Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Sache, nachdem er sich davon zurückgezogen hatte?«
    »Eine rothaarige Dame, mit der er anscheinend ein Bündnis hatte.«
    »Jasra?«
    »Ja, so hieß sie - und ich weiß immer noch nicht so viel über sie, wie ich gern möchte. Hast du da irgendwas auf Lager?«
    »Ich denke, das hebe ich mir für den großen Handel auf«, sagte ich.
    Zum ersten Mal musterte sie mich mit zusammengekniffenen Augen und straffen Lippen.
    »Begreifst du nicht, daß ich versuche, dir zu helfen, Merlin?«
    »Ich begreife nur, daß du Informationen von mir willst«, entgegnete ich, »und das ist in Ordnung so. Ich bin bereit zu tauschen, da du offensichtlich ebenfalls eine Menge darüber weißt, was ich erfahren möchte. Aber ich muß zugeben, daß deine Beweggründe für mich undurchschaubar sind. Wie, zum Teufel, bist du nach Berkeley gelangt? Was hattest du im Sinn, als du mich bei Bill anriefst? Über welche Kraft verfügst du, wenn du behauptest, es sei keine Magie? Wie...«
    »Das waren drei Fragen«, unterbrach sie mich, »und der Ansatz zu einer vierten. Zögst du es vor, sie alle niederzuschreiben, und soll ich dasselbe umgekehrt tun? Dann können wir beide uns jeweils in unser Zimmer begeben und überlegen, welche wir beantworten wollen.«
    »Nein«, erwiderte ich. »Ich bin bereit, das Spiel zu spielen. Aber dir ist klar, warum ich alle diese Dinge wissen will. Es ist eine Frage der Selbsterhaltung für mich. Anfangs dachte ich, du wolltest Informationen haben, die dir dabei helfen sollten, den Mann festzunageln, der Caine getötet hat. Aber das hast du abgestritten, ohne mir statt dessen einen anderen Grund zu nennen.«
    »Doch, ich habe dir einen genannt! Ich möchte dich schützen!«
    »Ich erkenne dein Mitgefühl an. Aber warum? Wenn man es genau besieht, kennst du mich doch kaum.«
    »Nichtsdestoweniger ist das mein Grund, und ich habe keine Lust, weiter darauf einzugehen. Glaube mir oder laß es bleiben.«
    Ich stand auf und schritt auf der Veranda auf und ab. Mir mißfiel der Gedanke, Dinge zu verraten, die für meine Sicherheit und letztendlich für die von Amber von entscheidender Wichtigkeit waren - obwohl ich mir eingestehen mußte, daß ich einen recht ordentlichen Gegenwert für das bekam, was ich gab. Was sie sagte, klang wahr. Nebenbei bemerkt blickten die Bayles auf eine lange Tradition der Loyalität zur Krone zurück, was immer das wert sein mochte. Ich kam zu dem Schluß, daß mich am meisten ihre beharrliche Behauptung störte, daß es ihr eigentlich nicht um Vergeltung gehe. Abgesehen davon, daß dies eine für Amber sehr untypische Einstellung war, hätte sie, wenn es ihr wirklich um mich ging, nur zu bestätigen brauchen, daß sie Blut sehen wollte, um ihr Anliegen nachvollziehbar zu machen. Ich hätte es ihr ohne einen weiteren Gedanken abgekauft. Doch was bot sie statt dessen? Luftiges Nichts und geheimnisvolle Motive...
    Was bedeuten konnte, daß sie die Wahrheit sagte. Vom Gebrauch einer handlichen Lüge abzusehen und dafür eine viel sperrigere anzubieten, konnte das Zeichen echter Wahrheit sein. Und ganz offensichtlich hatte sie mehr Antworten, als ich haben wollte...
    Ich hörte ein leises Scharren am Tisch. Ich dachte zuerst, sie trommele mit den Fingern darauf herum, aus Nervosität meinetwegen. Doch dann blickte ich mich um und sah, daß sie vollkommen reglos dasaß und nicht einmal in meine Richtung schaute.
    Ich ging näher, um die Ursache zu ergründen. Der Ring, die blauen Steinsplitter und sogar der Knopf tanzten auf der Tischfläche herum, wie aus eigenem Antrieb.
    1
    »Tust du da was?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete sie.
    Der Stein in dem Ring zersprang und fiel aus der Fassung.
    »Was ist es dann?«
    »Ich habe ein Bindeglied zerbrochen«, erklärte sie. »Ich glaube, etwas bemüht sich, es wieder herzustellen, was nicht gelingt.«
    »Wenn schon; falls ich immer noch angepaßt bin, dann brauchen sie die Steine doch gar nicht, um mich ausfindig zu machen, oder?«
    »Vielleicht ist mehr als eine Gruppe beteiligt«, bemerkte sie. »Ich denke, ich sollte einen Diener in die Stadt zurückschicken und das Zeug ins Meer werfen lassen. Wenn ihnen dorthin jemand folgen will, um so besser.«
    »Die Splitter müßten zur Höhle und der Ring müßte zu dem Toten zurückführen«, sagte ich. »Aber ich bin nicht bereit, den Knopf wegzuwerfen.«
    »Warum nicht? Er stellt eine unbekannte Größe dar.«
    »Genau. Aber wahrscheinlich wirken diese Dinge in beide Richtungen, oder nicht? Das bedeutet,

Weitere Kostenlose Bücher