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Ambler by Ambler

Ambler by Ambler

Titel: Ambler by Ambler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler by Ambler
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wollte.
    Es war kurz nach dem Abendessen. Im Treppenhaus stieß er auf Bert.
    »Wo ist der Bombardier?« fragte der Sergeant.
    Gewissermaßen als Antwort brüllte Bert nach oben, vage in Richtung meines Zimmers: »He Eric, der Sergeant will was von dir!«
    Ich kam die Treppe heruntergepoltert und fand den Sergeant, zornrot, draußen auf dem Bürgersteig stehen.
    »Ja bitte?«
    Mit einer knappen Kopfbewegung bedeutete er mir, ihm zu folgen. Als wir außer Hörweite der anderen waren, drehte er sich um.
    »Nehmen Sie Haltung an, wenn Sie mit mir sprechen.«
    Ich nahm Haltung an.
    »Also«, er wies auf den Winkel an meinem Arm, »was ist das?«
    »Ein Winkel, Sergeant.«
    »Wollen Sie ihn behalten?«
    Ich fand schon. »Jawohl, Sergeant.«
    »Dann sorgen Sie gefälligst dafür, daß er mit dem gebührenden Respekt behandelt wird. Dieser Artillerist da, mit dem ich gesprochen habe, Sie verstehen sich ganz gut mit ihm, was? Kumpel von Ihnen?«
    »Jawohl, Sergeant.«
    »Damit ist jetzt Schluß. Er ist Artillerist, und Sie sind der verantwortliche Unteroffizier. Vergessen Sie das nicht! Von einem Unteroffizier wird nicht verlangt, daß er nett und freundlich ist. Ich habe gute Ohren, und ich höre mich um. Wenn ich mitkriege, daß Soldaten im Gespräch miteinander einen Unteroffizier als ›Mistkerl‹ bezeichnen, dann weiß ich, daß ich einen guten Mann habe. Wenn ich das nächste Mal in Ihrer Unterkunft bin und ein Soldat ruft sie, dann will ich kein ›Hey Eric‹ oder irgendwelche anderen Vertraulichkeiten hören. Ich will, daß er Sie korrekt und respektvoll mit Bombardier anredet. Verstanden?«
    »Jawohl, Sergeant.«
    »In Ordnung. Wir kehren jetzt wieder um. Es geht um diesen Soldaten, der für seinen bettlägerigen alten Pappi eine Rente haben will. Er muß sich was Besseres einfallen lassen als einen Brief von seiner verheirateten Schwester. Er wird schon einen Wisch vom Sozialamt oder ein ärztliches Attest beibringen müssen.«
     
    Meine Mutter sandte mir ein Telegramm von Curtis Brown aus New York nach, in dem stand, daß Warner Brothers an den Filmrechten zu Ungewöhnliche Gefahr und Die Maske des Dimitrios interessiert seien. Sie böten dreitausend Dollar pro Buch. Swanson, ihr Repräsentant in Hollywood, riete mir, das Angebot anzunehmen.
    Ich kabelte zurück und nahm an. Ich war sicher, Allan Collins würde so vernünftig sein, dafür zu sorgen, daß der größte Teil der Summe an Louise ging. Selbst dann würde für mich noch genug übrigbleiben. Ich war wohl der reichste Lance Bombardier im ganzen Regiment. Zur Feier des Tages lud ich meinen Freund, Bombardier Harrington, dem die Ausbildung in Kartenlesen und Nachrichtenübermittlung oblag, ins Restaurant ›Tower‹ ein, das noch über einen ausgezeichneten Keller verfügte, und bestellte eine Flasche Clos de Vougeot. Wir ernteten feindselige Blicke von ein paar Offizieren an Nachbartischen, ließen uns aber nicht beirren. Harrington war als Zivilist Verwaltungsangestellter an der Kriegsakademie gewesen. Mißbilligung würde er nur von sehr hohen Offizieren hinnehmen.
     
    Sergeant Easton hatte seine Frage, ob ich als zusätzlicher Ausbilder dableiben wollte, in weiser Voraussicht gestellt. Unter den Neuzugängen waren nur sehr wenige, die Motorrad fahren konnten, und noch viel weniger, die (wie ich) einfach so taten, als könnten sie es schon. Easton meinte, um Zeit zu gewinnen sollten alle, die sich zu den Motorradfahrern gemeldet hätten, sich ein, zwei Stunden mit den Maschinen vertraut machen und dabei unauffällig beobachtet werden, bevor es in die Dünen ging. Er nannte sie die »Anfängerklasse« und überließ sie mir.
    Meine eigene Erfahrung sagte mir, daß es am sinnvollsten wäre, zunächst alle Knöpfe und Hebel kennenzulernen. Dann, bei Ebbe, würde ich die Klasse an den Strand am Pier mitnehmen und sie in aller Ruhe Achten fahren lassen, einer hinter dem anderen. Wenn ich den Arm höbe, würden sich alle erinnern, wo die Kupplung war, und hochschalten.
    Es hätte ein angenehmer, leichter, wenn auch etwas langweiliger Job werden können. Leider sollte es nicht dazu kommen. Eines Tages war ich gerade dabei, eine neue Klasse Achten fahren zu lassen, als einer der Teilnehmer plötzlich ausbrach, den Strand entlangschoß, eine Powerslide-Wendung machte und dann wieder zurückgeprescht kam, um seinen Platz in der Formation einzunehmen. Ich fuhr zu ihm hinüber.
    »Was zum Teufel ist hier los?« fragte ich. »Warum haben Sie denn nicht gesagt,

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