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Amber Rain

Amber Rain

Titel: Amber Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity La Forgia
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vermittelt. Ich trinke ihren Anblick, ihren Duft, der sich wie ein zarter Windhauch über den Geruch des Raumes legt. Zimt und Zitrus. Ich bringe mein Gesicht an ihren Hals, atme auf ihre Haut, meine Hände offen, bereit, sie aufzufangen. „Nicht erschrecken“, flüstere ich gegen ihre Wange.
    Sie erschrickt nicht. Aber sie dreht sich auch nicht um. Meine Linke trifft auf ihre Hüfte, auf den weichen Stoff ihres Kleides. Es ist wie Elektrizität, die sich aufbaut. Spürt sie das auch? Ich bringe die freie Hand zu ihren Schultern, streiche das blonde Haar aus dem Weg, berühre mit den Lippen ihren Hals. „Hi, Miss Amber Rain“, sage ich. „Ich bin Crispin.“

4
     
    Amber
     
    Oh. Mein. Gott. Sein Atem fächelt über meinen Hals, aber ich bin zu geschockt von dem Ort, an den er mich bestellt hat, um mich umzudrehen. Überdeutlich spüre ich den warmen Druck seiner Handfläche auf meiner Hüfte. Das Gefühl ist elektrisi e rend, aber ich wage nicht, mich umzudrehen und ihm in die Augen zu sehen. Was, wenn er ein Psychopath ist, der auf pe r verse Spielchen steht, höre ich Charlys Stimme in meinen O h ren.
    „Ich hab meiner Freundin die Adresse getextet, als ich ang e kommen bin, und sie hat deinen Namen und deine Telefo n nummern“, platzt es statt einer Begrüßung aus mir heraus. Die Situation droht in rasender Geschwindigkeit außer Kontrolle zu geraten. Das Päckchen mit seinen Geschenken in meiner Handtasche wiegt plötzlich eine Tonne.
    „Gut gemacht, Amber Rain. Ich mag es, wenn Frauen auf sich aufpassen. Sagst du mir jetzt Hallo?“ Der Druck seiner Hand auf meiner Hüfte verstärkt sich. Mit sanfter Gewalt dreht er mich zu sich um. Die tropische Hölle aus halbnackten Kö r pern und exotischem Grünzeug um mich herum verschwindet. Alles, was ich sehe, ist sein Gesicht. War seine Stimme durch das Telefon Sex für die Ohren, dann ist sein Gesicht ein O r gasmus für die Sinne.
    Klassische Züge, mit schmalen, maskulinen Lippen und einer geraden Nase. Sein Haar ist perfekt geschnitten. Weder zu lang noch zu kurz, von einem satten, fast schwarzen Braun. Erste graue Fäden versilbern seine Schläfen und addieren einen Hauch Eleganz und Lebenserfahrung zu der makellosen A t traktivität des Gesichts eines selbstbewussten Enddreißigers. Bartstoppeln verdunkeln seine Wangen, betonen seine hohen Wangenknochen und lenken den Blick auf seine Augen. Wie hypnotisiert verfängt sich mein Blick in seinem. Grüne und graue Sprenkel tanzen in dem Blau seiner Iriden und verleihen ihnen eine Tiefe, die mich schaudern lässt. Ganz entfernt bin ich mir darüber bewusst, dass ich ihn immer noch nicht b e grüßt habe, aber ich kann meine Lippen nicht dazu bewegen, die Worte zu formen. Zu gefangen bin ich von seinen Augen und der Energie, die zwischen uns flirrt. Die Chemie war da, bereits am Telefon. Doch nun, in der Realität, ist sie um ein so Vielfaches stärker, dass es beginnt, mir Angst zu machen. Er tut nichts Anzügliches, taxiert nicht meinen Körper, meine Kleidung oder mein Auftreten. Alles, was er macht, ist, mir in die Augen zu sehen, bis er die Verbindung unterbricht, indem er den Mundwinkel hebt zu der Andeutung eines Lächelns und dazu ganz leicht den Kopf schüttelt.
    „Amber Rain Nicholas, was soll ich nur mir dir machen?“ Seine Worte brechen den Bann, und ich nehme die Umgebung wieder wahr. Wären nicht die diversen Folterinstrumente in den Nischen zu sehen, wäre dies der optimale Ort für mich gewesen, um ein erstes Date zu wagen. Der Raum ist groß, aber durch die Nischen nicht weitläufig. Es befinden sich g e nug Menschen um mich herum, um sicher zu sein, dass ich nicht allein bin, aber nicht so viele, dass ich Angst haben muss, dass eine Panik entstehen könnte. Die Ausgänge sind gut e r reichbar und von überall im Raum sichtbar. Leider, leider st e hen aber nun mal in den Alkoven auch diverse Utensilien, die keinen Zweifel lassen, in was für ein Etablissement mich Cri s pin bestellt hat. Ich mag meine Probleme haben, aber das heißt nicht, dass ich auf einem anderen Stern lebe. Auch an mir sind die Bestsellerlisten der letzten zwei Jahre nicht vorbei gega n gen. Der Mann, der mich am Telefon kommen gehört hat, der eine Stimme hat wie geschmolzene Herrenschokolade und das Gesicht eines Männermodels für sehr teure Autos, hat mich in einen SM-Club bestellt. Die Panik streckt schon ihre Klauen nach mir aus, aber noch kann ich sie kontrollieren. Nur mein Puls ist schneller als gewöhnlich,

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