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Amber Rain

Amber Rain

Titel: Amber Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity La Forgia
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lebendig.
    „Ich will, dass du bei mir bleibst, Amber Rain“, flüstere ich. „Ich will, dass du mein Kunstobjekt bist und die Frau, die ich liebe. Schenk mir deinen Körper, und ich schenke dir mich. Geh nicht weg. Bleib bei mir.“ Meine Zunge streicht über den Biss an meiner Lippe, aus dem noch immer ein wenig Blut s i ckert. Verdammt, das hat wehgetan und hat mich so heiß g e macht. Tut es noch. „Ich liebe deine Leidenschaft, Amber. Ich liebe deine Lebendigkeit. Du bist so unerwartet, du bist einfach grandios. Von dem Augenblick an, als ich deine Stimme am Telefon gehört habe, hast du mich überrascht. Immer und i m mer wieder. Ich weiß nie, was als nächstes passiert, wenn ich mit dir zusammen bin. Du bereicherst mein Leben auf eine Weise, mit der ich niemals gerechnet habe.“ Ich schließe die Augen, atme tief durch. Amber Rain. In meinen Armen. In meinem Bett. Es ist so natürlich. So, als wäre mein ganzes L e ben auf diesen Moment hinausgelaufen. „Ich liebe deine Fant a sie, deine Ideen, deine Begeisterung für alles, was du tust. Ich habe nie zu hoffen gewagt, dass es dich gibt. Du bist ein Traum, der Wirklichkeit geworden ist. Dein Vertrauen, deine Fähigkeit, dich in meine Hände zu geben, deine Angst zu b e siegen, zu wachsen, mit mir. Ich will keinen Augenblick davon verpassen. Ich liebe dich, Amber Rain.“ Ich habe nie geglaubt, dass ich diese Worte jemals in meinem Leben sagen werde. Frieden spült durch meine Adern, als ich sie ausgesprochen habe. Frieden, weil es die einzige Wahrheit ist, die ich brauche.
    Sie hört auf zu atmen. Ihr Pulsschlag beginnt zu rasen. Ich weiß, was ich verlange, ist zu viel. Sie kann nicht einschätzen, wozu ich fähig sein kann, noch nicht, sie hat mich erst zweimal erlebt, wenn ich in diese Trance verfalle, und ich bitte sie d a rum, alles mitzumachen. Keine Fragen zu stellen. Mir zu geh ö ren. Es ist ein riesiger Schritt. Es kann sie zerstören. Aber ich weiß, es kann sie auch das Fliegen lehren. Ich will, dass sie zu fliegen lernt. In meinen Armen. Mit allen Sinnen. Ich kann ihr das geben. Wenn sie mir vertraut.
    Ihre Finger umklammern meine. Ich halte die Luft an.
    „Nein, Crispin.“
    Mein Herz rast. Mir wird schwarz vor Augen, obgleich meine Lider geöffnet sind.
    „Nein, ich schenke dir nicht meinen Körper.“
    Ich schlucke, vor meinem inneren Auge tut sich ein Abgrund auf, der so tief ist, dass ich nicht sehen kann, wo er endet.
    Sie dreht sich in meinen Armen um. Ihre Lippen küssen meine. „Ich schenke dir mich, Crispin. Ich schenke dir alles, was ich bin. Alles.“
     
     
    Amber
     
    „Bye, Amber. Bis nächste Woche. Du warst fantastisch.“
    Es ist wieder Sonntag geworden. Ein freundlicher Tag im späten Mai in London. In den letzten sieben Tagen habe ich mehr geschafft, als in den zwei Jahren davor. Nicht nur, dass ich schon gestern und auch heute wieder auf einer Probe der IAG gewesen bin. Ich war beim Arbeitsamt, habe mich eintr a gen lassen, habe den Weg dorthin allein gemeistert, habe in einer riesigen Wartehalle gesessen und geduldig Formulare au s gefüllt. Und ich habe die Panik überwunden. Mit Crispins Seil um meinen Arm, das er mir jeden Morgen neu bindet, wenn ich allein aus dem Haus möchte, habe ich einen Anker, der mich erdet und nicht zulässt, dass ich mich verliere in dem Meer aus beängstigenden Möglichkeiten.
    Ich nicke Celia zu und erwidere ihren Gruß. Sie ist die letzte des Ensembles, die noch mit mir auf dem Trafalgar Square steht, die anderen sind schon vor einer Weile gegangen. Ich habe es mir so schön ausgemalt. Zu Fuß zur U-Bahn Station, später noch mit dem Bus ein Stückchen und dann zu Fuß bis zu meiner Wohnung.
    Ich lebe mit Crispin zusammen, aber ich möchte die Gel e genheit nutzen, ein paar Sachen zu holen und mit in sein Haus zu nehmen, wenn ich heute Abend dorthin zurückkehre. Cri s pin hat einen Termin heute Vormittag und ich habe abgewi e gelt, als er angeboten hatte, mich zu begleiten. Er kann mich auch zuhause abholen, damit wir den Rest des Tages zusa m men verbringen können.
    So früh am Tag sind noch nicht viele Menschen auf dem Platz. Die Springbrunnen schweigen noch. Admiral Nelson blickt altehrwürdig von seiner Säule auf die wenigen Busse hi n ab, die rauschend ihrer Wege ziehen. Celia und ich stehen auf mittlerer Höhe auf der Treppe hinter dem Labyrinth. Sie schwingt sich die Tasche mit den Requisiten über die Schulter und macht sich auf den Weg treppab. „Ich pack's dann wir k

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