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Amelia Peabody 06 : Verloren in der Wüstenstadt

Amelia Peabody 06 : Verloren in der Wüstenstadt

Titel: Amelia Peabody 06 : Verloren in der Wüstenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ernstlich verletzt.«
    »Ständig sprichst du diesen Vorfall an, obwohl ich dir immer wieder versichere: Ich kann mich einfach nicht entsinnen, daß ich mich jemals so undamenhaft verhalten habe. Aber es ist ein guter Einfall; es könnte schwierig werden, Ramses aus einem Kerker zu befreien.«
    »Für dich gibt es vielleicht eine Rettung, Peabody – du wirst Amenits Schönheitsberaterin und Kammerzofe.«
    »Du hast heute abend wirklich einen makabren Humor, Emerson. Wahrscheinlich plant sie, die Zaubertränke einzunehmen, die ich ihr braue, um mich dann zu beseitigen. Jetzt aber mal ernsthaft. Ich sehe die Sache so: Nastasen glaubt, daß Amenit ihm treu ergeben ist – wahrscheinlich hat er versprochen, sie zu heiraten und sie zur Königin zu machen. Sie unterstützt ihn in seinem Kampf gegen Tarek, aber keiner von beiden weiß, daß sie vorhat, mit Reggie das Land zu verlassen. Sie ist entsetzlich eifersüchtig auf Nefret …«
    »Das klingt wie die Handlung eines dieser albernen Romane, die ihr Frauen ständig lest«, murmelte Emerson. »Warum glaubst du, daß sie eifersüchtig ist?«
    »Ach, Emerson, das sieht doch ein Blinder. Da du es als Mann sowieso nicht verstehst, wirst du mir glauben müssen. Amenit schert sich einen Dreck um uns. Sie hat nur zugestimmt, uns mitzunehmen, weil Reggie darauf bestanden hat. Sie wird keinen Finger krumm machen, um uns vor Nastasen zu retten; eigentlich erleichtert es ihr Vorhaben eher, wenn wir aus dem Weg geschafft sind.«
    »Wäre es nicht lustig, wenn sie versuchte, uns zu vergiften, während du sie vergiftest? Überall Leichen wie im letzten Akt von Hamlet .«
    »Emerson, wenn du nicht sofort damit aufhörst …«
    »Entschuldige, Liebling. Bitte fahr fort; deine Darstellung ist einleuchtend und logisch.«
    »Ich … wo war ich stehengeblieben? Ach ja! Wenn Nastasen sich zum Mord entschließt, wird er gleich reinen Tisch machen – uns drei und Reggie als Dreingabe. Für ihn sind wir allesamt überflüssig, und Amenit wird ihm kaum erklären können, warum man mit Reggie anders verfahren sollte.«
    »So weit, so gut«, meinte Emerson, der an diesem Abend offenbar zu einer pessimistischen Anschauungsweise neigte. »Aber es gibt noch weitere Komplikationen. Pesaker …«
    »… will die Macht für seinen Gott und somit für sich selbst. Er wird darauf bestehen, daß wir geschont werden, damit er uns opfern kann. Brot und Spiele, du weißt schon – so halten Tyrannen das Volk unter der Knute. Eine weitere Komplikation ist Murtek; in meiner Gleichung steht er für x, die Unbekannte. Doch ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, daß er uns helfen wird.«
    »Ich aber«, meinte Emerson. »Was ist mit Tarek?«
    »Wir müssen davon ausgehen, daß er die Wahrheit gesagt hat, Emerson. Nefret vertraut ihm, und wir haben keinen Grund, es nicht zu tun. Allerdings verstehe ich nicht ganz, welche Rolle er spielt. Er hat seinen guten Ruf verloren, ist auf der Flucht – warum ist es so wichtig, ihn vor einer Zeremonie zu ergreifen, bei der das Nicken des Gottes ganz sicher Nastasen gelten wird, da der Hohepriester Amons zu seinen Parteigängern gehört? Man riskiert sogar, uns unter relativ geringer Bewachung weiterhin in diesem Haus wohnen zu lassen, nur um dadurch Tarek zu fangen. Eine weitere Möglichkeit wäre natürlich, daß Murtek, der verschlagene alte Mann, heimlich auf Tareks Seite steht und glaubt, daß Tarek uns noch retten kann …«
    »Auf Tarek würde ich nicht zählen«, sagte Emerson mit einem tiefen Seufzer. »Er täte am besten daran aufzupassen, daß er ihnen nicht wieder in die Hände fällt.«
    »Oh, ich zähle auf niemanden, Emerson. Nur auf uns selbst. Wenn alles andere fehlschlägt, müssen wir eben unseren Dienern ein Betäubungsmittel verabreichen, die Wachen überwältigen, die rekkit zu den Waffen rufen und einen Staatsstreich unternehmen.«
    »Peabody, Peabody!« Emerson nahm mich fest in die Arme und drückte sein Gesicht in mein Haar, um sein Gelächter zu dämpfen. »Du bist das Licht meines Lebens, die Freude meines Daseins und – und so weiter und so fort. Wann habe ich dir das letzte Mal gesagt, daß ich dich anbete?«
    Ich freute mich, daß es mir gelungen war, ihn zuversichtlicher zu stimmen.
     
    Und wir hatten diese Zuversicht bitter nötig, denn der nächste Vormittag entpuppte sich als eine Abfolge unangenehmer Überraschungen.
    Zum ersten Zwischenfall kam es am Morgen. Ich ging gerade meinen Erste-Hilfe-Koffer durch und versuchte zu

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