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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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antwortete nicht, aber schließlich war das ja auch schon wieder eine neue Frage. Ich holte die verschiedenen blauen Steine aus meiner Tasche - die Splitter aus der Höhle, den geschliffenen Knopf, den ich hatte mitgehen lassen, den Ring - und legte sie auf den Tisch.
    Sie nahm den Knopf in die Hand, betrachtete ihn eingehend und nickte.
    »Ja, das ist auch einer«, stellte sie fest.
    »Ein was?«
    Sie ging nicht auf die Frage ein und tauchte den rechten Zeigefinger in eine kleine Pfütze verschütteten Kaffees in der Untertasse. Dann benutzte sie ihn, um drei Kreise um die Ansammlung von Steinen zu ziehen, dem Uhrzeigersinn entgegen. Dann nickte sie wieder und kehrte zu ihrem Platz zurück. Ich rief rechtzeitig die Vision herbei, um zu sehen, wie sie einen Kraftkäfig darum herum errichtete. Während ich weiter beobachtete, erschien es mir, als ob sie dünne blaue Rauchfäden ausstießen, die innerhalb des Kreises blieben.
    »Sagtest du nicht, du seist keine Zauberin.«
    »Ich bin auch keine«, erwiderte sie.
    »Ich werde mir die Frage ersparen. Aber beantworte doch noch die letzte. Welche Bedeutung haben die blauen Steine?«
    »Sie stehen in einer bestimmten Beziehung zur Höhle und zueinander«, erklärte sie. »Eine Person mit geringer Übung könnte einen von ihnen in der Hand halten und würde einfach anfangen zu gehen, einem schwachen psychischen Zug folgend. Letzten Endes würde er ihn zur Höhle führen.«
    »Durch den Schatten, meinst du?«
    »Ja.«
    »Beunruhigend, aber ich erkenne nicht ganz, welchen Wert das haben sollte.«
    »Das ist jedoch nicht alles. Wenn man die Anziehung der Höhle nicht beachtet, dann wird man eine Sekundäranziehung verspüren. Wenn man die Kennung des richtigen Steins zu unterscheiden lernt, dann kann man demjenigen, der ihn bei sich trägt, überallhin folgen.«
    »Das hört sich schon etwas nützlicher an. Glaubst du, daß die Burschen mich gestern abend auf diese Weise gefunden haben - weil ich die Tasche voll von diesem Zeug hatte?«
    »Wahrscheinlich haben sie dazu beigetragen, vom praktischen Standpunkt aus. Doch eigentlich wären sie in dieser Phase gar nicht nötig gewesen.«
    »Warum nicht?«
    »Sie haben noch eine zusätzliche Wirkung. Jeder, der einen dieser Steine eine Zeitlang in seinem Besitz hat, wird daran angepaßt. Selbst wenn er ihn wegwirft, bleibt die Anpassung. Er bleibt ebenso aufspürbar, als trüge er den Stein noch bei sich. Die Kennung ist auf ihn übergegangen.«
    »Das heißt, daß ich auch jetzt noch gezeichnet bin?«
    »Ja.«
    »Wie lange dauert es, bis das vergeht?«
    »Ich bin nicht sicher, ob das jemals geschieht.«
    »Es muß doch ein Mittel zur Aufhebung der Anpassung geben.«
    »Ich weiß nicht genau, aber ich könnte mir denken, daß es ein paar Dinge gibt, mit denen man es schafft.«
    »Nenn sie!«
    »Die Durchschreitung des Musters von Amber oder die Überwindung des Logrus des Chaos. Es scheint, als ob sie eine Person beinahe auseinanderbrächen und sie in einer reineren Form wieder zusammensetzten. Es ist bekannt, daß sie unter vielen seltsamen Bedingungen läuternd wirken. Wenn ich mich richtig erinnere, war es das Muster, das das Erinnerungsvermögen deines Vaters wiederherstellte.«
    »Ja - und ich frage dich nicht einmal, wieso du überhaupt vom Logrus weißt -, du könntest recht haben. Wie bei so vielen anderen Dingen im Leben ist diese Methode offenbar mal wieder niederträchtig genug, um auf mich angewandt zu werden. Also, glaubst du, sie könnten sich jetzt auf mich einschießen, mit oder ohne Steine?«
    »Ja.«
    »Woher weißt du das alles?« fragte ich.
    »Ich spüre es - das war übrigens eine weitere Frage. Aber ich gebe dir eine Antwort gratis, im Interesse der Sache.«
    »Danke. Ich schätze, jetzt bist du dran.«
    »Julia hat vor ihrem Tod einen Okkultisten namens Victor Melman aufgesucht. Weißt du, warum?«
    »Sie hat bei ihm Studien betrieben, auf der Suche nach einer Art Weiterentwicklung - wenigstens hat mir das der Bursche erzählt, mit dem sie damals ging. Das geschah, nachdem wir uns getrennt hatten.«
    »Ich meinte es ein wenig anders«, entgegnete sie.
    »Weißt du, warum sie diese Weiterentwicklung anstrebte?«
    »Das hört sich für mich wie eine weitere Frage an, aber vielleicht schulde ich dir noch eine Antwort. Der Typ, mit dem ich mich unterhielt, sagte, daß ich ihr Angst eingejagt, daß ich in ihr den Glauben geweckt hätte, ich besäße ungewöhnliche Fähigkeiten, und daß sie zur Verteidigung bei

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