Am Fluss des Schicksals Roman
interessiert, Mutter! Hör endlich auf, dich einzumischen. Ich liebe Francesca, und daran wird sich nichts ändern, auch wenn du mir noch so viele Frauen vorführst.«
Monty stürmte nach draußen.
»Tja, mein Sohn, ich bedaure, aber du kannst sie nicht haben«, murmelte Regina tonlos. »Und was Clara betrifft, wirst du mir eines Tages dankbar sein, dass ich die Initiative ergriffen habe.«
»Mir gefällt die Idee überhaupt nicht, Francesca. Allein die Vorstellung, dass du dich mit diesem Kerl einlässt, ist unerträglich.« Joe hatte eine Nacht darüber geschlafen und war noch immer nicht glücklich mit Francescas Plan.
»Dein Vater hat Recht«, sagte Ned, während er allen Tee einschenkte. »Es muss eine andere Möglichkeit geben.«
»Die gibt es aber nicht, Ned«, entgegnete Francesca. Ihr war der Gedenke ebenfalls zuwider, aber sie konnte es nicht ertragen, ihren Vater so verzweifelt zu sehen, dass er so weit gegangen war, die Marylou anzuzünden. Schließlich lag es in ihrer Macht, ihm zu helfen. »Ich habe noch einmal gründlich darüber nachgedacht und auch mit Lizzie darüber gesprochen. Es könnte klappen, vorausgesetzt, wir bestehen auf einer langen Verlobungszeit.«
»Falls wir uns tatsächlich darauf einlassen, bestehe ich aber darauf, meine Schulden weiterhin abzubezahlen. Ich will von dem Kerl keine Almosen«, sagte Joe.
»Ja, sicher, Dad«, sagte Francesca, die Verständnis für seinen Stolz hatte. »Allerdings nicht zu dem Wucherzins, den er von dir verlangt. Mit meiner Hilfe würde es dir schneller gelingen, die Grundschuld zu tilgen. Deshalb werde ich darauf bestehen, weiterhin auf der Marylou zu fahren.«
»So könnte Francesca sich Silas vom Leib halten«, ergänzte Lizzie. Die beiden hatten ein Gespräch in Francescas Kajüte geführt und gemeinsam überlegt, wie sie Silas Hepburn aus dem Weg gehen könnten. Francesca war bewusst, dass sie gezwungen sein würde, hin und wieder mit ihm zu Abend zu essen, aber sie hatte vor, sich Silas so oft wie möglich zu entziehen.
Joe freundete sich allmählich mit dem Vorschlag an, zumal der Plan tatsächlich aufgehen konnte, und er war erleichtert, dass Francesca bei ihm bleiben würde. Wenn Silas seine Arbeit nicht mehr sabotierte, würde er den Kredit abbezahlen können; sobald sie schuldenfrei waren, konnte Francesca die Verlobung lösen.
»Ich bin Silas gestern in der Stadt begegnet«, sagte Francesca. »Er hat mich gebeten, ihm heute beim Abendessen im Bridge Hotel Gesellschaft zu leisten. Ich habe ihm keine klare Antwort gegeben, deshalb ist es eine gute Gelegenheit, diese Sache mit ihm zu bereden, Dad. Sollte er mit unseren Bedingungen nicht einverstanden sein, werde ich mich nicht mit ihm verloben.«
Joe schwieg für einen Moment. »Also gut«, stieß er schließlich mit unverhohlenem Widerwillen hervor. »Aber du wirst diesen Mann unter gar keinen Umständen heiraten. Sollte er dich unter Druck setzen, kann ich für nichts garantieren.«
Auf dem Weg zum Hotel überfielen Joe wieder Zweifel. »Wie soll ich es bloß schaffen, so zu tun, als würde ich mich freuen, Frannie? Ich dachte immer, dass der Tag, an dem du den Heiratsantrag eines jungen Mannes annimmst, mich mit Glück und Stolz erfüllt. Aber wie soll ich mich darüber freuen, dass du dich mit Silas Hepburn verlobst, zumal er mein Gläubiger ist?«
»Denk immer daran, dass es nur zum Schein geschieht, Dad.«
»Aber es wird nicht so aussehen, Fran. Man kann Silas Hepburn vieles vorwerfen, aber er ist bestimmt kein Dummkopf.«
»Ich weiß, Dad.« Auch Francesca hatte ihre Zweifel, wie sie sich in der Rolle als Verlobte schlagen würde, zumal sie bei dem bloßen Gedanken daran eine Gänsehaut überlief. »Wenn du es schaffst, Dad, schaffe ich es auch. Denk immernur daran, dass es dazu dient, die Marylou zu retten. Außerdem ... wenn wir nichts unternehmen, fügt Silas weiterhin unschuldigen Menschen Schaden zu.«
Joe machte sich Vorwürfe, als er daran dachte, was Ezra Pickering und Dolan O’Shaunnessey zugestoßen war. Es war einer der Gründe, sich überhaupt auf diese Sache einzulassen. »Aber niemand wird mich verstehen. Schließlich weiß jeder, dass Silas mir verhasst ist. Wie sollen die Leute da begreifen, dass ich diesem Schuft die Hand meiner Tochter gebe?«
»Ja, das wird für Verwirrung sorgen, aber ich glaube nicht, dass Leute wie Ezra Pickering lange brauchen, um eins und eins zusammenzuzählen.«
»Silas aber auch nicht.«
»Stimmt. Deshalb müssen wir uns
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