Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny

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ging hinein.
    Eine unvermittelte Veränderung des Drucks in meinem Rücken veranlaßte mich, einen schnellen Blick in diese Richtung zu werfen. Die Türöffnung war verschlossen und kleiner geworden; jetzt erschien sie mir wie ein winziger roter Würfel in der Ferne. Die paar Schritte, die ich zurückgelegt hatte, konnten mich natürlich eine große Strecke vorangebracht haben, falls dies den Regeln dieses Ortes entsprach.
    Ich ging weiter, und ein heißer Wind strömte auf mich zu, hüllte mich ein, blieb bei mir. Die Seiten meines Durchgangs wichen zurück, die Sicht vor mir flimmerte und tanzte nach wie vor, und das Gehen wurde plötzlich mühsamer, als ob mich meine Schritte bergauf führten. Ich hörte so etwas wie ein Grunzen jenseits der Stelle, wo meine Sicht verrückt spielte, und meine linke Logrus-Sonde traf auf etwas, das sie leicht zurückzucken ließ. Frakir begann im selben Augenblick zu pochen, als ich über die Tastsonde eine Aura von Gefahr spürte. Ich seufzte. Ich hatte nicht erwartet, daß dies ein leichtes Unterfangen sein würde. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich den Dingen nicht ihren Lauf gelassen, indem sie einfach die Tür verriegelten.
    »Also gut, Arschloch! Bleib, wo du bist!« dröhnte eine Stimme vor mir.
    Ich schleppte mich weiter.
    Wieder die Stimme: »Ich sagte: Halt!«
    Die Dinge flössen an Ort und Stelle, während ich weiterging, und plötzlich sah ich links und rechts grobe Mauern und oben ein Dach, sich verengend, zusammenlaufend ...
    Eine riesige rundliche Gestalt versperrte mir den Weg; sie sah aus wie ein purpurfarbener Buddha mit Fledermausohren. Einzelheiten lösten sich auf, als ich näher herankam: vorstehende Reißzähne, gelbe Augen, dem Anschein nach ohne Lider, lange rote Krallen an den großen Händen und Füßen. Das Wesen saß in der Mitte des Tunnels und machte keinerlei Anstalten, sich zu erheben. Es war unbekleidet, doch sein dicker, aufgeblähter Bauch ruhte auf den Knien und verbarg die Geschlechtsteile. Seine Stimme hatte jedoch nach roher Männlichkeit geklungen, und es verströmte einen Geruch, der auf eine stinkende Gattung schließen ließ.
    »Hallo«, sagte ich. »Ein schöner Tag, nicht wahr?«
    Es knurrte, und ich hatte das Gefühl, als ob die Temperatur um uns herum leicht anstieg. Frakir war völlig aus dem Häuschen geraten, und ich beruhigte sie mit mentalen Mitteln.
    Das Wesen beugte sich vor und kratzte mit einer leuchtenden Kralle eine qualmende Linie in den Steinboden. Ich blieb davor stehen.
    »Wenn du diesen Strich überschreitest, Zauberer, dann ist es um dich geschehen«, sagte es.
    »Warum?« fragte ich.
    »Weil ich es gesagt habe.«
    »Wenn du eine Mautgebühr erheben willst«, schlug ich vor, »dann nenn den Preis.«
    Es schüttelte den Kopf. »Du kannst den Weg an mir vorbei nicht erkaufen.«
    »Äh - wieso kommst du auf die Idee, ich sei ein Zauberer?«
    Es öffnete die dreckige Höhle seines Gesichts und entblößte noch mehr lauernde Zähne, als ich erwartet hatte, und aus tiefster Kehle gab es ein Geräusch von sich, das wie Blechgeklapper klang.
    »Ich habe deine kleine Tastsonde gespürt«, sagte es. »Das ist ein alter Zaubertrick. Außerdem konnte es nur einem Zauberer gelingen, bis zu der Stelle zu gelangen, wo du jetzt stehst.«
    »Anscheinend hegst du keine allzu große Hochachtung vor diesem Berufsstand.«
    »Ich fresse Zauberer«, klärte es mich auf.
    Ich verzog das Gesicht und dachte zurück an einige der alten Widerlinge, die ich in meiner Branche kennengelernt hatte.
    »Jedem das seine, kann ich da nur sagen«, antwortete ich. »Ein Durchgang taugt nichts, wenn man nicht durchgehen kann. Also, wie komme ich weiter?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Nicht einmal dann, wenn ich ein Rätsel löse?«
    »Damit habe ich nichts am Hut«, sagte es. Doch ein kleines Leuchten blitzte in seinem Auge auf. »Aber nur so zum Spaß: Was ist grün und rot und dreht sich rundherum und immer wieder rundherum?« fragte es.
    »Du kennst die Sphinx!«
    »Scheiße!« fluchte es. »Du hast es schon mal gehört.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich komme eben rum.«
    »Hier nicht.«
    Ich musterte es. Es mußte mit einer besonderen Abwehr gegen magische Angriffe ausgestattet sein, wenn es sich anmaßte, einen Zauberer aufhalten zu können. Was seine körperlichen Abwehreinrichtungen betraf, so waren diese recht eindrucksvoll. Ich fragte mich, wie schnell es wohl sein mochte. Könnte ich es wagen, mich einfach unter ihm hindurchzuducken