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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Männern ergangen war, die sich auf einen Handel mit Silas eingelassen hatten, sodass er ablehnte. Silas reagierte erbost und sorgte dafür, dass Brownie, nachdem er wieder genesen war, in der ganzen Gegend keine Arbeit mehr fand. Brownie blieb schließlich nichts anderes übrig, als nach Ballarat zu gehen, um für seinen Bruder in der Mine zu arbeiten. Er schwor zwar, in spätestens vier Wochen zurückzukommen, hatte sich aber nie wieder blicken lassen. Zahlreiche Gerüchte kamen auf, aber niemand wusste mit Sicherheit, was aus ihm geworden war.
    Die verlassene Platypus wurde zu einem Nistplatz für Vögel und einem Abenteuerspielplatz für Kinder. Am heutigen Abend jedoch diente sie als versteckter Treffpunkt für Lizzie und ihren geheimnisvollen Kunden.
    Lizzie wollte es sich schon anders überlegen und von diesem unheimlichen Ort verschwinden, als sie plötzlich hörte, wie jemand ihren Namen rief. Erstaunt erkannte sie, dass es eine Frauenstimme war. Sie trat ein paar Schritte näher und erblickte im Türrahmen einer Kajüte eine schlanke Gestalt.
    »Bitte kommen Sie an Bord, Miss Spender«, rief die Frau ihr zu.
    Überrascht fiel Lizzie die gepflegte Ausdrucksweise der Unbekannten auf. »Hören Sie, falls es um Ihren Mann geht,sollten Sie das besser mit ihm selber klären«, gab sie zurück. »Ich werde ebenfalls Stillschweigen wahren.«
    »Mein Mann zählt sicherlich nicht zu Ihrer Kundschaft«, entgegnete die Frau mit harscher Stimme.
    Ihr geringschätziger Tonfall ließ Lizzie kalt. Sie war häufig den Anfeindungen anderer Frauen ausgesetzt, die ihre Ehemänner im Verdacht hatten, Lizzies Liebesdienste in Anspruch zu nehmen. »Was wollen Sie dann?«
    »Kommen Sie an Bord, dann werden Sie es erfahren.« Die Frau bemühte sich um einen freundlichen Tonfall, doch Lizzie entging nicht die Ungeduld in ihrer Stimme. Offenkundig wollte die Frau nicht mit ihr gesehen werden, zumal sie keinerlei Anstalten machte, ins Freie zu treten.
    Nach wie vor misstrauisch, rief Lizzie: »Sind Sie alleine?« Sie hatte auf brutale Art erfahren müssen, dass gerade eine Frau wie sie niemandem trauen konnte, wovon ihre sowohl seelischen als auch körperlichen Narben zeugten.
    »Mein Kutscher wartet oben auf dem Weg.«
    Lizzie hatte den Eindruck, dass die Frau die Wahrheit sagte, und da ihre Neugier geweckt war, stieg sie an Bord der Platypus, nahm sich aber vor, ein waches Auge zu haben und auf der Hut zu sein.
    In der verwahrlosten Kajüte brannte eine einzelne Kerze. Sie stand in einer Ecke. Lizzie vermutete, dass die Frau sie mitgebracht hatte. Sie spendete ausreichend Licht, dass Lizzie die Frau erkennen konnte, die sie zur Platypus bestellt hatte: Regina Radcliffe, eine der angesehensten Bürgerinnen in Echuca.
    »Was soll das alles?«, fragte Lizzie von der Türschwelle aus. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was Regina Radcliffe von ihr wollte.
    Regina kam direkt zur Sache. »Stimmt es, dass Sie eine junge Frau namens Francesca Callaghan kennen?«
    Lizzie war überrascht. »Ich kenne eine Francesca. IhremVater gehört die Marylou, aber wir haben nie miteinander Bekanntschaft gemacht.« Sie wollte Francescas Ruf nicht schädigen.
    »Spielen Sie nicht die Unschuldige, Miss Spender. Francesca wurde gesehen, als sie sich abends am Pier mit Ihnen unterhalten hat.« Voller Genugtuung bemerkte Regina den überraschten Ausdruck in Lizzies müdem Gesicht.
    »Sie hat sich nur die Zeit vertrieben. Sie ist ein freundlicher Mensch, selbst gegenüber meinesgleichen.«
    »Es freut mich, dass sie Umgang mit Ihnen pflegt. Ich möchte nämlich, dass Sie Freundschaft mit ihr schließen.«
    »Freundschaft? Das kann nicht Ihr Ernst sein.«
    »Es ist mein völliger Ernst.«
    »Aber ... was soll das?«
    »Das braucht nicht Ihre Sorge zu sein«, fuhr Regina fort, die Mühe hatte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. »Ich möchte, dass Francescas Ruf ruiniert wird, und dafür sind Sie die geeignete Person.« Regina hatte erwartet, dass Lizzie verletzt oder empört reagieren würde; stattdessen blickte sie beinahe selbstgefällig drein, was Regina irritierte.
    »Ich halte das für keine gute Idee«, entgegnete Lizzie und zog ihr Tuch fester um die Schulter, während sie ein Lächeln unterdrückte.
    Regina missfiel ihr Benehmen. »Ihre Meinung spielt hier keine Rolle. Ihre Gefälligkeit wird reichlich belohnt.«
    »Ich würde Ihr Geld gern nehmen, aber das wäre Vergeudung«, erwiderte Lizzie mit einer gewissen Genugtuung. Sie hatte es satt, von

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