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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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noch Dalt - ein eingeschworener Feind Ambers, wie ich annahm. Ich betrachtete erneut seine Karte und grübelte. Wenn er wirklich ein so guter Freund Lukes war, dann sollte ich ihn vielleicht über das Geschehene informieren. Vielleicht wußte er sogar über die Begleitumstände Bescheid und erwähnte etwas, das mir nützlich sein könnte. Ja, je mehr ich darüber nachdachte - und mich an seine Anwesenheit im Hort der Vier Welten in jüngster Zeit erinnerte desto verlockender erschien mir der Gedanke, an ihn heranzutreten. Möglicherweise konnte ich sogar etwas darüber in Erfahrung bringen, was es mit jenem Ort auf sich hatte.
    Ich kaute auf einem meiner Fingerknöchel herum. Sollte ich, oder sollte ich nicht? Ich konnte mir nicht vorstellen, daß daraus irgendein Schaden entstehen könnte. Ich hatte nicht die Absicht, irgend etwas preiszugeben. Dennoch hegte ich einige Zweifel.
    Ach, zum Teufel, beschloß ich schließlich. Wer nichts wagt...
    Hallo, hallo. Ich griff durch die plötzlich kalte Karte aus...
    Ein verdutzter Augenblick irgendwo und dann die Wahrnehmung von Aha!
    Wie ein zum Leben erwecktes Porträt bewegte sich meine Vision.
    »Wer bist du?« fragte der Mann, die Hand am Schwertgriff, die Klinge halb gezogen.
    »Mein Name ist Merlin«, sagte ich, »und wir haben einen gemeinsamen Bekannten namens Rinaldo. Ich möchte dich davon unterrichten, daß er schwer verwundet wurde.«
    Unterdessen schwebten wir beide zwischen unseren beiden Realitäten, körperhaft und jeweils für den anderen vollkommen deutlich sichtbar. Er war größer, als ich ihn mir nach seinem Bildnis vorgestellt hatte, und er stand in der Mitte eines Raumes mit Steinmauern; ein Fenster zu seiner Linken zeigte einen blauen Himmel mit einem Wolkenstreifen. Seine grünen Augen, die zunächst weit aufgerissen waren, waren jetzt zusammengekniffen, und sein Kinn wirkte etwas grob.
    »Wo ist er?« wollte er wissen.
    »Hier, bei mir«, antwortete ich.
    »Welch glücklicher Umstand«, erwiderte er, wobei er die Klinge vollends zog und ein paar Schritte nach vom kam.
    Ich schleuderte den Trumpf weg, was die Verbindung jedoch nicht trennte. Ich mußte den Logrus herbeirufen, um das zu erreichen - und er fiel zwischen uns herab wie die Klinge einer Guillotine und warf mich zurück, als ob ich einen stromführenden Draht berührt hätte. Mein einziger Trost war, daß Dalt zweifellos dasselbe empfunden hatte.
    »Merle, was ist da los?« fragte Lukes Stimme heiser. »Ich habe... Dalt gesehen.«
    »Ähm - ja. Ich habe ihn soeben gerufen.«
    Er hob den Kopf ein wenig an. »Warum?«
    »Um ihm über dich Bescheid zu sagen. Er ist doch dein Freund, oder nicht?«
    »Du Arschloch!« krächzte er. »Er ist derjenige, der mir das angetan hat.«
    Dann fing er an zu husten, und ich eilte zu ihm.
    »Bring mir ein bißchen Wasser, ja?« bat er.
    »Kommt sofort.«
    Ich ging ins Bad und holte ihm ein Glas. Ich stützte ihn, und er trank lange in kleinen Schlucken.
    »Vielleicht hätte ich es dir erzählen sollen«, fing er schließlich an. »Ich hätte nicht gedacht... daß du solche... Spiele spielst, aber wenn... du nicht weißt... was los ist...«
    Er hustete wieder und trank noch mehr Wasser.
    »Es ist schwer zu entscheiden, was ich dir erzählen soll... und was nicht«, fuhr er nach einer Weile fort.
    »Warum erzählst du mir nicht alles?« schlug ich vor.
    Er schüttelte schwach den Kopf. »Das kann ich nicht. Sonst würdest du wahrscheinlich umgebracht. Oder, noch wahrscheinlicher, wir beide.«
    »Wie die Dinge gelaufen sind, scheint es, das könnte so oder so passiert sein, ob du mich aufklärst oder nicht.«
    Er lächelte schwach und trank erneut.
    »Ein Teil der Geschichte ist sehr persönlich«, bemerkte er dann, »und ich möchte nicht, daß irgend jemand sonst da hineingezogen wird.«
    »Ich schätze, es war ebenfalls eine ziemlich persönliche Angelegenheit, warum du mich eine Zeitlang in jedem Frühling töten wolltest«, stellte ich fest, »und doch fühlte ich mich irgendwie da hineingezogen.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte er, sank aufs Bett zurück und hob die rechte Hand. »Ich habe dir doch gesagt, daß ich das schon lange eingestellt habe.«
    »Aber die Versuche finden weiterhin statt.«
    »Damit habe ich nichts zu tun.«
    Okay, beschloß ich im stillen. Versuch es. »Dann war es Jasra, nicht wahr?«
    »Was weißt du über sie?«
    »Ich weiß, daß sie deine Mutter ist, und ich nehme an, das hier ist auch ihr Krieg.«
    Er nickte. »Dann weißt

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