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Am Strand des Todes

Am Strand des Todes

Titel: Am Strand des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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Langsam weiß ich überhaupt
nichts mehr.«
Erneut Schweigen, bis Glen sich wieder zögernd, fast
entschuldigend bemerkbar machte. »Deshalb hab’ ich Sie auch
angerufen. Hier draußen scheinen alle verrückt zu spielen –
keiner, mit dem man vernünftig reden könnte. Bis wann
werden wir denn mit Ihnen rechnen können?«
»Bald schon«, erwiderte Brad, »um die Wahrheit zu sagen:
noch heute!«
»Heute noch?« fragte Glen voll freudiger Erregung, die Brad
fast schon wieder etwas störte.
»Wir packen gerade die letzten Reste hier zusammen. Der
Möbelwagen wird gegen Mittag kommen, so daß wir zwischen
vier und fünf bei Ihnen draußen sein müßten.«
»Bis dahin werd’ ich’s gerade noch aushalten können«,
scherzte Glen, um dann sofort wieder ernst zu werden. »Ich
weiß nicht, wie ich es sagen soll, Brad, aber hier draußen geht
irgend etwas Schreckliches vor…«
»Das klingt ja, als ob sich die ganze Welt gegen Sie
verschworen hätte«, meinte er nicht ohne Ironie, obwohl seine
Neugier sofort geweckt war. »Sind Sie sicher, daß Ihnen Ihre
Einbildungskraft nicht einen Streich spielt?«
»Ich sag’ Ihnen doch, daß ich mir über nichts mehr sicher
bin«, erwiderte Glen kläglich. »Darf ich Sie um einen großen
Gefallen bitten? Kommen Sie unbedingt heute nachmittag noch
bei mir vorbei! Wenn ich nicht in der Galerie bin, finden Sie
mich zu Hause.«
»Das hatte ich sowieso vor«, beruhigte ihn Brad. »Und hören
Sie – machen Sie sich nicht selbst verrückt. Was immer auch
geschehen mag, es gibt bestimmt eine rationale Erklärung
dafür.«
»Schön, daß Sie sich wenigstens noch sicher sind. Doch ich
glaube, wir sollten uns im Augenblick noch höhere
Telefongebühren sparen. Dann also bis später!«
Als auch Brad sich verabschiedete, sah er Elaine im
Türbogen zwischen Wohn- und Speisezimmer stehen.
»Was gibt’s? Wer war das denn?« fragte sie neugierig.
»Glen Palmer.«
»Und was wollte er?«
»Wenn ich das so genau wüßte«, meinte Brad nachdenklich.
»Er scheint ganz schön durcheinander zu sein. Gestern nacht ist
ein Boot auf die Klippen gelaufen, und Harney Whalen scheint
zu denken, daß Glen was damit zu tun haben könnte.«
»Ich wußte gar nicht, daß Glen ein Boot besitzt.«
»Es handelt sich auch nicht um sein Boot«, erklärte Brad und
begann wieder Bücher in die Kartons zu stapeln. »Ich sagte
ihm, daß wir heute nachmittag noch zu ihnen rauskommen
werden. Deshalb hat er sich die Details erspart; doch das alles
ging ihm zweifellos recht nahe.«
Elaine schaute ihrem Mann kurz bei seiner Arbeit zu. Dann
trat sie ans Wohnzimmerfenster und blickte auf Seward Park
und den jenseits davon liegenden See hinaus. »Ich frage mich,
ob wir nicht doch einen Fehler machen«, meinte sie
schließlich, ohne sich umzudrehen.
»Einen Fehler?« fragte Brad verständnislos und besorgt
zugleich.
Elaine wandte sich ihm jetzt zu, und er konnte die Besorgnis
in ihrem Gesicht erkennen. »Ich habe noch immer das Gefühl,
daß wir vielleicht doch nicht nach Clark’s Harbor ziehen
sollten. Schließlich gibt es keinen wirklich zwingenden Grund,
weshalb du dein Buch nicht auch hier schreiben könntest. Und
ganz sicher ist unser Ausblick hier kaum weniger schön als der
über die Sod Beach. Eine Menge Leute wohnen mitten in der
Großstadt wie Eremiten. Warum also nicht auch du?«
»Vielleicht könnte ich das sogar«, erwiderte Brad, »aber ich
möchte es eben nicht. Und vielleicht geht da draußen wirklich
etwas Interessantes vor sich…«
»Ich lege keinen besonderen Wert darauf, es zu erfahren«,
meinte Elaine mit einem leichten Schauder.
»Aber ich! Wer weiß? Vielleicht finde ich dort den Stoff für
einen echten Bestseller?«
»Oder jede Menge Schwierigkeiten«, wandte Elaine ein.
Aber sie wußte, daß ihre Einwände keinen Sinn mehr hatten.
Brad hatte sich entschlossen, und sie mußte sich damit
abfinden. Resigniert ging sie an ihre Arbeit zurück.
Sie war fast zur selben Zeit mit dem Geschirr fertig wie Brad
mit seinen Büchern. Und wie aufs Stichwort bog in diesem
Augenblick der Möbelwagen in die Zufahrt ein, um ihre Habe
nach Clark’s Harbor zu bringen.
    Jeff Horton blieb an diesem Morgen im Bett, so lange es ging.
Gegen zehn Uhr fühlte er sich dann endlich bereit, dem neuen
Tag zu begegnen. Immer wieder war er nachts aus dem Schlaf
geschreckt, gepeinigt von Alpträumen, in denen ihr Schiff
wieder und wieder im roten Feuerschein draußen im Hafen
versank. In den frühen Morgenstunden war er dann nur noch
wach

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