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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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nicht einzugehen.«
    »Luke, ich beiße bestimmt nicht an.«
    »Nur eine Minute. Sechzig Sekunden. Du kannst immer noch nein sagen, wenn ich fertig bin.«
    »Also gut«, willigte ich ein. »Schieß los.«
    »Okay. Ich habe eine Information, die für die Sicherheit von Amber von entscheidender Bedeutung ist, und ich bin überzeugt davon, daß niemand dort die entfernteste Ahnung davon hat. Ich gebe sie dir, nachdem du mir geholfen hast.«
    »Warum solltest du uns etwas so Lebenswichtiges verraten wollen? Das hört sich irgendwie selbstzerstörerisch an.«
    »Ich will es eigentlich nicht verraten, und es ist selbstzerstörerisch. Aber es ist das einzige, was ich anzubieten habe. Hilf mir, von hier wegzukommen, an einen Ort, den ich im Sinn habe und wo der Zeitstrom so viel schneller fließt, daß ich nach der Zeitrechnung des Horts in einem Tag oder so geheilt sein werde.«
    »Oder nach der hiesigen Zeitrechnung, nehme ich an.«
    »Stimmt. Und dann - oh - oh!«
    Er streckte sich auf dem Bett aus, griff sich mit der unversehrten Hand an die Brust und stöhnte auf.
    »Luke!«
    Er hob den Kopf, blinzelte mich an, sah zur Tür und fing wieder an zu stöhnen.
    Gleich darauf klopfte es.
    »Herein!« sagte ich.
    Vinta trat ein und musterte uns beide eingehend. Einen Augenblick lang glaubte ich den Ausdruck echter Besorgnis in ihrem Gesicht zu sehen, während sie Luke betrachtete. Dann trat sie an das Bett und legte ihm die Hände auf die Schultern. So blieb sie etwa eine halbe Minute lang stehen, dann verkündete sie: »Du wirst überleben.«
    »Im Moment«, entgegnete Luke, »weiß ich nicht, ob das ein Segen oder ein Fluch ist.« Dann legte er den gesunden Arm um sie, zog sie plötzlich an sich und küßte sie. »Hallo, Gail«, sagte er. »Lang, lang ist's her.«
    Sie entwand sich ihm weniger schnell, als es ihr möglich gewesen wäre. »Dir scheint es schon wieder besser zu gehen«, bemerkte sie, »und ich sehe, daß Merle etwas bewirkt hat, das dir dabei geholfen hat.« Sie setzte ein kurzes, schwaches Lächeln auf und sagte dann: »Ja, es ist in der Tat lange her, du blöder Affe. Magst du deine Spiegeleier immer noch einseitig gebraten?«
    »Ja«, bestätigte er. »Aber nicht gleich ein halbes Dutzend. Höchstens zwei am Tag. Ich bin aus der Übung.«
    »Na gut«, sagte sie. »Komm, Merle. Ich brauche dich zur Überwachung.«
    Luke warf mir einen sonderbaren Blick zu; zweifellos war er sicher, daß sie ohne ihn mit mir reden wollte. Ich meinerseits war mir nicht so sicher, ob ich ihn alleinlassen wollte, obwohl ich alle seine Trümpfe in der Tasche hatte. Ich war mir über das Ausmaß seiner Fähigkeiten noch immer nicht im klaren, und was seine Absichten anging, wußte ich noch viel weniger. Also zögerte ich.
    »Vielleicht sollte jemand bei dem Verletzten bleiben«, gab ich zu bedenken.
    »Er hat alles, was er braucht«, sagte sie, »und ich brauche vielleicht deine Hilfe, wenn ich keinen Diener auftreiben kann.«
    Andererseits hatte sie mir vielleicht etwas Interessantes zu berichten...
    Ich suchte mein Hemd, fand es und zog es an. Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar.
    »Also gut«, sagte ich. »Bis bald, Luke.«
    »He«, antwortete er, »sieh mal zu, ob du irgendwo einen Wanderstab für mich ergattern kannst, oder schneid mir einen Stock ab oder irgendwas in der Art.«
    »Bist du nicht ein wenig voreilig?« fragte Vinta.
    »Man weiß nie«, erwiderte Luke.
    Also griff ich nach meiner Klinge und nahm sie mit, während ich Vinta die Treppe hinunter folgte. Wenn zwei von uns zusammen waren, ging mir durch den Sinn, dann hatten sie vermutlich etwas über den nicht anwesenden Dritten zu sagen.
    Sobald wir außer Hörweite waren, bemerkte Vinta: »Er ist ein Risiko eingegangen, um zu dir zu kommen.«
    »Ja, so ist es.«
    »Also müssen die Dinge für ihn schlecht laufen, wenn er das Gefühl hatte, daß du der einzige bist, an den er sich wenden konnte.«
    »Ich würde sagen, das stimmt.«
    »Außerdem bin ich sicher, daß es ihm noch um etwas anderes geht als um einen Platz, wo er gesund werden kann.«
    »Vermutlich.«
    »>Vermutlich    »Vielleicht.«
    »Entweder hat er oder er hat nicht.«
    »Vinta, du hast mir offenbar alles verraten, was du mir verraten wolltest«, sagte ich. »Nun, umgekehrt ist es ebenso. Ich schulde dir keine Erklärungen. Wenn ich Lust habe, Luke zu trauen, dann werde ich es tun. Wie auch immer, ich habe mich bis

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