Amber Rain
nisch um ihre Taille, kunstvoll verknotet mit der Fesselung über ihrer Brust. Sobald der neue Harnisch ihr Gewicht au f nimmt, lasse ich ihre Beine herunter. Grazil dreht der perfekte Körper meines Models sich in die neue Position. Sie hängt an ihrer Taille, rücklings, die Arme zwischen ihren Schulterblä t tern gefesselt, ihre Haarspitzen berühren den Boden, ihre F ü ße, nicht länger gebunden, hängen kraftlos herab. Ein Rege n bogen. Sie ist so schön, dass es den Augen weh tut. Das Tier wacht auf aus seinem Mittagsschlaf. Es braucht die Gewissheit, dass diese Schönheit mir gehört. Dass ich es bin, der sie g e schaffen hat, und dass ich es bin, der über sie bestimmt. Ich streiche mit der Zunge über ihren Bauch, aber ihre Nerven sind so überlastet, dass der Kitzelreflex längst ausgeschaltet ist. Sie stöhnt leise. Ich hocke mich zu ihrem Gesicht. Ihre Augen sind offen, glitzern im Licht der Mittagssonne, das durch die Fenster hereinbricht und ihre Haut streichelt. „Safeword?“, locke ich.
Sie schüttelt den Kopf. Sie hat die Schmerzen, die ich ihr z u füge, in ihrem Kopf längst in reine, schamlose Lust umgewa n delt, und wenn sie jetzt das Safeword sagt, dann betrügt sie sich um den geradezu galaktischen Orgasmus, der in ihrem Körper heranreift. Amber Rain liebt den Schmerz. Sie will den Schmerz. Sie braucht ihn. Weil er von mir kommt.
Ich entzünde die armdicke Kerze, die auf der Lederbank steht. Noch einmal binde ich ihre Oberschenkel, wickele die Seile so fest, dass sie tief einschneiden in ihre zarte Haut, fixi e re die Seilenden von ihren Knöcheln her an ihren Ellenbogen, sodass ihr Kreuz unter noch mehr Spannung gerät. Ich bin mir sicher, dass ihre Schmerzgrenze inzwischen so weit ausgereizt ist, dass sie es kaum noch merkt. Was sie merkt, ist pures Ve r langen. Dass ich die Macht habe, sie so zu verbiegen, erregt sie mehr, als Zärtlichkeiten es vermögen. Und dass es sie erregt, erfüllt mich mit unbändiger Freude. Ich habe mich in meinem Leben, in meinem Beruf in Menschen getäuscht. Doch bei Amber Rain Nicholas habe ich alles richtig gemacht. Sie ist weit offen, ich bewege den Seilzug und lasse ihren Körper ein wenig herab. Der Duft ihrer Erregung steigt mir in die Nase und bringt mein Blut in Wallung. Für einen Augenblick bin ich versucht, ihr die Armfesseln zu lösen, damit sie sich abstützen kann, denn ich weiß, es sind nur noch Sekunden, bis ich sie nehmen werde. Und ich weiß, dass sie darauf wartet. Dass sie es will, dass sie sich danach verzehrt. Ihr Körper arbeitet auf Hochtouren und schreit nach Entladung all der Sinneseindr ü cke, die ich ihr an diesem Tag schenke. Sie muss kommen. Wenn ich genau hinschaue, kann ich den goldenen Schimmer aus Elektrizität sehen, der sie umgibt. Ich öffne meine Jeans, achte darauf, dass sie hört, wie ich den Reißverschluss heru n terziehe, und genieße ihr Aufstöhnen.
Im gleichen Augenblick, als ich mich in ihr vergrabe, lasse ich das Wachs, das sich in der dicken Kerze auf der Lederbank seit einigen Minuten gesammelt hat, auf ihren Bauch tropfen. Sie schreit auf, ein unmenschlich hoher Laut, ihr Inneres ve r krampft sich um meinen Schwanz. Ich bin froh, dass ich der Versuchung, ihre Arme freizugeben, nicht nachgegeben habe. Sie schwebt. Ich habe sie jeder Kontrolle beraubt, und zurück bleibt das Gefühl absoluter, körperloser Freiheit. Sie schwebt, ich ficke sie, und ihr Bauch, da, wo sich all das, was ich ihr a n getan habe, zu einem Knoten tief in ihr gebündelt hat, zuckt unter dem heißen, feuerroten Wachs. All der Schmerz, all die Erregung, all das Neue und Unbekannte löst sich in einer Welle purer Agonie, die ihr transformierter Körper sofort in noch mehr Lust umwandelt. Sie windet und bäumt sich in den u n nachgiebigen Seilen, sie ist mir ausgeliefert, und ich ficke sie erbarmungslos. Sie schreit, beschimpft mich, fleht mich an, sie weint und schluchzt, und als neues Wachs von der Kerze tropft, höre ich das Wort Scheißkerl, und es bringt mich zu meiner eigenen grenzenlosen Überraschung fast zum Lachen. Ohne mich aus ihr zurückzuziehen, blase ich die Kerze aus und lasse sie zu Boden fallen. Ich lege meine Hand auf das immer noch heiße Wachs auf Ambers Bauch. Sie kann mich nicht sehen.
„Was hast du gesagt?“, frage ich sie scheinheilig.
„Ich werde dir die Augen auskratzen, du perverser Wichser!“, schreit sie das Fenster an. Ich kann mein Lachen nicht länger zurückhalten. Amber Rain hat es wieder
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