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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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nicht ihr mürrischer Unterton, doch er ignorierte ihn. »Ich habe soeben zu deinem Vater gesagt, dass ich eine Überraschung für dich habe.«
    »Eine Überraschung?« Francesca ahnte Schlimmes.
    »Ja. Wenn du mir heute Abend beim Essen Gesellschaft leistest, verrate ich sie dir.«
    »Ich bin todmüde, Silas. Ich wollte ein Bad nehmen und mich früh schlafen legen.«
    Silas stülpte die Lippen vor, sodass er an eine Kröte erinnerte. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm eine Abfuhr erteilte. »Ich bin sicher, du hast vorher noch Zeit für einen raschen Happen.«
    »Vielleicht ein anderes Mal.«
    »Du lässt mir keine andere Wahl, als meine Überraschung preiszugeben: Morgen Abend findet unsere Verlobungsfeier im Bridge statt. Vor ein paar Tagen habe ich die Einladungen verschickt.«
    Joe platzte der Kragen. »Silas, ich dachte, wir hätten vereinbart, dass Sie abwarten, bis Ihre Scheidung rechtskräftig wird, bevor Sie die Verlobung öffentlich bekannt geben oder eine Feier organisieren.«
    »Und ich habe Wort gehalten, Joe. Ich habe mit meinem Notar gesprochen. Die Scheidung ist rechtskräftig. Die Urkunde erhalte ich innerhalb der nächsten zwei Wochen. Das sind doch großartige Neuigkeiten, nicht wahr? Wie Sie sehen, besteht kein Grund mehr, die Feier aufzuschieben.«
    Joe entgegnete nichts.
    »Da gibt es etwas, das ich gerne mit Ihnen besprechen würde, Joe. Es macht dir doch nichts aus, Francesca, oder?«
    »Keineswegs.« Ihre Gedanken überschlugen sich, und sie überlegte fieberhaft, was Silas vorbringen würde. Neal hatte Recht. Man durfte Silas nicht über den Weg trauen.
    Francesca zog sich in ihre Kajüte zurück, sodass Joe und Silas ungestört waren.
    »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten, Joe, da wir ja nun eine Familie sind.«
    Joe zuckte bei dem Gedanken, mit Silas verwandt zu sein, heftig zusammen. »Und der wäre?«, fragte er misstrauisch.
    »Es wäre mir recht, wenn Sie nicht mit Neal Mason zusammenarbeiten würden.«
    »Und warum?«
    »Weil ich den Kerl nicht leiden kann. Außerdem brauchen Sie ihn nicht mehr.«
    »Wieso das?«
    »Weil ich einen Spitzenauftrag für Sie habe. Ich möchte, dass Sie meinen Alkoholnachschub für meine Hotels von Moama herüberschiffen und Fracht nach Barmah transportieren.«
    Joe horchte auf, da es sich um leichte Arbeit handelte. Dennoch war er sicher, dass dieser Job sich nicht so bezahlt machen würde wie der Holztransport, der zudem den Vorteil brachte, unter der Woche fort zu sein. »Ich bin mit meiner derzeitigen Arbeit zufrieden, Silas«, entgegnete er.
    »Aber ich bezahle gut, Joe, und der Job ist um einiges leichter als die Plackerei, die ihr hinter euch habt.«
    Obwohl Joe wusste, dass es für Ned und ihn besser wäre, auf das Angebot einzugehen, wollte er nicht riskieren, dass Silas Francesca jeden Tag belästigte. Zudem hatte Lizzie ihre Freiheit an Bord genossen.
    Silas bemerkte, dass Joe nicht gerade einen Freudensprung machte, und das ärgerte ihn. Jeder andere Schiffer hätte sich um einen solchen Auftrag gerissen.
    »Ich werde darüber nachdenken und Ihnen Bescheid geben, sobald ich mit meinem Maschinisten gesprochen habe«, entgegnete Joe.
    »Also gut«, sagte Silas verärgert. »Ich würde mit Francesca gern die Verlobungsfeier besprechen. Sorgen Sie dafür, dass sie sich um sieben Uhr im Bridge Hotel einfindet.«
    Joes Zorn wuchs. Jetzt erteilte Silas ihnen schon Befehle! » Wir werden da sein«, erwiderte er in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete.
    Silas nickte.
    Die Hochzeit wird früher stattfinden, als du glaubst, Joe Callaghan, dachte er.

    Kurz vor sieben trafen Joe und Francesca im Bridge Hotel ein.
    »Ich fürchte, ich muss mir ein paar Gläser genehmigen, um diesen Kerl ertragen zu können«, sagte Joe.
    »Geh ruhig kurz in den Schankraum, Dad«, entgegnete Francesca. Sie wusste, wie nervös Silas ihn machte. »Wir treffen uns gleich im Speisesaal.«
    »Traust du dir das auch zu, mein Mädchen? Ich werde dich nicht mit Silas alleine lassen, wenn dir das lieber ist.«
    »Es wird schon gehen.«
    »Aber in ein paar Minuten komme ich nach, versprochen.«
    Kaum hatte Francesca den Speiseraum betreten, stürzte Silas ihr entgegen. Er war offenkundig erfreut darüber, dass sie ohne Begleitung war.
    »Mein Vater wird gleich zu uns stoßen«, sagte sie und beobachtete mit Genugtuung, wie sein Grinsen Enttäuschung wich.
    »Das ist die Gästeliste für unsere Feier«, verkündete Silas.
    Francesca überflog die Namen. Keiner davon war

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