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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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gelangen. Was hast du dort erfahren, und wie hast du es erfahren?«
    »Okay. Aber du denkst darüber nach, was ich gesagt habe«, entgegnete ich.
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    Dann begann ich: »Es gab da einen alten Einsiedler namens Dave...«
    Luke schlief ein, bevor ich zum Ende gekommen war. Ich ließ meine Stimme allmählich verebben und blieb still sitzen. Nach einiger Zeit stand ich auf, und als ich die Weinflasche ausfindig gemacht hatte, goß ich mir ein Glas ein, da Luke den größten Teil aus meinem getrunken hatte. Ich nahm es mit zum Fenster und blickte hinunter auf die Veranda, wo der Wind in den Blättern rauschte. Ich überlegte, was ich Luke eigentlich erzählt hatte. Ich hatte kein vollständiges Bild vor ihm entstehen lassen, zum Teil weil ich keine Zeit zu einem so eingehenden Bericht gehabt hatte, hauptsächlich aber weil er anscheinend nicht daran interessiert war. Doch selbst wenn Random ihn hinsichtlich Caines Tod ungeschoren davonkommen ließe, dann würden Julian oder Gerard immer noch danach trachten, ihn zu töten, und zwar nach denselben Vendetta-Regeln, über die ich gesprochen hatte. Ich wußte wirklich nicht, was ich tun sollte. Ich war verpflichtet, Random über ihn in Kenntnis zu setzen, aber verdammt sollte ich sein, wenn ich es jetzt gleich täte. Es gab immer noch zu viele Dinge, die ich von ihm erfahren wollte, und es wäre bestimmt um einiges schwieriger, an ihn heranzukommen, wenn er erst einmal Gefangener in Amber wäre. Warum war er überhaupt als Brands Sohn auf die Welt gekommen?
    Ich kehrte zu dem Stuhl neben dem Bett zurück, in dessen Nähe ich unsere Waffen und Lukes Trümpfe liegengelassen hatte. Ich trug diese Gegenstände quer durch den Raum, wo ich mich in einem bequemeren Sessel niederließ, den ich zuvor schon mal eingenommen hatte. Ich betrachtete erneut seine Karten. Erstaunlich. Ein ganzes Bündel Geschichte in meiner Hand...
    Als Oberons Gattin Rilga weniger Ausdauer und Zähigkeit als viele andere gezeigt hatte, indem sie schnell alterte und sich zu einem abgeschiedenen Leben auf dem Lande zurückzog, hatte er sie verlassen und wieder geheiratet, zum Kummer ihrer Kinder -Caine, Julian und Gerard. Doch um Genealogen und Tüftler in Sachen Familienrecht zu verwirren, hatte er das an einem Ort getan, wo der Zeitstrom viel schneller floß als in Amber. Interessante Argumente sowohl für als auch gegen den Bigamie-Charakter seiner Ehe wurden vorgebracht. Ich bin nicht in der Lage, dazu ein Urteil abzugeben. Ich hatte die Geschichte vor vielen Jahren von Flora gehört, und da sie nie besonders gut mit Delwin und Sand, den Sprößlingen dieser Vereinigung, ausgekommen war, neigte sie natürlich zu der Pro-Bigamie-Version. Bis jetzt hatte ich noch nie Bilder von Delwin und Sand gesehen. Im Palast hingen keine von ihnen herum, und sie wurden auch selten erwähnt. Doch sie hatten während der verhältnismäßig kurzen Zeit, da Harla Königin in Amber war, dort gelebt. Nach ihrem Tod wuchs ihre Unzufriedenheit mit Oberons Politik in bezug auf ihr Heimatland -
    I
    das sie häufig besuchten und nach einiger Zeit verließen sie Amber mit dem Schwur, niemals mehr etwas damit zu tun haben zu wollen. Wenigstens habe ich es so gehört. Es mochte leicht sein, daß dabei alle möglichen politischen und verwandtschaftlichen Machenschaften im Spiel waren. Ich weiß es nicht.
    Doch hier gab es zwei verschollene Mitglieder der königlichen Familie, und offenkundig hatte Luke von ihnen gehört und sich mit ihnen in Verbindung gesetzt, in der Hoffnung, alte Gefühle Wiederaufleben zu lassen und Verbündete zu gewinnen. Er gab zu, daß sein Plan nicht geklappt hatte. Zwei Jahrhunderte sind eine lange Zeit, um die Flamme eines Grolls am Lodern zu halten. Soviel Zeit war nämlich vergangen, seit sie Amber verlassen hatten, wenn ich es richtig verstanden habe. Ich überlegte flüchtig, ob ich Verbindung zu ihnen aufnehmen sollte, einfach nur um guten Tag zu sagen. Wenn sie nicht daran interessiert waren, Luke zu helfen, dann wären sie vermutlich auch nicht daran interessiert, der anderen Seite zu helfen. Es erschien angebracht, daß ich mich ihnen vorstellte und ihnen als ein Familienmitglied, das sie bisher nicht kennengelernt hatten, meine Hochachtung zollte. Ich beschloß, das irgendwann zu tun, obwohl der gegenwärtige Zeitpunkt kaum dafür geeignet war. Ich fügte ihre Trümpfe meiner eigenen Sammlung hinzu, versehen mit allerlei guten Absichten.
    Und dann war da

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