Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 08 - Zeichen des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Ich hatte sämtliche Pläne Lukes vereitelt, die er in bezug auf Amber noch hegen mochte. Ihm war jetzt klargeworden, daß seine Mutter unsere Gefangene war, und ich konnte mir nicht vorstellen, daß er unter diesen Umständen auf direktem Wege etwas gegen uns unternehmen würde. Abgesehen von den technischen Problemen, die mit Lukes Transport und dem Versuch verbunden waren, ihn an einem Ort zu halten, hatte ich aus diesem Grund keine Bedenken, ihn alleinzulassen, wie ich es soeben getan hatte. Ich bin sicher, Random hätte ihn lieber ohnmächtig in einer Zelle im Keller gesehen, doch ich war überzeugt davon, daß er sich mit einem seiner Zähne und Klauen beraubten Luke schließlich abfinden würde, vor allem auch deshalb, da sich Luke hinsichtlich Jasra früher oder später mit uns in Verbindung setzen würde. Ich war bereit, ihm ausreichend Zeit zu lassen, um von dem Trip herunterzukommen und wieder er selbst zu werden. Ich hatte eine eigene Liste von Problemen, die gelöst werden wollten, wie zum Beispiel das Geistrad, die Maske, Vinta... und das neue Gespenst, das sich vor kurzem in die Warteschlange eingereiht hatte.
    Vielleicht war es Jasra gewesen, die sich die zielansteuernde Kraft der blauen Steine zunutze gemacht hatte, um mir Meuchelmörder auf den Hals zu hetzen. Sie hatte sowohl die entsprechende Fähigkeit als auch ein Motiv. Es hätte allerdings auch die Maske sein können, dieser Magier, der meiner Einschätzung nach die Fähigkeit hatte - und anscheinend auch ein Motiv, obwohl ich es nicht verstand. Jasra war jetzt jedoch aus dem Weg geräumt; und während ich den Vorsatz faßte, mich zu irgendeinem passenden Zeitpunkt mit der Maske auseinanderzusetzen, glaubte ich, daß es mir gelungen war, mich der auf mich gerichteten Zielsuche der blauen Steine zu entziehen. Außerdem glaubte ich, daß ich der Maske bei unserer letzten Begegnung im Hort vielleicht etwas Angst eingejagt hatte. Wie auch immer, es war äußerst unwahrscheinlich, daß die Maske oder Jasra, über welche Kräfte sie auch verfügen mochten, auf einen ausgebildeten Feuerengel Zugriff hatten. Nein, es gibt nur einen einzigen Ort, aus dem Feuerengel stammen, und Schatten-Zauberer stehen nicht auf ihrer Kundenliste.
    Ein Windstoß teilte den Nebel für einen Augenblick, und ich nahm unbestimmte dunkle Gebäude wahr. Gut. Ich verlagerte mich. Der Nebel bewegte sich beinahe augenblicklich, und die Gebäude verwandelten sich in dunkle Felsmassen. Eine weitere Teilung, und ein Stück Morgen- oder Abendhimmel kam in Sicht, überspült von einem Schaum heller Sterne. Nach kurzer Zeit peitschte der Wind den Nebel davon, und ich stellte fest, daß ich über eine hohe Felsebene spazierte und daß das Himmelszelt von einem funkelnden Sternenlicht erleuchtet war, hell genug, daß man dabei hätte lesen können. Ich folgte einem dunklen Pfad, der zum Rand der Welt führte...
    Die ganze Geschichte mit Luke, Jasra, Dalt und der Maske war irgendwie aus einem Guß - in einigen Punkten vollkommen verständlich, in anderen in Nebel gehüllt. Mit etwas Zeit zum Überlegen, während ich mir die Beine vertrat, würden sich die Zusammenhänge auftun. Luke und Jasra waren allem Anschein nach fürs erste unschädlich gemacht worden. Die Maske, eine ziemlich rätselhafte Erscheinung, hatte es offenbar auf mich persönlich abgesehen, stellte aber vermutlich keine besonders große Gefahr für Amber dar. Dalt andererseits war eine solche Gefahr, mit seiner raffinierten neuen Waffe - doch Random war sich dieser Situation bewußt, und Benedict war wieder in der Stadt. Ich war also sehr zuversichtlich, daß alle nötigen Maßnahmen getroffen worden waren, um damit fertigzuwerden.
    Ich stand am Rande der Welt und blickte hinunter in eine bodenlose Schlucht voller Sterne. Mein Berg zierte offenbar nicht die Oberfläche eines Planeten. Zu meiner Rechten lag jedoch eine Brücke, die in Richtung einer dunklen, die Sterne verdeckenden Form hinausführte - vielleicht einem weiteren schwebenden Berg. Ich spazierte zu der Brücke und setzte den Fuß auf den die Tiefe überspannenden Steg. Schwierigkeiten mit der Atmosphäre, der Schwerkraft oder der Temperatur gab es hier nicht, wo ich in gewisser Weise während des Dahinschreitens Realität entstehen lassen konnte. Ich trat auf die Brücke hinaus, und einen Moment lang stimmte der Winkel, so daß ich einen kurzen Blick auf eine weitere Brücke auf der anderen Seite der dunklen Masse erhaschte, und diese führte wiederum in

Weitere Kostenlose Bücher