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Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)

Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)

Titel: Am Ziel aller Wünsche? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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der weite Rock raschelte bei jedem Schritt, als sie auf Hakim zuging. Der Saum, die mittelalterlichen Ärmel und das viereckige Dekolleté jedoch waren mit einem geometrischen Goldmuster bestickt. Der halb transparente Schleier wies an den Rändern die gleiche Stickerei auf und war in der Tradition seiner Heimat befestigt. Er bedeckte Catherines Gesicht und gab nur ihre blauen Augen frei. Als sie sich näherte, sah Hakim, dass sie sie mit Kajal umrahmt hatte, was seiner scheuen kleinen Blume ein geheimnisvolles Flair verlieh.
    Hinter dem zarten weißen Chiffon umspielte ein Lächeln ihre Lippen. Catherine trat an seine Seite, und ihr Vater legte ihre Hand in Hakims. Ihre Haut war kalt, und die Finger, die den Brautstrauß umschlossen, zitterten leicht. Er drückte beruhigend ihre Hand. Sie hatte diese große Hochzeit gewollt, doch das bedeutete nicht, dass lebenslange Schüchternheit in vierzehn Tagen zu überwinden war.
    Sie sprachen ihre Gelöbnisse, Hakim mit fester Stimme, Catherine flüsternd. Dann schob er ihr den breiten Weißgoldreif über den Finger, den bereits ein großer Rubin in orientalischer Fassung schmückte. Er hatte ihr den Ring, der seiner Mutter gehört hatte, zur Verlobung geschenkt.
    Als der Geistliche ihm endlich gestattete, die Braut zu küssen, versank die Welt um Hakim. Langsam löste er den Schleier, um den ersehnten Moment auszukosten. Dann senkte er den Kopf und berührte leicht ihren Mund. Er mochte diesen westlichen Hochzeitsbrauch. Catherine öffnete die Lippen, und es war um seine Beherrschung geschehen. Er presste sie an sich und bekräftigte vor aller Welt seine Ansprüche auf die schöne Frau mit einem fordernden Kuss.
    Zufrieden löste er sich von ihr. Er hatte seine Pflicht erfüllt und eine Frau geheiratet, die seine Leidenschaft erwiderte.
     
    "Woran denkst du, Catherine?"
    Sie wandte sich vom Fenster ab, das nichts als den nachtschwarzen Himmel zeigte, und lächelte Hakim an. "An nichts." Um keinen Preis der Welt hätte sie ihm gestanden, dass sie an die vor ihnen liegende Nacht gedacht hatte.
    Er hatte während des Starts neben dem Piloten im Cockpit gesessen und ihr so eine dringend nötige Atempause verschafft. Seit er ihr mitgeteilt hatte, dass an Bord der Maschine ein Schlafzimmer sei, von dem sie auch Gebrauch machen würden, hatte sie zwischen Furcht und Vorfreude geschwankt.
    Sie war nicht sicher, was sie gerade jetzt empfand, und mied Hakims Blick. "Wirst du darauf bestehen, die Landung ebenfalls zu überwachen?"
    Er zuckte die Schultern. "Wahrscheinlich."
    "Die Piloten deines Onkels müssen dich sehr gern fliegen."
    Er schmunzelte. "Bislang haben sie sich nie beklagt. Allerdings bin ich sonst während der Starts und Landungen immer in der Kabine geblieben."
    "Und was ist an diesem Flug so anders?"
    "Meine Gemahlin ist in der Maschine, und ich muss stets auf ihre Sicherheit achten."
    Gerührt räusperte sie sich. Manchmal vergaß sie, dass er sie nicht liebte, und schwelgte in den Gefühlen, die sein angeborener Beschützerinstinkt in ihr weckte. "Deine Gemahlin ist eine glückliche Frau, weil sie so gut behütet wird."
    Er streichelte ihre Wange, und prompt gewann pure Vorfreude die Überhand. "Hoffentlich denkt sie auch so."
    "Das tut sie." Sie neigte leicht den Kopf und küsste die Innenfläche seiner Hand. Der Duft seiner Haut und ihre Wärme betörten ihre Sinne. "Ich tue es jedenfalls."
    Hakim beugte sich vor und löste ihren Sicherheitsgurt. "Komm, Kätzchen. Wir haben ein Bett, das darauf wartet, uns Freude zu schenken."
    Bildete sie es sich bloß ein, oder wurde seine Wortwahl tatsächlich blumiger, sobald sein Verlangen erwachte?
    Plötzlich fiel ihr ein, dass sie das Schlafzimmer schon früher hätte aufsuchen sollen. Dann hätte sie ihn in dem verführerischen weißen Satinnegligé empfangen können, das Felicity ihr für diese Nacht überreicht hatte. Catherine hatte ihre Zweifel, was dieses Gewand betraf. Einerseits fürchtete sie sich davor, sich in einem so aufreizenden Nichts zu präsentieren, andererseits wollte sie jedoch keinen der traditionellen Aspekte ihrer Hochzeitsnacht verpassen.
    Hakim führte sie in einen Raum im hinteren Teil der Maschine. Catherine bliebt verblüfft stehen. Das Bett war mit bestickten Decken und quastenverzierten Kissen übersät. Überall standen weiße und rote Blumen. Neben dem Bett wartete ein silberner Eiskübel mit einer Flasche Champagner, und rote Seidentücher über den Wandlampen verbreiteten intimes

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