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Ambler by Ambler

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Titel: Ambler by Ambler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler by Ambler
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Schlacht um die Hügelkette von Sidi Rezegh nicht zu verlieren. Der Korridor nach Tobruk würde bald nicht mehr existieren. Schlechte Nachrichten haben den Premierminister nicht immer auf dem schnellsten Wege erreicht. An seinem Geburtstag aber glaubten wir die gute Nachricht und gaben entsprechend beifälliges Gemurmel von uns.
    »Wenn es Ihr Dienst erlaubt«, fuhr er leutselig fort, »dann müssen Sie unbedingt kommen und sich den Film ansehen, der nächste Woche gezeigt wird. Es ist Bachelor Mother , ein neuer Film mit Deanna Durbin.«
    Bachelor Mother war kein neuer Film. Ich hatte ihn schon im vorangegangenen Jahr gesehen. Und er war auch nicht mit Deanna Durbin. Da ich nicht wollte, daß er irgendwie enttäuscht war, meldete ich mich törichterweise zu Wort.
    » Bachelor Mother ist kein Film mit Deanna Durbin, Sir. Es handelt sich um Ginger Rogers.«
    Er stierte mich an wie eine angriffslustige Bulldogge. »Deanna Durbin«, sagte er scharf. »Ich habe es gehört.«
    Es muß der Whisky gewesen sein. Anstatt den Mund zu halten, machte ich weiter. »Ginger Rogers und David Niven, Sir.«
    »Nun«, sagte er grimmig, nach einer unangenehmen Pause. »Wir werden sehen.« Aber so leicht sollte ich nicht davonkommen. Er stierte mich noch immer an. »Wieviel Schuß haben Sie pro Panzerabwehrkanone?« fragte er.
    »Achtundvierzig, Sir.«
    Er grunzte und wandte sich um.
    »Ein Glück, daß Sie sich nicht geirrt haben«, sagte Fregattenkapitän Thompson ruhig. »Die Kenntnisse des Premierministers über Geschütze und Artillerie sind erstaunlich. Er hätte gewußt, wenn Sie falsch geantwortet hätten.«
    »Schon, aber Bachelor Mother ist trotzdem ein Film mit Ginger Rogers.«
    »Es ist ihm wohl lieber, wenn er ihn für einen weiteren Film mit Deanna Durbin halten kann.«
    Mr. Churchill war nun ein paar Meter von uns entfernt, und spielte ausgelassen mit einem Hündchen, das an ihm hochsprang. Mrs. Churchill versuchte abermals, ihm den Teller Suppe in die Hand zu drücken, und hatte abermals kein Glück. Er ließ sich einen neuen Brandy einschenken, kehrte zu unserer Gruppe zurück und zeigte plötzlich mit einem Finger auf die Zimmerwand.
    »Was würden Sie sagen, meine Herren, ist mein Lieblingsbild in diesem Raum?«
    Eine unmögliche Frage. Chequers war der Nation als Landsitz des jeweiligen Premierministers vermacht worden. Das Haus ist immer wieder neu eingerichtet und umgebaut worden, und mit der Zeit hat sich in seinem Innern eine ansehnliche Sammlung von oft ziemlich miserablen Gemälden angehäuft. Zum Teil handelt bzw. handelte es sich um spätviktorianische Historienbilder, wie sie in meiner Children ’ s Encyclopedia abgebildet waren. Die Wand, auf die Mr. Churchill zeigte, war lang und bestimmt über sechs Meter hoch. Sie war, fast von der Decke bis zum Boden, mit großformatigen Gemälden bedeckt, die dicht nebeneinander hingen und als einzelne Kunstwerke kaum zu erkennen waren.
    Gaffer antwortete für uns alle. »Kann man unmöglich raten, Sir.«
    Der Premierminister bewegte die Hand, die das Brandyglas hielt, in schwungvollem Bogen auf das Bild ganz oben links in der Ecke.
    »Das da ist mein Lieblingsbild«, sagte er.
    Es war ein riesengroßes Gemälde, das durchaus in der Children ’ s Encyclopedia abgebildet gewesen sein konnte. Es war etwas nach dem Geschmack von Arthur Mee. Der Künstler muß zur Leighton-Schule gehört haben, vielleicht war es sogar Leighton selbst. Dargestellt war die Fabel vom Löwen und der Maus. Der Löwe ist im Netz des Jägers gefangen. Eine Maus knabbert eifrig an einer Ecke, um den edlen König der Tiere, der sie beobachtet, zu befreien.
    Wir alle studierten das Gemälde aufmerksam. Es war Gaffer, der das Schweigen brach.
    »Und was sind Sie, Sir?« erkundigte er sich höflich.
    Es war eine derart unverschämte Frage, daß der Premierminister einen Moment lang viel zu perplex war, um antworten zu können. Dann gelang es ihm, zu lächeln und mit seiner Zigarre herumzuwedeln. »O nein«, sagte er, »o nein. Mich wird man nicht mit einem Netz erwischen.«
    Mrs. Churchill kam erneut mit der Suppe an, und diesmal fügte er sich. An diesem Abend hatte er wirklich genug von uns. Wenig später gingen wir.
    Gaffer war in ausgelassener Stimmung, während wir zum Stab zurückfuhren. »Du bist ja vielleicht drollig«, sagte er zu mir. »Wir werden natürlich nie mehr eine Einladung bekommen. Ein Würstchen von einem Artilleristen, gerade erst vom octu gekommen, widerspricht dem

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