Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
Vom Netzwerk:
sagte Kylar. Genau, Scheiße. Er hatte die Durzo-Tarnung aufrechterhalten - und wenn er sie auf Durzos Höhe gehalten hätte, hätte Ben Wrable seinen Pfeil direkt über Kylars Schulter hinweggeschossen.
    Es kostete mehr und mehr Anstrengung, die Durzo-Tarnung aufrechtzuerhalten, und Kylar war sich schmerzlich bewusst, dass es wichtig war, das zu tun. Wenn Terah dachte, sie habe Durzo getötet, konnte Kylar immer noch zurückkommen. Dies brachte seine eigenen Probleme mit sich, aber weitaus weniger als die Enthüllung, dass er sowohl Durzo Blint als auch Kylar Stern und unsterblich war.
    »Scheiße, Durzo! Ich wusste nicht einmal, dass du es warst. Diese hochnäsige Graesin-Hure sagte: ›Spezieller Auftrag, einfach, ich bezahle dir das Doppelte.‹ Weshalb zur Hölle reitest du auf dem Pfad, D?«
    »Ich habe nur …« Kylar hustete. »Einen Fehler gemacht.«
    »Ich schätze, es braucht nur einen einzigen. Scheiße, Kumpel. Ich hätte wenigstens gegen dich gekämpft.«
    »Ich hätte dich getötet«, erwiderte Kylar. Plötzliche Panik befiel ihn. Was, wenn dies sein letztes Leben war? Er hatte keine Garantie dafür, dass er zurückkommen würde. Der Wolf hatte es nie erklärt. Götter, er war total verrückt gewesen, als er Baron Kirof für Geld erlaubt hatte, ihn zu töten.
    »Wahrscheinlich.« Scarred Wrable fluchte abermals. Er hatte seinen Spitznamen wegen der ungezählten Narben in seinem Gesicht. Nachdem er als Kind von irgendeinem Ort in Friaku nach Cenaria gekommen war, hatte er einige Zeit als Sklave verbracht. Er war einer der wenigen Männer, die aus den Kampfgruben freigekommen waren. »Wie soll ich damit prahlen, Durzo? Ich habe dich gerade mit einem gottverdammten Pfeil erschossen. Das ist keine Methode, den größten Blutjungen der Welt zu töten.«
    »Scheint aber durchaus zu funktionieren.« Kylar hustete abermals.
    »Scheiße«, sagte Ben angewidert.
    »Mach es wieder gut«, murmelte Kylar. Während er hustete, verspritzte er noch mehr Blut. Er hatte vergessen, dass das Sterben so viel Spaß machte.
    »Das kann ich nicht tun«, erklärte Wrable. »Es entehrt die Toten. Sie kommen spuken, wenn man das tut.«
    »Ich habe wirklich verdammtes Mitleid mit dir«, erwiderte Kylar. Er rutschte aus dem Sattel. Mit einem dumpfen Schlag kam er auf dem Boden auf, und sein Kopf prallte auf die harte Erde, aber was immer er getan hatte, die Tarnung hielt.
    Ben runzelte die Stirn. »Moment mal«, sagte er, während er konzentriert nachdachte. Scarred Wrable war niemals der Hellste gewesen. »Du meinst … du meinst, es würde dir größere Ehre eintragen, wenn die Leute glaubten, du seist in einem heldenhaften Kampf getötet worden?«, fragte Scarred Wrable. Die Idee gefiel ihm. »Du würdest mich das sagen lassen und mich nicht als Geist heimsuchen? Ich schwöre, ich würde dich gut dastehen lassen.«
    »Das kommt darauf an«, sagte Kylar. Die Welt um ihn herum wurde bereits weiß. »Wirst du etwas von meinem
Leichnam abhacken?« Das wäre typisch für sein Pech. Er würde ohne einen Kopf oder irgendetwas aufwachen. Wie würde das funktionieren? Würde er tatsächlich sterben, wenn jemand seinen Kopf nahm?
    »Die Hure wollte einen Beweis.«
    »Nimm ihren Ring. Nimm mein Pferd, meine Kleider, was immer du brauchst, aber lass meinen Körper in Frieden. Sag, du seist abergläubisch oder irgendetwas, und du kannst die Geschichte erzählen, wem auch immer du sie erzählen willst. Nur leg meinen Leichnam …« Kylar verlor den Gedanken. Sein Kopf wurde trüb. Er glaubte zu spüren, wie sein Herz sich abmühte, während Blut in seine Brust quoll.
    »Ein akzeptables Angebot. Bist du so weit, Freund?«, fragte Ben.
    Kylar nickte.
    Ben Wrable rammte ihm sein Schwert ins Herz.

44
    »Ich habe an dem Gewebe gearbeitet«, sagte Schwester Ariel. »Es ist mit einigen wirklich interessanten Fallen versehen. Wer hat dich noch mal damit belegt?«
    »Wie wär’s, wenn ich es Euch verrate und Ihr mich gehen lasst?«, erwiderte Vi. Du bist nicht sehr subtil, nicht wahr, du Miststück von einer Hexe?
    Sie näherten sich wieder dem Weg, nachdem sie einen gewaltigen Umweg um das Rebellenlager in Havermere gemacht hatten. Vi konnte erkennen, dass Schwester Ariel gern in das
Lager gegangen wäre, jedoch dachte, dass sie Vi damit eine Chance zur Flucht geben würde.
    »Warum gehen wir nach Westen?«, fragte Vi. »Ich dachte, die Chantry läge im Nordosten?«
    »Das tut sie auch. Aber ich habe noch immer nicht das erledigt, was zu tun ich

Weitere Kostenlose Bücher