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Ambler-Warnung

Ambler-Warnung

Titel: Ambler-Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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Vormachtstellung Amerikas zu erhalten.«
    »Wir sind uns in vielem ähnlich«, sagte Fenton. »Wir gewinnen gern. Und genau das tun wir: Wir gewinnen. Für ein Team, an das wir beide glauben.«
    Whitfield beobachtete, wie Fenton seine Tasse leerte und auf die Untertasse zurückstellte. »Es ist einfacher zu gewinnen«, sagte sie, »wenn der Gegner nicht einmal weiß, dass man mit ihm spielt.« Immer noch sah sie ihn voller Dankbarkeit an.
    Fenton nickte abwesend. Er schloss die Augen und riss sie dann weit auf, als habe er Mühe, seinen Blick zu fokussieren. »Aber Sie wollten mich doch sicher nicht nur treffen, um mir zu gratulieren«, sagte er leicht nuschelnd.
    »Sie wollten mir einen Lagebericht zum Fall Tarquin geben«, sagte sie. »Ich nehme an, er weiß nicht, dass Sie in diesem Hotel wohnen. Sie haben doch bestimmt Vorsichtsmaßnahmen ergriffen?«

    Fenton nickte schläfrig. »Wir haben uns in einem sicheren Haus getroffen. Er hat seine Sache sehr gut gemacht.« Er gähnte. »Entschuldigung. Mir macht wohl doch noch der Jetlag zu schaffen.«
    Sie füllte seine Tasse erneut. »In den letzten Tagen ist so viel passiert, dass Sie bestimmt vollkommen erschöpft sind«, sagte Whitfield mit wachsamem Blick. Sie merkte, dass er die Konsonanten verschluckte und sein Kopf nach vorne sank.
    Fenton gähnte und sackte auf dem Sofa zusammen. »Seltsam«, murmelte er. »Ich kann die Augen kaum noch offen halten.«
    »Kämpfen Sie nicht dagegen an«, sagte Whitfield. »Lassen Sie es einfach geschehen.« Ihre Agenten hatten den Zucker mit einem schnell wirkenden ZNS-Inhibitor gemischt – ein kristallines Derivat von Gamma-Hydroxy-Butyrat –, das auch in Dosen, die einen Elefanten umgehauen hätten, forensisch nicht nachweisbar war, weil seine Abbauprodukte im Blutserum von Säugetieren ohnehin vorkamen.
    Fenton öffnete einen Moment lang die Augen. Vielleicht reagierte er auf die Eiseskälte, die sich in ihre Stimme geschlichen hatte. Er gab ein ersticktes Grunzen von sich.
    »Es tut mir wirklich sehr leid.« Sie warf einen Blick auf die Uhr. »Die Entscheidung ist Ashton und mir sehr schwer gefallen. Es liegt nicht daran, dass wir an Ihrer Loyalität zweifeln würden. Bestimmt nicht. Aber leider wissen Sie, wer ich bin. Und das heißt, Sie könnten sich einiges zusammenreimen. Und wir wussten nicht genau, ob Sie mit diesem Wissen richtig umgehen würden.« Sie warf einen Blick auf Fenton, der bereits wie ein Bewusstloser auf dem Sofa lag. Ob er sie überhaupt noch hörte?
    Sie hatte allerdings die reine Wahrheit gesagt. Fenton stellte ein Risiko dar. Vielleicht kam er sich verraten vor, wenn er
die wahre Natur der Operation erkannte, für die er angeheuert worden war. Und ein Verrat wurde viel zu oft mit Verrat vergolten. Das bevorstehende Ereignis war zu wichtig, um Unsicherheitsfaktoren zu dulden. Alle mussten ihre Rolle perfekt spielen.
    Während sie auf den bewegungslosen Körper vor sich starrte, kam ihr der Gedanke, dass Paul Fenton seinen Teil bereits beigetragen hatte.

Kapitel fünfundzwanzig
    »Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache«, sagte Ambler. Die beiden Männer liefen den Boulevard de Bonne Nouvelle hinunter, der Buchprüfer hatte die Hände in die Manteltaschen geschoben, um sie zu wärmen. Ambler würde so etwas nie tun – kein Agent beraubte sich selbst seiner Reaktionsfähigkeit –, aber Castons Hände taugten ohnehin nur für Büroarbeiten. Caston hatte den Blick nach unten gerichtet und suchte den Bürgersteig vor sich nach Hundekot ab. Amblers Augen suchten unauffällig die gesamte Straße nach Anzeichen dafür ab, dass sie überwacht wurden.
    »Wie bitte? « Der Revisor warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
    »Sie haben mich genau gehört.«
    »Stand in Ihrem Horoskop, dass Ihre Sterne ungünstig stehen? Hat ein Augur für Sie in Eingeweiden gelesen und böse Vorzeichen in der Leber entdeckt? Hören Sie, wenn Sie etwas wissen, das ich auch wissen sollte, dann sagen Sie es mir. Wenn Sie Ihre Vermutung rational begründen können, bin ich ganz Ohr. Wie oft soll ich es Ihnen denn noch sagen? Wir sind erwachsen. Wir sollten uns mit Tatsachen befassen. Nicht mit Gefühlen.«
    »Realitätsbezug herstellen: Sie sind hier nicht der Experte. Wir sind hier nicht im sicheren Land der Tabellenkalkulationen. Was Sie hier sehen, sind reale Gebäude aus Stein und Glas, nicht digitale Zahlenkolumnen. Und falls jemand auf uns schießen sollte, dann mit einer echten Kugel, nicht mit
den Parabeln

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