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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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in der Schuld dieser Leute. Und ein Mädchen mit magischer Begabung hatte ohnehin keine Wahl, wenn es um den
Besuch der Chantry ging. Es galt als gefährlich, es einem Kind zu überlassen, den Umgang mit seiner Magie selbst zu erlernen. Aber wenn Uly nicht bleiben wollte und sie versuchten, sie dort festzuhalten, würde Kylar dafür sorgen, dass der ganze Weiße Seraph den Schwestern um die Ohren flog.
    Aber allein der Gedanke an Uly ließ ihn an Elene denken, und bei dem Gedanken an Elene gerieten seine Gefühle in Aufruhr, daher fragte Kylar: »Warum seid Ihr so erpicht darauf, Vi zu retten?« Momma K arbeitete niemals nur auf einer Ebene.
    »Weil«, sagte Momma K, »du Vis Hilfe brauchen wirst, wenn du den Gottkönig tötest.«
     
     
    Eines musste man Curoch lassen: Die Magier irrten sich. Das Artefakt hatte nicht nur aus rein symbolischen Gründen die Form eines Schwertes. Es hatte nicht umsonst eine verdammt scharfe Klinge.
    Und das war gut so. Die Sa’ceurai waren unversöhnlich. Es gab einen guten Grund, warum man sie Sa’ceurai nannte, das altjaeranische Wort für »Schwertfürsten«.
    Nichtsdestoweniger war Feir ein Schwertmeister Zweiten Grades. Nach dem ersten Zusammenstoß waren drei der ceuranischen Krieger tot, und Feir gewann ein kleines, zähes Pony.
    Schon bald erwiesen sich Feirs Körpergröße und Gewicht abermals als Nachteil. Das Pony wurde müde und langsamer. In der Dunkelheit ließ Feir es gehen. Bedauerlicherweise war das kleine Streitross zu gut ausgebildet. Es blieb stehen und wartete auf seinen Reiter, sobald es freigelassen worden war. Feir löste das Problem, indem er einen winzigen Funken Magie unter den Sattel sandte, der dort immer wieder kratzte und stach. Auf diese Weise würde das Tier stundenlang laufen.
Wenn er Glück hatte, würden die Sa’ceurai seine Fährte verlieren und dem Pferd folgen.
    Er hatte Glück. Dieser Umstand bescherte ihm etliche Stunden - Stunden, die er sich zu Fuß fortbewegte. Sein Marsch führte ihn auf den Gipfel eines Berges. Er hatte einen jungen Baum gefällt, bevor er die Baumlinie hinter sich ließ, und jetzt arbeitete er mit Curoch an dem Holz. Das Schwert hatte eine unglaubliche Schärfe, aber es war kein Hobel und auch kein Beitel. Im Augenblick brauchte er beides und dazu noch einige andere Werkzeuge.
    Dorian hatte ihm einmal von einem Sport erzählt, in dem sich die selbstmörderisch veranlagten Hochlandstämme übten. Sie nannten es Schluss. Der Sport sah wie folgt aus: Man befestigte schmale Schlitten an seinen Füßen und glitt darauf mit unglaublicher Geschwindigkeit zu Tal. Dorian behauptete, dass sie lenken könnten, aber Feir hatte nicht erkennen können, wie das möglich sein sollte. Er wusste nur, dass er schneller gehen musste, als die Ceuraner ihn verfolgten, und auf keinen Fall würde er in der ihm bleibenden Zeit einen richtigen Schlitten bauen können.
    Was er mit der Klinge nicht vollbringen konnte, vollbrachte er mit Magie: Er war schließlich ein Schöpfer. Während die Sonne aufging, stoben Holzspäne in alle Richtungen davon.
    Aber er hatte sich wie ein Narr exponiert, wie er da direkt auf dem Kamm des Berges stand, sodass man seine Gestalt meilenweit sehen konnte. Die Sa’ceurai bemerkten ihn, bevor er sie sah. Sie waren abgestiegen und gingen mit breiten, gewebten Bambusschuhen, die sie an ihre Füße gebunden hatten, über den Schnee. Die Gangart, derer sie sich mit den Schneeschuhen befleißigen mussten, war komisch - bis Feir begriff, wie schnell sie sich damit fortbewegen konnten. Sie
würden in wenigen Minuten die Strecke überwinden, für die Feir sich unbeholfen taumelnd eine halbe Stunde durch den Schnee gemüht hatte.
    Er arbeitete schneller. Er vergaß beinahe, die Vorderenden der beiden langen, schmalen Schlitten aufzubiegen. Schließlich schüttelte er den Kopf. Er hatte diesen Fehler bemerkt, aber was hatte er übersehen? Um eine Bindung für seine Stiefel herzustellen, blieb ihm keine Zeit mehr. Also band er sich die langen Holzkufen mit Magie unter. Er stand auf ihnen … Verflucht, warum hatte er die Enden rechteckig gemacht? Er hätte sie rundlich belassen sollen, so wie einen Bootsrumpf - und verkantete sie sofort und fiel in den Schnee.
    Das Aufstehen war äußerst schwierig. Feir fluchte, als die Ceuraner näher kamen. Er war ein Klingenmeister Zweiten Grades - und er war derart unbeholfen? Dies hier war Wahnsinn. Er hätte einfach hügelabwärts rennen sollen.
    Er rollte sich auf den Hintern und

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