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Am Sonntag stirbt Alison

Am Sonntag stirbt Alison

Titel: Am Sonntag stirbt Alison Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Klimm
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das nur so ein Kleinkrimineller, der in leere Wohnungen einsteigt, um den Fernseher zu klauen.«
    »Während die Bewohnerin gerade entführt wird? Wie wahrscheinlich ist das?« Lys schickte der Ampel hypnotische Blicke. Bleib rot, bitteeee!!!! »Einer muss das Auto holen«, sagte sie dann. »Wir müssen ihm nachfahren.«
    »Spinnst du?«, fragte Sibel entgeistert. »Was, wenn der Typ bewaffnet ist? Außerdem kriegen wir den sowieso nicht mehr. Julias Wagen steht am anderen Ende der Siedlung. Bis wir den geholt haben, ist der schon ein paar Kilometer weiter.«
    »Ich will ihn ja bloß beobachten. Und wenn wir wissen, wo er hingefahren ist, rufen wir die Polizei.«
    »Warum tun wir das nicht sofort?«, fragte Sibel ärgerlich und zückte ihr Handy.
    »Lasst mich das machen.« Julia tippte bereits diensteifrig auf ihrem Display herum. »Wie gesagt…«
    »Ja, ja, Sie sind perfekt im Umgang mit offiziellen Stellen.« Sibel verdrehte die Augen und steckte ihr Handy wieder ein.
    »Oh.« Julia ließ das Handy sinken.
    »Was denn? Beeilen Sie sich!«, schimpfte Sibel.
    »Sollten wir nicht zuallererst in Alisons Wohnung nachsehen, ob sie nicht am Ende dort ist?«, fragte Julia. »Vielleicht ist sie ja verletzt…«
    Leo wirbelte regelrecht herum. »Ich sehe nach!«, rief er und rannte los.
    Julia Sommer machte Anstalten, ihr Handy wieder einzustecken. »Jetzt machen Sie schon!« Sibel wedelte wütend mit der Hand. Julia lächelte entschuldigend, ging ein paar Schritte beiseite und bearbeitete erneut ihr Display. Die Mädchen hörten, wie sie zu sprechen begann. In diesem Moment schaltete die Ampel um. »Nein!«, schrie Lys verzweifelt. Das erste Auto setzte sich in Bewegung, dann das zweite, das dritte. Lys begann zu rennen.
    »Was hast du vor?«, brüllte Sibel, während sie ihr mit ihren hochhackigen Stiefeln hinterherstolperte. »Willst du das Auto zu Fuß verfolgen? Ich weiß, du bist gut in Sport, aber das schafft nicht mal ein gedopter Langstreckenläufer!«
    Die Ampel schaltete auf Gelb, das vierte Auto gab Gas, rutschte gerade noch bei Rot auf die Kreuzung. Der weiße Ford bremste. »Ein Glück!«, keuchte Lys. »Schnell, komm!«
    »Wohin? Was willst du machen? Dich vor das Auto werfen? Auf die Motorhaube springen? Lys, du spinnst doch!«
    »Da ist Sebastian!«, kreischte Lys.
    Tatsächlich. Aus der Gegenrichtung kam ein Motorroller angefahren. Lys war mit einem Satz auf der Straße. Sebastian legte eine Vollbremsung hin. »Hast du ’nen Knall?«, schrie er. »Ich hätte dich fast überfahren!«
    »Gib Gas!«, schrie Lys, während sie hinter Sebastian auf den Motorroller kletterte.
    »He. Du kannst nicht ohne Helm mitfahren. Das ist verboten«, beschwerte sich Sebastian.
    »Es geht verdammt noch mal um Leben und Tod! Fahr dem weißen Ford nach, schnell!«
    »Dem weißen… Lys, wir sind hier nicht bei ›Alarm für Cobra 11‹ oder so was.«
    Die Ampel schaltete auf Grün. »Fahr endlich!«, brüllte Lys und etwas in ihrer Stimme hielt Sebastian davon ab, weitere Fragen zu stellen. Er lenkte den Motorroller auf den Fahrradweg zur Rechten und gab Gas.
    »Ihr spinnt ja alle total!«, schrie Sibel hinter ihnen her.
    Jemand kam keuchend auf sie zugerannt, Sibel erkannte Leo Lambert. »Ich bin durchs Fenster geklettert«, japste er Sibel entgegen. »Die Wohnung ist völlig leer. Wie unbenutzt. Und frisch geputzt. Also, wirklich frisch! Der Boden war noch feucht!«
    »Was soll das heißen? Dass der Typ gerade nur der Putzmann war?«, fragte Sibel verständnislos.
    »Der Putzmann würde wohl kaum durchs Fenster fliehen, wenn man ihn beim Putzen erwischt«, stellte Leo fest. »Wo ist Lys?«
    Sibel blickte zur Ampel hinüber, wo der Motorroller soeben bei Dunkelorange über die Kreuzung schoss. »Frag besser nicht«, knurrte sie.
    ***
    Als der weiße Ford blinkte und nach links in einen einsamen Feldweg abbog, hielt Sebastian an.
    »Was ist?«, fragte Lys ungeduldig. »Fahr schon!« Es war pures Glück, dass sie dem Kerl überhaupt so weit hatten folgen können, bis hier, an den Rand dieses Dorfes kurz hinter München. Der Wagen schien kaum schneller zu sein als der Motorroller und war zudem durch den Feierabendverkehr immer wieder ausgebremst worden, sodass Sebastian unter Missachtung sämtlicher ihm bekannter Verkehrsregeln an ihm drangeblieben war. Lys klopfte ihm ungeduldig auf die Schulter. »Sebastian, los, fahr ihm nach!«
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist«, murmelte Sebastian. »Ich meine, der Kerl

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