Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
die Farben, und ich weiß, daß er irgendwo aus deiner gottverlassenen Gegend stammt -Kashfa oder so.«
    Luke lächelte. »Du hast schon in der Schule deine Hausaufgaben immer gut gemacht«, sagte er.
    »Und meistens rechtzeitig«, bestätigte ich. »Aber bei dir stehe ich ein wenig auf dem Schlauch, Luke. Ich finde keinen Trumpf für den Hort der Vier Welten. Und hier ist jemand, den ich nicht kenne.«
    Ich hob eine Karte mit der Abbildung einer schlanken Dame hoch und schwenkte sie vor seinen Augen.
    Er lächelte. »Ich werde wieder schwach und bekomme keine Luft mehr«, sagte er. »Warst du im Hort?«
    »Ja.«
    »In letzter Zeit?«
    Ich nickte.
    »Ich will dir was sagen«, brachte er schließlich mühsam hervor. »Sag mir, was du im Hort gesehen hast und wie du einige von den Dingen über mich erfahren hast, dann verrate ich dir, wer sie ist.«
    Ich überlegte schnell. Ich konnte ihm Dinge erzählen, mit denen ich ihm vermutlich nichts verriet, was er nicht bereits wußte.
    Also: »Umgekehrt«, sagte ich.
    »Okay. Die Dame«, tat er kund, »ist Sand.«
    Ich starrte ihn so eindringlich an, daß ich die Anfänge eines Kontaktes spürte. Ich glättete die Wallung.
    »Die Langverlorene«, fügte er hinzu.
    Ich hob die Karte hoch, auf dem der ihr ähnlich sehende Mann dargestellt war. »Dann muß das hier Delwin sein«, sagte ich.
    »Richtig.«
    »Diese beiden Karten hast du nicht hergestellt. Sie entsprechen nicht deinem Stil, und wahrscheinlich hättest du ohnehin nicht gewußt, wie die beiden aussehen.«
    »Sehr aufmerksam. Mein Vater hat sie gezeichnet, damals in den schweren Zeiten. Sie wollten ihm jedoch auch nicht helfen.«
    »Was heißt das: auch nicht?«
    »Sie hatten auch kein Interesse daran, mir zu helfen, trotz ihrer Abneigung gegen diesen Ort. Du kannst sie als aus dem Spiel geworfen betrachten.«
    »Gegen diesen Ort? Was glaubst du, wo du bist, Luke?«
    Seine Augen weiteten sich. Sein Blick schweifte durch den Raum. »Im Lager des Feindes«, antwortete er. »Ich hatte keine Wahl. Dies ist euer Quartier in Amber, richtig?«
    »Falsch«, entgegnete ich.
    »Nimm mich nicht auf den Arm, Merle. Du hast mich drangekriegt. Ich bin dein Gefangener. Wo bin ich?«
    »Weißt du, wer Vinta Bayle ist?«
    »Nein.«
    »Sie war Caines Geliebte. Das hier ist das Gut ihrer Familie, irgendwo weit draußen auf dem Land. Sie hält sich irgendwo auf der anderen Seite des Flurs auf. Vielleicht kommt sie sogar noch auf einen Sprung vorbei. Ich glaube, sie hat ein Auge auf mich geworfen.«
    »O-ho! Eine starke Frau?«
    »Und ob!«
    »Was denkst du dir dabei, so kurz nach der Beerdigung mit ihr herumzumachen? Das ist nicht sonderlich anständig.«
    »Ha! Wenn du nicht gewesen wärst, dann hätte es keine Beerdigung gegeben.«
    »Spiel nicht den Beleidigten, Merle. Wenn es dein Vater Corwin gewesen wäre, den er umgebracht hätte, hättest du dich dann nicht an ihm gerächt?«
    »Das kann man nicht vergleichen. Mein Vater hätte niemals alle die Verbrechen begangen, die Brand zur Last gelegt werden.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber angenommen, er hätte es getan. Selbst dann - hättest du dich nicht an Caine gerächt?«
    Ich wandte mich ab. »Ich weiß es nicht«, sagte ich schließlich. »Das ist mir zu verdammt theoretisch.«
    »Du hättest es getan. Das weiß ich, Merle. Ich bin sicher, daß du es getan hättest.«
    Ich seufzte. »Vielleicht«, sagte ich. »Nun ja, okay. Vielleicht hätte ich es getan. Aber damit hätte ich es gut sein lassen. Ich wäre nicht auch noch auf die anderen losgegangen. Ich möchte nicht, daß du noch schlimmere Gefühle bekommst, als du ohnehin schon hast, aber dein alter Herr war ein Psychopath; das muß dir doch klar sein. Und du bist keiner. Ich kenne dich so gut, wie du mich kennst. Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht. Du weißt, daß Amber die persönliche Blutrache anerkennt. Du hast einen umstrittenen Grund dafür. Und der Tod trat nicht einmal innerhalb Ambers ein, wenn Random wirklich nach einem Ausweg für dich suchen würde.«
    »Warum sollte er das tim?«
    »Weil ich in anderen Angelegenheiten für deine Integrität gebürgt habe.«
    »Komm jetzt, Merle...«
    »Du kannst das klassische Vendetta-Argument zu deiner Verteidigung anführen - ein Sohn rächt den Tod seines Vaters.«
    »Ich weiß nicht... He, willst dich wohl darum drücken, mir das zu erzählen, was du versprochen hast?«
    »Nein, aber...«
    »Dann hast du es also geschafft, zum Hort der Vier Welten zu

Weitere Kostenlose Bücher