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Amber Rain

Amber Rain

Titel: Amber Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity La Forgia
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in ihrem Nacken, und meine Lippen sind auf ihren. Es ist ein Impuls, ein Reflex, den ich nicht unterdrücken kann. Und ich will ihn nicht unterdrücken. Es gibt keinen besseren Weg, ihr zu zeigen, wieviel mir ihr Bleiben bedeutet. Noch immer halte ich das Seil in der Rechten, es liegt auf ihrem Handgelenk, das ganz ruhig ist, aber der Puls rast, dicht unter ihrer weißen Haut.
    Endlich schaffe ich es, mich von ihr zu lösen. Mein ganzer Körper singt. Es ist die Vorfreude. Ich würde dieses Gefühl gern unterdrücken, denn das Einzige, was wir bis hierher kla r gestellt haben, ist, dass sie nicht gehen will. Aber es gelingt mir nicht. Ich setze mich wieder ihr gegenüber, nehme das Seil von ihrer Haut, lege meine Hände auf ihre. „Du hast Fragen“, fo r dere ich sie auf.
    „Wie rede ich dich … Sie … wie rede ich Sie an, Sir?“
    Ich muss lächeln. Von allen Fragen, die in ihrem Kopf he r umgehen, ist dies die erste, die sie stellt. „Wenn wir spielen, dann wünsche ich, dass du mich mit allergrößtem Respekt und mit Höflichkeit anredest, Amber. Denn ich verspreche dir, dass ich auch dich und deinen Körper mit dem größten Respekt behandeln werde.“
    „Spielen?“
    Ich halte es nicht für nötig, auf den Einwurf einzugehen, und finde es verfrüht, sie dafür zu rügen, dass sie mich unterbr o chen hat. „Außerhalb der Szenen wärmt es mir das Herz, wenn du meinen Namen sagst, und ich werde es dir nicht ve r bieten.“
    „Du wirst mich herumkommandieren?“
    „Ich werde dich auffordern, Dinge zu tun, ja. Positionen ei n zunehmen, meistens. Die Art von Spiel, die ich betreibe, invo l viert in erster Linie deinen Gehorsam, indem du mir deinen Körper zur Verfügung stellst. Deine Kontrolle an mich übe r gibst . Keine Fragen stellst , sondern gehorchst. Ich werde de i nen Körper nach meinen ästhetischen Vorstellungen modelli e ren.“
    Sie schweigt und denkt nach, dann hebt sie den Kopf. Ich würde jetzt gern ihre Augen sehen, aber sie hat mir nicht g e stattet, ihr die Maske abzunehmen. „Warum ich?“, fragt sie, kaum mehr als ein Flüstern. Es ist diese Frage, mit der ich am meisten gerechnet und die ich am meisten gefürchtet habe.
    „Am Telefon“, sage ich, langsam, vorsichtig. „Du warst die perfekte Sub. Du hast alles getan, was ich von dir verlangt h a be. Du hast es getan, ohne zu zögern. Und es hat dich ang e macht. Ich konnte die Chemie zwischen uns sogar durch das Telefon hindurch spüren. Vielleicht war es Zufall, dass du au s gerechnet mich angerufen hast, aber was dann passiert ist“, ich lasse den Satz unvollendet, hole einmal Luft, bevor ich weite r spreche. „Ich musste dich treffen, Amber. Ich wollte dir diesen Ort zeigen. Ich gebe dir eine Chance, eine Erfahrung zu m a chen.“
    Wieder schweigt sie und denkt nach, und das Warten quält mich. Sie kann jederzeit aufstehen und gehen. Das Band, das sie an diesem Ort hält, ist allzu leicht zu zerreißen.
    „K-kannst du dich erinnern, wie ich dir gesagt habe, dass ich verhaftet wurde? Du hast mich nicht gefragt, warum.“
    „Warum wurdest du verhaftet, Amber?“
    „Ich … habe Probleme. Ich drehe durch, wenn ich mich … wenn ich an Orten bin, die ich nicht kontrollieren kann. Wenn Dinge passieren, die ich nicht vorhergesehen habe. Oder manchmal, wenn Dinge passieren, genau so, wie ich sie in e i nem Albtraum gesehen habe. Ich gerate in Panik. Ich … du willst mich nicht hier drin haben, wenn ich in Panik gerate, Crispin.“
    Ich kann es spüren. Eine Veränderung ihrer Körpertemper a tur, Adrenalin, das in ihre Blutbahn schießt. Die einsetzende Panik. Ich streiche mit beiden Händen von ihren Handgele n ken ihre Arme hinauf. „Amber. Fokus. Konzentrier dich auf mich. Atme tief durch. Amber, hör mir zu. Hörst du mir zu?“
    Sie nimmt einen tiefen Atemzug, nickt. „Ja, Sir.“
    „Vorhin warst du kurz vor einer Panik, als du diesen Raum betreten hast. Richtig? Du wolltest dich umdrehen und we g rennen. Du bist geblieben. Du hast dagegen angekämpft und hast die Attacke abgewendet. Manche Menschen sind so, A m ber. Sie brauchen es, dieses Wissen, ja, sie verlieren die Ko n trolle, aber da ist einer, der sie auffängt. Der Mittel und Wege kennt, diese Kontrolle aufrecht zu erhalten. Das bin ich. Wenn du in Panik gerätst, halte ich dich nicht auf. Aber ich werde da sein und dir helfen, gegen die Panik zu kämpfen. Wenn du das willst.“
    Sie beruhigt sich. In langsamen Schüben. Das Zittern lässt nach. Sie streift meine

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