den Strich. Das hier, heute Abend ... Es ist einfach das, was ich will. Normalerweise mache ich so etwas auch nicht.«
Geoff ließ sich davon beschwichtigen. Letzten Endes zählte nur eines für ihn: Sie war schön. Er wollte nicht sie, sondern er wollte diesen herrlichen Körper. Er legte die Hand auf ihren Rücken und sagte lächelnd: »Dann lass uns gehen.«
Der Weg war kurz, aber Geoff wusste um die Bedeutung des Vorspiels, und so brauchten sie eine Weile, um Meanwhile Gardens zu durchqueren. Er verstand sich darauf, eine Frau zu umschmeicheln, und als sie an ihrer Hautür ankamen - sie hatten fünfundzwanzig Minuten für die Strecke gebraucht, die normalerweise sonst höchstens fünf erforderte -, verspürte Kendra ein Pulsieren an genau den richtigen Stellen und dankte dem Schicksal, dass sie ihn ausgesucht hatte.
Sie war froh, dass sie ein figurbetontes Kleid trug, das von einer seitlich gebundenen Schärpe gehalten wurde. Bis auf ein paar Fetzen Unterwäsche und ihre hochhackigen Sandalen hatte sie nichts an. Als sie am oberen Ende der Treppe ankamen, hatte sie überhaupt nichts mehr am Leib.
Sie machte sich an Geoffs Kleidung zu schaffen, während er sich an ihrem Körper zu laben begann - mit
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