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Amelia Peabody 01: Im Schatten des Todes

Titel: Amelia Peabody 01: Im Schatten des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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merkwürdiges Gesicht machte. »Übrigens«, fügte ich hinzu, »Ihre Tasche brennt. Ich dachte mir zwar, daß Sie Ihre Pfeife nicht ordentlich ausgeklopft haben, doch ich weiß ja, daß Sie nicht gerne einen Rat annehmen. Noch einmal: Gute Nacht, Emerson.«
    Ich sah noch, daß er wie ein Derwisch herumtanzte und mit beiden Händen auf seine Tasche schlug.
    Zu meiner unbeschreiblichen Erleichterung ging es Walter am nächsten Morgen besser. Trotzdem kamen wir überein, Walter nicht zur Dahabije mitzunehmen. Es war nicht leicht, Evelyn zum Mitkommen zu überreden, doch schließlich gab sie nach, weil sie glaubte, wir würden sofort wieder zurückkehren. Wir machten uns also auf den Weg. Als ich mich umschaute, hockte Abdullah mit hochgezogenen Knien am Sims, und auf den Knien lag der Kopf mit dem Turban.
    Der Weg war anstrengend, und ich atmete erleichtert auf, als ich endlich die schlaffen Segel der Philae erblickte. Sie schaukelte sanft auf dem Wasser. Daneben lag die Cleopatra, Lucas’ Boot. Es war kleiner als das unsere und lange nicht so schmuck. Seine Leute waren ebenso schmutzig und ungepflegt wie ihr Schiff, vor allem aber mürrisch und gleichgültig. Unsere Mannschaft dagegen begrüßte uns voll ehrlicher Begeisterung.
    Ich verstand zwar die Worte nicht, aber Emerson fragte unseren Reis auf arabisch nach Michael, doch der Reis wußte nichts von ihm. Er behauptete es wenigstens, denn ich hatte das Gefühl, er sei vielleicht nicht ganz aufrichtig. Vielleicht hielt er sogar einen beschämten, geflüchteten Michael versteckt, weil er die Spukgeschichten der Dorfbewohner gehört und geglaubt hatte. Offensichtlich wurde Emerson von ähnlichen Zweifeln geplagt. Er erfuhr aber nur, daß man Michael nicht gesehen habe.
    Nun, auch Emersons zornige Ungeduld nützte nichts, denn wenn ein Ägypter nicht reden will, kann ihn nicht einmal ein Großinquisitor dazu bringen. Evelyn war inzwischen nach unten gegangen, um die aufgeschriebenen Sachen zu packen, und Lucas war auf seinem eigenen Boot. Ich stand mit Emerson auf dem Oberdeck.
    »Ich muß jetzt wieder zurück«, murmelte er. »Peabody, es stimmt absolut gar nichts. Die Bootsbesatzung hat mit den Dorfbewohnern geredet. Ein Mann ist schon davongelaufen, und Hassan fürchtet, die anderen nicht mehr ganz unter Kontrolle zu haben. Zugeben darf er das natürlich nicht.«
    »Ich hatte gleich das Gefühl, daß etwas nicht stimmte. Sie sollten aber wirklich zu Walter zurückkehren. Gehen Sie. Ich werde schon tun, was zu tun ist. Sie können sich darauf verlassen.«
    »Die Situation ist unerträglich«, stellte er erbost fest, und der Schweiß rann ihm in dicken Tropfen über das Gesicht. »Amelia, schwören Sie mir, daß Sie genau das tun, was ich gesagt habe, daß Sie kein Risiko eingehen und sich nicht verraten.«
    »Ich sagte Ihnen doch schon, daß Sie sich darauf verlassen können. Oder verstehen Sie kein Englisch?«
    »Guter Gott! Sie begreifen nichts. Da sind Sie weit und breit die einzige Frau, der ich …«
    Vom anderen Deckende näherte sich Lucas, die Hände in den Taschen, die Lippen zum Pfeifen gespitzt.
    Emerson warf mir noch einen durchbohrenden Blick zu, drehte sich wortlos um und kletterte die Leiter zum Unterdeck hinab. Ich folgte ihm, weil ich Lucas jetzt nicht ertragen konnte, doch er war schon verschwunden. Dafür stieß ich dann im Gang, an dem die Kabinen lagen, mit Evelyn zusammen, denn ich hatte nicht aufgepaßt, weil mir auch zum Pfeifen zumute war.
    »Amelia, ich habe Emerson gerade gesehen, er hat sich ohne uns auf den Rückweg gemacht!« rief Evelyn bestürzt. »Bitte, halt ihn auf, ich muß doch zurück zum Lager!« Evelyn versuchte an mir vorbeizukommen, doch ich hielt sie auf und lehnte mich schwer gegen sie.
    »Ach, mir ist so schrecklich elend«, klagte ich. »Vielleicht sollte ich mich hinlegen.«
    Evelyn half mir fürsorglich, wie erwartet, in meine Ka
    bine und öffnete mir das Kleid; ich tat sehr schwach, ob Evelyn mir nun glaubte oder nicht. Sie hielt mir das Riechsalz so nahe unter die Nase, daß ich einen Niesanfall bekam. »Halt, halt!« stöhnte ich. »Mir fliegt sonst der Kopf weg!«
    »Aber jetzt geht es dir schon wieder besser«, stellte Evelyn fest. »Das war deine alte Stimme. Kann ich dich einen Moment allein lassen? Ich will nur Mr. Emerson nachlaufen und ihm sagen, er solle doch warten.«
    Ich ließ mich stöhnend auf das Kissen zurückfallen. »Evelyn, ich kann nicht gehen … Ich muß hierbleiben … Wenn du meinst …, du

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