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Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Am Freitag schwarz: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Sears
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bisher?« Fast taten sie mir leid. Sie wollten Actionhelden sein und keine Babysitter. »Ich werde jetzt ein bisschen herumtelefonieren und in Erfahrung bringen, wo ich hinmuss.«
    Ich ging wieder nach oben und rief in Maloneys Büro an. Er war »nicht zu sprechen«.
    »Dann möchte ich seinen Partner. Geben Sie mir Brady. Sagen Sie, hier ist Stafford.«
    Ich hatte nicht gerade viele Trümpfe in der Hand. Mit Empörung würde ich jedenfalls nicht weit kommen.
    »Agent Brady ist nicht zu sprechen«, sagte die Stimme von Don Corleones Consigliere.
    »Was? Dieser ...« Ich verwarf eine ganze Reihe von Bezeichnungen, die mir spontan einfielen. »Tut mir leid. Würden Sie ihm einfach etwas ausrichten?«
    »Sicher.«
    »Sagen Sie Agent Brady, ich werfe jetzt alle Beweise, die wir hier oben in Greenwich gefunden haben, auf einen Haufen, und wenn er nicht innerhalb der nächsten dreißig Sekunden ans Telefon kommt, lege ich ein brennendes Streichholz dazu und verschwinde hier.«
    »Bleiben Sie bitte dran?«
    »Solange ich mir diese Musikkonserve nicht anhören muss.«
    Es war gar keine Musikkonserve, es war eine Endlosschleife mit Werbung für eine Laufbahn bei der Polizei. Die beiden Cops unten am Tisch hätten ihre Freude daran gehabt.
    »Brady hier.«
    »Erklären Sie mir vielleicht mal, was zum Henker eigentlich los ist? Ich komme mir vor wie der Idiot vom Dienst.«
    »Es ist etwas vorgefallen.«
    »Etwas vorgefallen? Wollen Sie mich verarschen? Sie machen sich heimlich davon und lassen mich mit diesen beiden Klonen zurück? Wissen Sie was? Ich zünde den ganzen Scheiß hier an.«
    »Sparen Sie sich die Mühe. Maloney hat das alles schon. Bei den Dateien handelt es sich um Sicherungskopien. Die Originale haben wir auf dem Rechner im Arrowhead -Büro gefunden.«
    »Und mich lassen Sie einfach hier zurück. Ich versteh das nicht.«
    »Wie gesagt, es ist etwas vorgefallen. Ich kann aber nicht darüber reden.«
    »Großartig! Das gilt jetzt als Mordermittlung, und Sie scheren sich nicht mehr darum, oder was?«
    »Das machen die Polizeikollegen vor Ort und im Staat.«
    »Und darüber können Sie auch nicht reden, nehme ich an. Okay. Worüber können Sie denn reden? Wie wär’s mit: Wo ist mein Sohn?«
    »Ich glaube, die Anhörung ist für heute am Spätvormittag angesetzt. Ich sage unseren Leuten dort unten, sie sollen Sie anrufen, sowie sie etwas wissen.«
    »Kann ich mit ihm sprechen? Die sollen mich gleich anrufen.«
    »Hören Sie, ich muss jetzt auflegen. Bedaure, aber mehr kann ich nicht für Sie tun.«
    »Sagen Sie’s mir, Brady. Das seid ihr mir schuldig. Was ist los?«
    Er schwieg einen Moment. Dann sagte er: »Wir sind ins Büro gerufen worden. Und nicht nur wir. Sämtliche Agenten, die sich östlich von St. Louis um Wirtschaftsvergehen kümmern, sind beordert worden. Maloney ist stocksauer, aber es bleibt ihm nichts anderes übrig. Wir müssen abwarten, bis das geklärt ist. Weiter kann ich nichts sagen, aber glauben Sie mir, es ist ein großes Ding.«
    »Machen Sie Witze? In der Sache hier hängen ein paar hundert Händler drin. Es geht um zwei Milliarden oder mehr! Welches Ding ist denn noch größer?«
    »Ich kann nichts sagen.« Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu: »Sehen Sie sich die Nachrichten an. Elf Uhr dreißig soll es eine Pressekonferenz geben. Ich muss Schluss machen.« Damit legte er auf.
    Da es die Polizei gewesen war, die mich nach Connecticut verfrachtet hatte, fand ich, dass das System mir zumindest eine Fahrt nach Hause schuldete. Ich stopfte die USB-Sticksin meine Jackentaschen und ging wieder nach unten zu den Dobermann-Zwillingen.
    »Das FBI sagt, Sie beide sollen dafür sorgen, dass ich sicher zurück nach New York komme. Sind Sie bereit für eine Fahrt nach Manhattan?«
    Hätten sie gekonnt, sie hätten mit dem Schwanz gewedelt. Noch mehr Überstunden!
    Ich ließ mich an der Ecke 72. Straße, Amsterdam Avenue absetzen, damit sie nicht erst bis zur West End Avenue mussten, um wieder in Richtung Norden abbiegen zu können. Dann erklärte ich ihnen verschiedene Möglichkeiten, wieder zur Interstate 95 nach Norden zu kommen – bis ich selbst merkte, dass ich mich leicht manisch anhörte.
    »Sie finden das«, schloss ich deshalb.
    »Sie kommen ab hier zurecht, Sir?«
    Sie mochten Krieger sein, Bewahrer des Friedens, durchtrainiert und jederzeit einsatzbereit, aber die vorstadttypische Skepsis gegenüber New York City hegten sie immer noch.
    »Ich wohne gleich dort drüben, auf der anderen

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