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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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nichts auszusetzen haben. Ich hatte nicht beabsichtigt, ihr mit meiner Frage eine Falle zu stellen, doch jetzt hatte ich das Gefühl, als hätte ich an etwas Bestimmtes gerührt. Vielleicht wegen des Umstands, daß sie die Sache nicht einfach auf sich hatte beruhen lassen. Sie fuhr fort zu erklären, daß sie häufig Fässer zu den verschiedensten Orten lieferten und diese so verkauften. Andererseits gab es kleinere Kunden, die die Ware in Flaschen abgefüllt haben wollten... Nach einiger Zeit hörte ich nicht mehr zu. Einerseits war alles einleuchtend, als Auskunft der Tochter eines Weinbauern. Andererseits waren es alles Dinge, die ich mir auf der Stelle selbst hätte ausdenken können. Ich hatte keine Möglichkeit, irgend etwas davon zu überprüfen. Ich hatte das Gefühl, daß sie meine Aufmerksamkeit trüben, etwas vor mir verbergen wollte. Doch ich kam nicht dahinter, was es war.
    »Danke«, sagte ich, als sie kurz innehielt, um Luft zu holen; sie warf mir einen seltsamen Blick zu, verstand jedoch den Wink und fuhr nicht weiter fort.
    »Du mußt englisch sprechen«, sagte ich in eben jener Sprache, »wenn alles, was du mir bis jetzt erzählt hast, wahr ist.«
    »Alles, was ich erzählt habe, ist wahr«, antwortete sie in akzentfreiem Englisch.
    »Wo hast du es gelernt?«
    »Auf dem Schatten Erde, wo du zur Schule gegangen bist.«
    »Würde es dir etwas ausmachen, mir zu sagen, was du dort getan hast?«
    »Ich war in einem Sonderauftrag unterwegs.«
    »Für deinen Vater? Für die Krone?«
    »Ich möchte dir lieber überhaupt nicht antworten, anstatt dich anzulügen.«
    »Ich erkenne das an. Natürlich muß ich Mutmaßungen anstellen.«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Du sagtest, du warst in Berkeley?« bohrte ich weiter.
    Nach einem Zögern: »Ja.«
    »Ich erinnere mich nicht, dich dort jemals gesehen zu haben.«
    Wieder ein Schulterzucken. Ich hätte sie gern gepackt und geschüttelt. Statt dessen sagte ich: »Du wußtest über Meg Devlin Bescheid. Du sagtest, du warst in New York...«
    »Ich glaube, du hast schon einige Fragen Vorsprung vor mir.«
    »Ich wußte nicht, daß wir das Spiel wieder spielen. Ich dachte, wir unterhalten uns einfach so.«
    »Also gut: ja.«
    »Sag mir nur noch eins, dann kann ich dir vielleicht helfen.«
    Sie lächelte. »Ich brauche keine Hilfe. Du bist derjenige, der Schwierigkeiten hat.«
    »Darf ich trotzdem fragen?«
    »Nur zu, frag! Jedesmal, wenn du mir eine Frage stellst, verrätst du mir etwas, das ich wissen möchte.«
    »Du wußtest von Lukes Söldnertruppen. Hast du auch New Mexico besucht?«
    »Ja, ich war dort.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Ist das alles?«
    »Das ist alles.«
    »Bist du zu einem Schluß gekommen?«
    »Vielleicht.«
    »Hast du Lust, ihn mir zu verraten?«
    Ich lächelte und schüttelte den Kopf.
    Dabei beließ ich es. Einige verblümte Fragen von ihrer Seite während des Weiterreitens brachten mich zu der Ansicht, daß sie darüber nachgrübelte, was ich erraten oder plötzlich erkannt haben könnte. Gut. Ich war entschlossen, die Sache schwelen zu lassen. Ich brauchte ein Gegengewicht zu ihrer Zurückhaltung in jenen Punkten, die mich am meisten interessierten, um hoffnungsvoll einen rückhaltlosen Austausch von Informationen anzustreben. Übrigens war ich tatsächlich zu einem seltsamen Schluß in bezug auf sie gekommen. Er war noch nicht ganz ausgegoren, doch wenn ich damit recht hatte, dann würde ich den Rest der Antwort früher oder später aus ihr herausbekommen. Es war also nicht ganz so, daß ich bluffte.
    Der Nachmittag um uns herum war golden, orangefarben, gelb und rot, mit einem herbstfeuchten Geruch hinter dem kühlen Nippen der Brise. Der Himmel war sehr blau, wie gewisse Steine...
    Etwa zehn Minuten später stellte ich ihr eine unverfänglichere Frage. »Könntest du mir die Straße nach Amber zeigen?«
    »Kennst du sie nicht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich war noch nie in dieser Gegend. Ich weiß lediglich, daß Überlandstraßen hier verlaufen, die zur Ostpforte führen.«
    »Ja«, bestätigte sie. »Etwas weiter im Norden, glaube ich. Laß uns gehen und sie suchen.«
    Sie ritt zurück zu der Straße, der wir kurz zuvor gefolgt waren, und wir bogen nach rechts ab, was mir logisch erschien. Ich äußerte mich nicht zu ihrer vagen Auskunft, doch ich erwartete in Kürze eine Bemerkung von ihrer Seite, daß ich meine Pläne nicht ausführlich dargelegt hätte, und ich hatte das Gefühl, sie hoffte, daß ich es tun würde.
    Vielleicht

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