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Ambient 03 - Ambient

Ambient 03 - Ambient

Titel: Ambient 03 - Ambient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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Möglichkeiten ist eingetreten.«
    »Wovon redest du?«
    »Entweder ist die Sprengladung losgegangen«, sagte ich, »oder nicht.«
    Sie starrte mich verständnislos an. »Leuchtet ein«, sagte sie.
    »Wenn sie losgegangen ist«, sagte ich, »dann müssen sie auf dem Landsitz alle in Deckung gegangen sein. Sie haben Butch nicht über Funk benachrichtigt.«
    »Vielleicht ist das Gerät außer Betrieb?«
    »Es muß in Ordnung sein«, sagte ich. »Butch sollte zurückgerufen werden, nachdem er uns in der Stadt abgesetzt hätte.«
    »Was also geht nach deiner Meinung vor?«
    »Sie muß losgegangen sein«, sagte ich. »Du würdest die Anschlüsse nicht herausgezogen haben.«
    »Das weiß ich genau«, sagte sie. »Also?«
    »Also müssen sie nicht im Arbeitszimmer gewesen sein. Oder vielleicht war nur der Alte Mann drinnen.«
    »Oder Söhnchen.«
    »Hätte es Mister Dryden erwischt, dann hätten sie Butch verständigt. In welchem Fall …«
    »Entweder läuft alles, wie es sollte«, sagte sie, »oder es hat keinen der beiden erwischt und wir werden nicht verdächtigt.«
    »Sicher«, sagte ich. »Mister Dryden würde entweder der Kontaktperson sagen, uns gleich nach unserer Ankunft zurückzuschicken, oder wir würden wie geplant zum Flughafen fahren.«
    »Es sei denn, sie wollen, daß wir das denken«, sagte sie.
    Ich seufzte. »Wenn sie uns verdächtigen, könnten wir in die Falle gehen. Butch brauchte es nicht zu wissen.«
    »Wir sind gleich da«, sagte sie. »Was sollen wir tun?«
    »Wir verlassen uns auf unsere Intuition«, sagte ich. »Sehen, was läuft.«
    Wir sollten unsere Kontaktperson an der Ecke Broadway und 34. Straße treffen, nicht weit von Macy's. Mister Dryden hatte nicht gesagt, wer die Kontaktperson sein würde, oder wie er oder sie aussehen würde; nur daß sie uns erkennen würde. Unter den Umständen war das kein tröstlicher Gedanke mehr. Als der Wagen in die Sekundärzone Herald Square kam, beugte ich mich zu Avalon und flüsterte: »Es lohnt sich nicht, die Probe zu machen. Am besten halten wir uns nicht auf. Wir tauchen unter. In meiner Nachbarschaft werden sie uns nicht suchen.«
    »Dann kann Butch uns hinfahren.«
    »Das ist nicht, was er erwartet«, sagte ich. »Er würde ihnen Nachricht geben müssen, wo er uns abgesetzt hat. Es würde ihm verdächtig vorkommen.«
    »Wie gefährlich ist deine Nachbarschaft?«
    »Sicherer als dies.«
    Als Butch den Wagen längsseits an den doppelt parkenden Lastwagen vorbeizog, rammte uns ein vorbeisausender Radfahrer am hinteren Kotflügel und wäre beinahe über die Lenkstange kopfüber auf die Straße geflogen. Avalon und ich schraken zusammen, da wir fürchteten, wir seien angegriffen worden. Der Radfahrer schob sein Rad an uns vorbei – nicht mit Leichtigkeit, da Gabel und Rahmen beim Zusammenprall verbogen worden waren –, und als er den vorderen Teil unseres Wagens erreichte, hob er das Rad mit beiden Händen über den Kopf und knallte es gegen unsere Windschutzscheibe. Als er sah, daß er unserem Wagen wenig Schaden zufügte, sein eigenes Spielzeug hingegen noch mehr beschädigte, begann er uns anzuschreien und steckte den Kopf auf der Beifahrerseite zum Fenster herein. Er schrie und schimpfte weiter, als Butch den elektrischen Fensterheber betätigte und den Kopf des Mannes zwischen dem unzerbrechlichen Glas und dem Türrahmen einzwängte.
    »Meine Hilfe nötig?« fragte ich. Butch verneinte. »Dann steigen wir hier aus.«
    Ich öffnete die Tür; wir stiegen aus, glitten auf irgendwelchen Schlüpfrigkeiten aus, die auf der Straße lagen, konnten uns aber fangen. Butch zog ein langes Bleirohr unter den Vordersitzen hervor und begann den Kopf des Radfahrers damit zu bearbeiten. Das Fenster auf der Beifahrerseite färbte sich dunkelrot, während er immer wieder zuschlug.
    »Laß uns rasch von hier verschwinden, Schamlos«, sagte Avalon und legte den Arm um mich. »Ich hasse Menschenmengen.«
    Die 34. Straße war die belebteste der ganzen Stadt, besonders an einem Samstagnachmittag. In den meisten Teilen Manhattans war das Autofahren schwierig; in der 34. war es beinahe unmöglich, zu Fuß zu gehen, so dicht war das Menschengewimmel. Von den Häuserfronten der Nordseite bis zu denen der Südseite war der einzige freie Streifen auf der Straße die 1A-Fahrspur, die auf ihrer ganzen Länge mit sechzig Zentimeter hohen und in Abständen von zehn Zentimetern einbetonierten Eisenstacheln gesäumt war; selbst diese Fahrspur war hier stärker befahren, denn

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