Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
Licht.
"Ist es nach deinem Geschmack?"
Überwältigt drehte sie sich zu ihm um. "O ja. Es ist wunderschön."
Seine Augen leuchteten. "Es freut mich, dass es deinen Beifall findet. Du hast mich nämlich heute in Entzücken versetzt."
"Das Kleid hat dir gefallen." Sie hatte gewusst, dass er es mögen würde.
Er legte die Hände auf die Schultern ihrer hellblauen Kostümjacke. "Ja, aber nun würde ich dich lieber ohne diese bezaubernde Kreation sehen, die du für die Reise gewählt hast."
"Du willst, dass ich mich ausziehe?" Irgendwie hatte sie sich ausgemalt, er würde das für sie erledigen.
"Hast du etwas, das du stattdessen tragen möchtest?" Er klang, als hätte er absolut nichts dagegen, sie in dem Nachthemd zu bewundern, das Felicity gekauft hatte.
Nervös schaute sie sich um. Erwartete er, dass sie sich vor ihm entkleidete?
"Dort drüben ist das Bad." Hakim deutete auf eine Tür. "Du hättest es hier allerdings bequemer. Ich werde es benutzen, um mich auszuziehen."
Dankbar lächelte Catherine ihn an.
6. Kapitel
Nachdem er seiner Braut genug Zeit eingeräumt hatte, sich für ihn zurechtzumachen, verließ Hakim das winzige Bad.
Catherine saß mitten auf dem Bett, umgeben von mehreren türkischen Kissen. Zum ersten Mal, seit sie sich kannten, war ihr Haar offen und fiel ihr wie ein honigfarbener Vorhang über die Schultern.
Sie hatte die Arme um die Knie geschlungen. "Ich wusste nicht, ob ich stehen oder mich hinlegen sollte. Also habe ich mich für einen Kompromiss entschieden und mich gesetzt."
"Ist es dir peinlich, dass ich deinen Körper sehe?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Trotzdem kauerst du dich zusammen wie ein kleines Kätzchen."
"Klein?" Sie lachte. "Es ist dir vielleicht nicht aufgefallen, aber ich bin ein gutes Stück größer als die meisten Frauen."
"Keineswegs. Du magst zwar ein wenig über dem Durchschnitt liegen, aber für mich bist du ziemlich klein." Er wünschte, er würde verstehen, warum sie sich für eine Riesin hielt.
"Du bist ja auch recht groß." Die Tatsache schien ihr zu gefallen.
Hakim zuckte die Schultern. "Verglichen mit meinen Landsleuten bin ich das wohl." Obwohl er nicht vorgehabt hatte, einen Teil seiner Hochzeitsnacht damit zu verbringen, über ihre Körpergröße zu diskutieren, war er dazu bereit, wenn es Catherine entspannte.
"Als ich jünger war, haben die Kinder mich deshalb aufgezogen. Sie riefen mich Amazone, Bohnenstange oder gaben mir andere schreckliche Namen."
Er setzte sich zu ihr aufs Bett und legte eine Hand auf ihre. "Teil diese Erinnerungen mit mir, damit ich dir helfen kann, sie zu vertreiben."
"Du bist so selbstsicher."
Das hatte sie schon einmal gesagt, oder vielmehr, er sei arrogant. "Ich bin ein Mann."
Sie lächelte. "Daran habe ich nie gezweifelt."
Er fuhr mit den Fingern durch ihr seidiges Haar. "Erzähl es mir", drängte er.
"Als ich ein kleines Mädchen war, wuchs ich in einem Sommer fünfzehn Zentimeter. Danach war ich größer als alle anderen Kinder in der Schule. Erst als ich dreizehn war, holten einige der Jungen mich ein, aber ich blieb noch ein Jahr lang größer als die meisten."
"Das passiert vielen Mädchen. Es ist nicht schlimm."
"O doch. Die Jungen haben mich wegen meiner Länge gehänselt, und die Mädchen haben mich bemitleidet. Ich war schüchtern und habe nicht leicht Freundschaften geschlossen. Mein übermäßiges Wachstum hat es mir nicht einfacher gemacht."
"Aber du sagtest, die Jungen seien ebenfalls gewachsen, und die Mädchen sind sicher auch nicht klein geblieben."
Sie schloss die Augen. "Ich will nicht mehr darüber reden."
Da war noch etwas. Etwas, das sie ihm verschweigen wollte, aber es war ihm ein Bedürfnis, alles über die Frau zu erfahren, die er geheiratet hatte. Eine Erinnerung durchzuckte ihn. "Dein Vater sagte etwas über Laserbehandlungen. Wofür waren die?"
Catherine wirkte ziemlich unglücklich. "Wann hat er sie erwähnt?"
Eingedenk der Unterhaltung überlegte Hakim, was er antworten sollte, ohne sein Geheimnis zu lüften. In seinem Land gab es ein Sprichwort: Eine Lüge an der rechten Stelle ist wie ein Gebet. "Wir sprachen über die bevorstehende Hochzeit."
Damit hatte er nicht gelogen, sondern nur Wesentliches ausgelassen.
Tiefer Kummer spiegelte sich auf ihren Zügen wider. "Als ich dreizehn war, bekam ich Akne."
"Das ist bei Heranwachsenden nichts Ungewöhnliches."
"Nein, aber mein Fall war furchtbar. Die Ärzte haben mir Antibiotika, Hautcremes und solche Sachen
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