Amas Mdina
erfasst werden. Ich glaube das Auktionshaus in Genua, ist darauf spezialisiert.«
»Ruf bitte dort an und frage nach, ob und wann die erste Lieferung möglich ist. Die Bestände müssen reduziert werden, sonst sind wir gleich wieder vollgestopft bis unters Dach.«
»Ich bin froh dass Sie das so praktisch sehen, denn wir konnten uns nur schwer von diesen Sachen trennen.«
Ivo ging es wieder besser. Einige Räume waren mit Holzkisten vollgestopft. Der Inhalt war aus den Inventarlisten, nur bedingt zu ersehen. »Wo ist all das Zeug her?«
»Das ist, kein Zeug. Das sind alles Dokumente, Bücher und Kunstgegenstände.«
»Ja gut. Das muss doch Unsummen gekostet haben, den Ankauf zu finanzieren.«
»Alles was Sie hier sehen, ist bezahlt. Diese drei Kisten, sind aus Spanien. Ein Adliger, ein bankrotter Adliger, brauchte dringend Geld. Wir sahen es uns an und Conny zahlte ihm, die Summe auf die Hand. Als alles hier war entdeckten wir, einen Globus aus dem 17. Jahrhundert und einige seltene Editionen. Da Conny es immer so handhabte, möglichst den Einkaufspreis sofort wieder hereinzuholen, wurden die Stücke verkauft. Wir hatten, den fünffachen Einkaufspreis, erzielt.
Dadurch konnte dies alles ohne Hast eingelagert werden und wir mussten nicht unbedingt verkaufen.«
»Eine interessante Geschäftspraxis. Das heißt aber niemand weiß wirklich, was noch in den Kisten steckt?«
»Das ist richtig.«
»Da weißt du, was auf euch zukommt.«
»Nein, mein Lieber, was auf uns zukommt. Eine bessere Methode, mit Kunst vertraut zu werden, gibt es nicht. Du kannst von Anfang an bei der Aufarbeitung mitmachen und bist, am Ende, ein Experte.«
Je länger Ivo bei den Kisten stand um so mehr, nahm sein Unwohlsein wieder zu. Es musste mit dem Inhalt, zu tun haben. Tamara sah ihm an, dass etwas nicht stimmte.
»Denkt von mir ich bin verrückt, doch mit den Kisten stimmt was nicht. Lasst sie, uns auspacken. Ich will, den Inhalt sehen.«
Gemeinsam gingen sie daran, die Kisten zu leeren. Es waren aber keinerlei spirituelle Objekte, wie etwa Kruzifixe oder Bibeln dabei. Ein Packen Briefe, kam zum Vorschein. Sie waren dreihundert Jahre und älter. Ivo bemerkte, dass sich eine Veränderung vollzog. Vor ihm erschienen Zeilen, von Hand geschriebene Zeilen, in einer alten Schrift. Zwischen den Zeilen, nochmals Zahlen und Worte. Das Bild war, sehr unklar. Es hatte nicht die Schärfe und Klarheit, wie seine Visionen in den Gewölben.
»Es sind die Briefe. Mit den Briefen, stimmt etwas nicht.«
Sie breiteten alle, auf einem Tisch aus.
»Ich hole mal noch eine Speziallampe. Hier ist der Code für die Tür.« David verschwand. Vorsichtig klappten sie, alles auf. Keines der Schriftstücke war in der Weise beschrieben, wie er es glaubte gesehen zu haben. Einer der Briefe, hatte es ihm besonders angetan. Er hatte eine Prägung, in der rechten oberen Ecke. Ivo glaubte, diese wiederzuerkennen.
Wie er den Bogen auch drehte und wendete, nichts zu sehen. »Wir können es noch mit Zitronensaft probieren, sonst müssen wir alle mitnehmen. Sicher, dass es diese Briefe sind?«
»Andere haben wir, hier nicht gefunden.«
Ratlos zündet er sich, eine Zigarette an.
»Ich halte das, für keine gute Idee«, tadelte Tamara, mit einem kritischen Blick. Ivo war so versunken in den Brief, dass er ihre Rüge nicht mitbekam.
»Ivo, die Zigarette.« Er schaute, von dem Papier auf.
»Ach ja, du hast recht.« Die Glut war nahe, an den Brief geraten. Sein Blick fiel auf die Ecke wo er eben noch, die Zigarette gehalten hatte. Zwischen zwei beschriebenen Zeilen, zeigten sich Schatten. Ungläubig schaute er noch einmal hin, die Schatten waren noch da.
»Ich bin fündig geworden.« Stolz zeigte er Tamara den Brief.
»Das blinde Huhn, fand das berühmte Korn. Bravo.« Anerkennend klatschte sie. Blackhouse kam, mit einer flourizierenden Lampe, zurück.
»Es ist nicht Licht, es ist Wärme, was die Schrift sichtbar macht.« Ungläubig fragte er noch einmal.
»Seid Ihr sicher, Wärme?«
»Ja, ganz sicher.«
Er brummte etwas unverständliches vor sich hin.
»Dann haben sie vermutlich, mit Urin geschrieben.«
»Das dachte ich mir schon«, entgegnete Tamara.
»Was, mit Urin?«
»Junger Mann, der Brief ist über dreihundert Jahre alt. Unsere Ahnen, waren nicht dumm. Ihren Möglichkeiten waren, aber Grenzen gesetzt. Die Fotolampen müssten genug Wärme entwickeln um den Text, wenn vorhanden, lesbar zu machen.«
Tamara betrachtete sich den Brief, erstmals
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