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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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errötete, die Szene war ihm vor Neph Dada und den Wachen in seiner Begleitung höchst peinlich.
    Ein magisches Licht erblühte im Loch und beleuchtete alle Anwesenden. Es tauchte sogar in den Ausschnitt ein, wo
Logan sich so regelmäßig versteckt hatte. Es war niemand dort.
    »Logan, Fin und Knirscher«, nannte Tenser die Namen der verschwundenen Männer. »Logan und Fin haben einander gehasst. Was ist passiert?«
    »König wollte …«, begann Lilly, aber etwas krachte ihr ins Gesicht, und sie schlug der Länge nach hin.
    »Halt den Mund, Miststück«, sagte Tenser. »Ich traue dir nicht. Du, Tatts, was ist passiert?«
    »Logan wollte eine weitere Pyramide bauen. Er wollte Gorkhy anlocken und sehen, ob er seine Beine packen und ihm den Schlüssel abnehmen kann. Fin wollte nicht mitmachen. Sie haben gekämpft. Fin hat Logan ins Loch geworfen, aber dann hat Knirscher ihn angegriffen, und sie sind ebenfalls hineingefallen.«
    Tenser fluchte. »Warum hast du sie nicht aufgehalten?«
    »Um selbst reinzufallen?«, fragte Tatts. »Jeder, der sich mit Fin, Logan oder Knirsch angelegt hat, ist getötet worden, Kumpel - Euer Hoheit. Du warst lange genug hier unten, um das zu wissen.«
    »Könnten sie den Sturz überlebt haben?«, fragte Neph Dada mit seiner eisigen Stimme.
    Einer der neueren Insassen heulte auf, und alle sahen ihn an. »Nein«, rief er. »Bitte!« Ein leuchtender Ball magischen Lichts traf ihn an der Brust und ein weiterer im Rücken und hob ihn über das Loch. Dann fiel er.
    Alle scharten sich um das Loch und beobachteten, wie das Licht in der Dunkelheit verschwand.
    »Fünf…sechs … sieben«, zählte Neph. Das Licht erlosch kurz vor der acht. Er sah Tenser an. »Also nein. Nun, ich kann nicht behaupten, dass Euer Vater erfreut sein wird.«

    Tenser fluchte. »Nehmt sie Euch, Neph. Tötet sie. Tut, was immer Ihr tut, aber sorgt dafür, dass es schmerzhaft ist.«

51
    Hu Gibbet hockte auf dem Dach eines Lagerhauses tief im Labyrinth. In der vergangenen Zeit des Wohlstands war es als Lager für Textilien verwendet worden. Später hatten Schmuggler es benutzt. Jetzt war es eine zerfallende Ruine, die Ratten der Gilde Brennender Mann beherbergte.
    Nichts von alledem hatte für Hu eine Bedeutung, bis auf die Unannehmlichkeit, den zehnjährigen Jungen töten zu müssen, der Wache stand. Vielleicht war es auch ein Mädchen gewesen. Schwer zu sagen. Das Einzige, was für Hu zählte, war ein Steinbrocken auf dem Boden vor einer eingestürzten Wand. Er sah aus, als wöge er tausend Pfund, und er war genauso verwittert wie alle anderen Steine, aber er öffnete sich auf Angeln, von denen nicht einmal die Gilderatten etwas wussten. Es war der zweite Ausgang eines der größten sicheren Häuser in der Stadt.
    Im Augenblick befanden sich in dem sicheren Haus, falls Hus Quelle recht hatte, schätzungsweise dreihundert Huren, genug Essen und Wasser, um einen Monat damit auszukommen, und die wahre Beute: Momma K und ihr Leutnant, Agon Brant. Hu erwartete nicht, dass diese beiden hier sein würden, nicht wirklich. Aber man konnte immer hoffen.
    Er hatte immer Probleme mit großen Aufträgen gehabt. Ein großer Auftrag stellte hohe Anforderungen an sein inneres
Gleichgewicht. Die Freude an so viel Blut bedrohte seine Professionalität. Es war so leicht, von dem puren Glück mitgerissen zu werden - zuzusehen, wie Blut quoll, tröpfelte oder spritzte, Blut in all seinen herrlichen Schattierungen, das unendlich rote Blut, frisch aus der Lunge, das schwarze Blut aus der Leber und alle Schattierungen dazwischen. Er wollte jeden Körper ausbluten lassen, um Nysos zu erfreuen, aber bei den großen Aufträgen konnte er sich im Allgemeinen nicht die Zeit dazu nehmen. Es gab ihm das Gefühl, als täte er die Dinge nur halbherzig.
    Außerdem war er anschließend immer niedergeschlagen. Nachdem er dreißig oder zweiunddreißig Menschen auf dem Anwesen der Gyres getötet und ausgeblutet hatte, war er wochenlang nicht derselbe gewesen. Nicht einmal all das Töten während des Staatsstreichs und der Invasion hatte ihn befriedigen können. Es war alles so enttäuschend. Das Anwesen der Gyres war das Beste gewesen. Er war noch dort gewesen, als der Herzog nach Hause gekommen war. Er hatte beobachtet, wie Regnus Gyre von Raum zu Raum gerannt war, wahnsinnig vor Trauer, während er in den Nysos-Lachen ausrutschte, die Hu in jedem Flur hinterlassen hatte. Das Zusehen hatte ihn so sehr erregt, dass er den Herzog nicht einmal töten konnte,

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