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Ambient 04 - Terraplane

Ambient 04 - Terraplane

Titel: Ambient 04 - Terraplane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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Natürlich wußten sie auch, daß ich sie mit meinem Gerät sehen konnte …«
    »Also senden wir eine Botschaft an Aljechin.«
    »Ohne Zugang zum Hauptsystem, wo die Einstellung des Aufspürers zum ursprünglichen Zweck wiederholt werden muß, ist es nicht möglich. Wo ist hier ein Hauptsystem? Wie gesagt, dies ist Leben im Zeitalter der Vakuumröhre. Mit nur einem Instrument ist es sinnlos, irgend etwas zu überstürzen, solange wir unser Gerät nicht geborgen haben, nicht?«
    »Wenn ich ihm nicht den anderen Aufspürer gelassen hätte …«
    »Wenn Scheiße Gold wäre, würden wir alle Kapitalisten sein«, sagte sie. »Wir haben keine Wahl. Wir müssen den mißvergnügten Skuratow bergen, die Maschine wiedergewinnen. Sehen, ob sie einsatzfähig ist. Dann versuchen, mit Sanya Verbindung aufzunehmen. Ist er nicht zu finden, Neueinstellung des Gerätes.«
    »Aber können Sie?« fragte ich.
    »Es lohnt eine Anstrengung«, sagte sie. »Männer sind solche Defätisten. Ich glaube, das Gerät kann durch Nähe zu arbeitendem Tesla-Transformator aufgeladen werden. Die Wicklungen müssen allerdings groß sein, vielleicht größer, als es hier welche gibt, aber die Mindestgrenze ist ungewiß. Das Problem besteht darin, ob ich Direktiven, die von Sanya programmiert worden sind, schlußfolgern kann. Wenn nicht …« Sie schwieg, kniff die Lippen ein. »Also versuchen wir, das Gerät in jedem Fall anzustellen. Wir haben Erfolg oder wir scheitern. Wenn wir scheitern, sehen wir uns großen Problemen gegenüber …«
    Wandas lautstarkes Aufbegehren unterbrach unser Gespräch. »Was soll das heißen, ich würde Brot backen, das schon gebacken ist? Helfen Sie mir, diesen Speck zu braten!«
    »Haben Sie Unerklärlichkeiten in der Umgebung bemerkt?« fragte ich, dachte wieder an das Filmplakat, an Docs Brandzeichen, unbestimmte Eindrücke.
    »Da ich seit der Ankunft die meiste Zeit bewußtlos war, gab es nicht viel Gelegenheit zu gründlicher Beobachtung«, sagte sie. »Es gibt Dinge, die ich bemerkt habe. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Wir sind nicht in der Vergangenheit, nicht wahr?« sagte ich. »Nicht wirklich.«
    »Selbstverständlich sind wir nicht in der Vergangenheit«, sagte sie. »Wie oft muß ich Ihnen noch sagen, daß die Kausalität es verbietet? Sie können nicht Wodka trinken, der bereits getrunken worden ist.«
    »Dann muß er dies während seines ersten Durchgangs erkannt haben. Sie selbst erwähnten es.« Eine Fliege, der Lust auf meinem Kopf verfallen, ließ sich wiederholt auf ihm nieder, ihn zu liebkosen. »Er muß Ihnen sicherlich mehr erzählt haben, als Sie uns erzählten. Sie müssen von Anfang an alte Theorien in neue Kleider gesteckt haben. Wo also sind wir?«
    »Uns erscheint es als Vergangenheit«, sagte sie. »Für sie und in der Wirklichkeit ist es Gegenwart.«
    »Wiederholen und erklären Sie.«
    »Dies ist eine koexistente Lebenssphäre«, sagte sie. »Besetzt gleichen Raum wie unsere, aber unter einem verschiedenen Aspekt. Keine Welt hat von der Existenz der anderen gewußt. Vielleicht begann jede als Spiegelbild der anderen. Es scheint, daß diese sich langsamer entwickelte, obwohl sie einen ähnlichen Weg ging. Wir haben Theorie, daß an bestimmten Orten Fenster zwischen den Welten bestehen, die durch natürliche Faktoren kurzzeitig vorkommen und zufälligen Transfer gestatten. Das erklärte viele paraphysische Aspekte der Theorie. Darum entwickelte Sanya Methode, nach Belieben zwischen beiden Sphären zu verkehren.«
    »Das ist verrückt«, sagte ich. »Das ist Comicheftchen …«
    »Trotzdem wahr.«
    »Es ist unmöglich, zwei in eins unterzubringen.«
    »Es ist offensichtlich möglich«, sagte sie. »Stellen Sie sich eine große Wiese mit einem hohen Maschendrahtzaun in der Mitte vor. Der Maschendraht ist so fein, daß eine Person, die auf einer Seite steht, eine Person auf der anderen nicht sehen kann. Auf beiden Seiten ist Wiese, aber vielleicht verursacht der Schatten des Zaunes auf einer Hälfte langsameres Wachstum. Leuchtet das ein?«
    »Was geschieht innerhalb der Grenzlinie?«
    »Alles«, sagte sie. »Wir glaubten, daß es ein Bereich extremer Strömungen ist. Ein nur zur Hälfte gelingender Durchgang würde wahrscheinlich sehr gefährlich sein.«
    »Wenn wir schon bei dieser schwachsinnigen Metapher bleiben wollen«, sagte ich, noch immer ungläubig, »wie wird dann der Zugang gewonnen?«
    Sie zuckte die Achseln. »Richten Sie einen Wasserschlauch auf den Zaun. Etwas Wasser läuft auf der

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