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Amelia Peabody 05: Der Sarkophag

Amelia Peabody 05: Der Sarkophag

Titel: Amelia Peabody 05: Der Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Frau … einer Mutter … bin viel unterwegs … die armen Kinder …«
    »Gütiger Himmel«, entfuhr es Emerson. »Ich glaube fast, wir müssen seiner Bitte nachkommen, Peabody, allein schon wegen der unglückseligen Sprößlinge dieses abscheulichen Subjekts. Wie bist du nur an einen solchen Verwandten geraten?«
     
    Mit Hilfe zweier kräftiger Diener ließ sich James bereitwillig ins Bett verfrachten, da er in seinem unzurechnungsfähigen Zustand glaubte, in eigener Sache erfolgreich gewesen zu sein. Emersons Argument hatte einen starken Einfluß auf mich ausgeübt, und Evelyns Flehen ließ mich schon deshalb nicht ungerührt, weil ich sie für töricht genug hielt, die Kinder selbst aufzunehmen. Walter war der einzige, der Einwände vorbrachte. Mit ruhiger, sanfter Stimme bemerkte er: »Meint ihr nicht, daß man Ramses berücksichtigen sollte? Er ist nicht unbedingt … Sein Verhalten ist nicht … Vielleicht ist er nicht …«
    »Sprich dich ruhig aus, Walter, und hör auf zu stammeln«, erwiderte Emerson stirnrunzelnd. »Falls du damit sagen willst, daß Ramses nicht unbedingt ein geeigneter Spielgefährte für wohlerzogene Kinder ist, gebe ich dir recht. Falls du damit anregen willst, Ramses um seine Meinung zu fragen, muß ich dich leider informieren, daß du auf dem Holzweg bist. Er ist ohnehin schrecklich verwöhnt.«
    Grinsend ließ Walter sein Argument fallen; als wir uns jedoch später in unser Schlafzimmer zurückgezogen hatten, griff ich es erneut auf. »Emerson, ich muß dich das einfach fragen. Ich bin gewillt, die Kinder aufzunehmen, trotzdem kann ich deine Bereitschaft, James einen Gefallen zu tun, nicht nachvollziehen. Bist du ganz sicher, daß du es nicht tust, um es Ramses heimzuzahlen, weil er dein Buch umgeschrieben hat?«
    »Eine solch unverschämte Anschuldigung habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört!« brüllte Emerson. »Es Ramses heimzahlen? Denkst du etwa, ich würde mich dazu hinreißen lassen, an einem kleinen Kind Vergeltung zu üben? An meinem eigenen Fleisch und Blut? Meinem einzigen Erben, der Stütze meines Alters, der –«
    »Das dachte ich mir«, sagte ich. »Sollen wir dem Jungen noch eine gute Nacht wünschen?«
    »Er wird schon schlafen«, brummte Emerson.
    »Nein, gewiß nicht.«
    Und wie nicht anders zu erwarten, war er noch wach. Mit Ausnahme einer gedämpftes Licht verströmenden Lampe war es finster im Raum; als fürsorgliche Mutter glaubte Evelyn, daß die Kleinen nächtliche Beleuchtung brauchten, um sich nicht in der Dunkelheit zu fürchten. Ramses hatte weder im Dunkeln noch sonst irgendwo Angst, aber er nutzte die Lichtquelle, um im Bett zu lesen. Als wir sein Zimmer betraten, ließ er den dicken Wälzer sinken und setzte sich auf.
    »Guten Abend, Mama, guten Abend, Papa. Ich hatte schon befürchtet, Papas überaus berechtigte Verärgerung könne dazu führen, daß ihr mir nicht gute Nacht sagt; und ich bin froh über das Wissen, daß ich mich geirrt habe. Obgleich ich versuchte, mich mit dem letzten Band aus der Feder von Mr. Wallis Budge abzulenken, wenn seine absurden Behauptungen hinsichtlich des Mumifikationsprozesses mich auch nicht völlig zufriedenstellen –«
    »Bei diesen schlechten Lichtverhältnissen solltest du nicht lesen, Ramses.« Ich setzte mich auf den Bettrand und nahm ihm das Buch weg. »Du solltest schlafen oder dich mit deinem Gewissen auseinandersetzen. Papas Verärgerung war überaus begründet. Du solltest dich bei ihm entschuldigen.«
    »Ich habe mich bereits entschuldigt«, erwiderte Ramses. »Sogar mehrmals. Aber, Mama –«
    »Kein Aber, Ramses.«
    »Ich dachte, ich könnte Papa damit helfen. Da ich weiß, wie vielbeschäftigt er ist, und da die Oxford University Press schon mehrfach das Manuskript angemahnt hat und da ich deine wiederholten Bemerkungen gegenüber Papa hinsichtlich der Fertigstellung des Buches aufgegriffen habe –«
    »Gütiger Himmel!« Ich sprang auf. Ich hatte Mitleid für Ramses empfunden; in dem diffusen Licht wirkte er fast wie ein ganz normales Kind mit schmalem, ernsthaftem Gesicht und schwarzen Locken, die ihm in die jugendliche Stirn fielen. Aber wie typisch war es doch wieder für dieses kleine Ungeheuer, mich für seine Handlung verantwortlich zu machen! »Es wäre besser, du gestehst deinen Fehler ein und versprichst, das nie wieder zu tun«, sagte ich mit gestrenger Stimme. »Du wirst das Manuskript deines Vaters nie wieder anrühren, Ramses. Haben wir uns verstanden?«
    »Auch nicht, um es

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