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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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kostümiert?« fragte ich. »Sie haben versprochen …«
    »Sie wollen ihn unbedingt so in England haben, sagt das Londoner Büro«, sagte Leverett. »Keine andere Möglichkeit. Das haben wir ihm gestern gesagt, aber er hat kein Gehör …«
    »Würden Sie so etwas tragen?« fragte ich.
    »Er muß«, sagte Leverett. »Es ist das Image, Isabel, er muß übereinstimmen. Es ist eine Schande, aber so ist es.«
    »Warum können sie mich nicht nehmen, wie ich bin?« sagte E, der sich an die Wand kauerte. Als ich das Dekolleté seines Kostüms betrachtete, sah ich deutlicher seine unbehaarte Brust; seine Muskulatur war die eines Jungen, und ich vermutete, daß seine Rekonstruktion außer einigen Reparaturen unterhalb des Halses nicht fortgesetzt worden war.
    »Elvis«, sagte Leverett, legte eine Hand auf meine Schulter, deutete mit der anderen auf mich, als wollte er mich als Ware anpreisen. »Warum konntest du Isabel nicht nehmen, wie sie ist?«
    »Ich nehme sie, wie sie ist …« setzte E an.
    »Niemand darf mich nehmen«, sagte ich und befreite mich aus Leveretts Griff, um mich von beiden zu distanzieren.
    »Das ändert nichts an den Tatsachen«, sagte Leverett. »Komm näher, Elvis. Hierher. Komm.« E sah mich an; wortlos winkte ich ihm, näher zu kommen und Leverett zu beruhigen, bevor er ihn womöglich mit Keksen zu locken begann. »Das ist gut, Elvis. Du möchtest uns also darauf aufmerksam machen, daß dieses nicht deinen Wünschen …«
    »Ich bin viel lieber so angezogen wie jeder andere, und auf keinen Fall so bescheuert wie jetzt«, sagte E. »Entschuldige, Isabel. Du hast mir ganz klar gesagt, daß ich nie so'n Glitzerzeug anziehen muß. Aber das hier ist nun wirklich das Letzte.«
    »Sie haben das immer wieder bestätigt, Leverett«, sagte ich. »Sie haben uns beiden vieles erzählt, was nicht eingehalten wurde.«
    »Das ist unfair, Isabel …«
    »Vielleicht, aber sie hat recht«, sagte E. »Du hast mir erzählt, daß ich so ein Kostüm nicht tragen muß, und ich werde es auch nicht tun.«
    »Nicht bevor wir nach London gehen«, sagte Leverett. »Du hast noch keine direkte Erfahrung mit deinen Anhängern. Du verstehst nicht, was sie von dir erwarten.«
    »Dann sollte man ihnen mal langsam klarmachen, was ich erwarte.« Unabhängig von meiner Hautfärbung schien meine Anwesenheit E zu bekräftigen, so daß er Leverett konfrontieren konnte, wozu er während meiner Abwesenheit offenbar nicht in der Lage gewesen war. Diese Entwicklung gefiel mir nicht; daß E in mir das Rückgrat fand, das ihm fehlte, und die resultierende Unterstützung, die er daraus bezog, versicherte mir lediglich, daß mir eine weitere Remoration bevorstand, sobald ich mich rührte.
    »Ich habe eine genügende Idee«, sagte Leverett. »Wir machen einen Vertrag. Nur ein einziges Mal, am Eröffnungstag. Trag das Kostüm einmal und nie wieder.«
    »Ich werde in der Öffentlichkeit auftreten«, sagte E. »Die Menschen werden mich sehen …«
    »Genau das ist der Punkt! Ist noch irgend etwas mißverstanden? Du elefantierst diese Maus mehr als nötig.«
    »Ein einziges Mal?« wiederholte ich seine Worte, als könnte ich sie mir dadurch einprägen. Leverett nickte. »E, wenn das die Wahrheit ist, denke ich, daß es machbar ist.«
    »Du mußt es ja auch nicht tragen …«
    »Es ist verhandelbar«, sagte ich und überblickte den Schnitt des Anzugs, die goldenen Röhren, die den Kragenrand und die Ärmel säumten. »Wenn es das ist, was das Publikum wünscht, wird es nicht peinlich sein. Du wirst sie damit glücklich machen.« Ich hielt meine Schlußfolgerung für eine fundierte Behauptung.
    »Ich will's nochmal überschlafen«, sagte E. »Kann ich jetzt hier raus? Ich möchte was anderes anziehen, wenn ich rausgehe.«
    »Niemand sieht dich zwischen deinen Auftritten«, sagte Leverett. »Könntest du nicht …«
    »Kann ich nicht«, sagte E. »Ich sehe mich. Das ist einer zuviel.«
    »Also gut«, sagte Leverett. »Deine Wohnungskleidung ist im Büro im Korridor gegenüber. Zieh dich dort um.«
    »Gut …«
    »Alle Anwesenden scheinen mir leicht überspannt zu sein. Morgen würde ich dir gerne noch etwas zeigen. Du überlegst dir, was ich gesagt habe, und dann werden wir morgen früh weiterdiskutieren. Okay?«
    »Du weißt schon, was ich denke«, sagte E. »Und ich habe hier etwas mitzureden. Isabel hat es mir gesagt.«
    »Hat sie das?« sagte Leverett, hob den Kopf und sah mich an. »Natürlich hast du mitzureden. Wir werden morgen weitersprechen. Ruh

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