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Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod

Titel: Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Angehörige des Militärs nicht seichten Klatsch und Tratsch verbreiten.«
    »Sie wußten, daß wir zu Reggie Forthright in die Wüste aufgebrochen waren; seine Expedition hatte offensichtlich den Zweck gehabt, die beiden Vermißten, seinen Onkel und seine Tante, ausfindig zu machen«, erinnerte ich ihn. »Wir konnten diese Tatsache kaum verheimlichen, selbst wenn Reginald seine Absichten nicht jedem Offizier im Lager mitgeteilt hätte. Und als wir zurückkehrten, hat Nefret gewiß Anlaß zu neugierigen Spekulationen gegeben. Allerdings war das Märchen, das wir allen auftischten, weit glaubwürdiger als die Wahrheit. Jeder, der von der Suche des armen Mr. Forth nach der Verlorenen Oase wußte, hielt ihn für einen Spinner oder für einen Träumer.«
    »O’Connell hat es nicht erwähnt«, gab Emerson brummend zu.
    Er hatte es deshalb nicht erwähnt, weil ich ihm mit einer Reihe von Unannehmlichkeiten gedroht hatte. »Der Name von Nefret war nicht der einzige, der in Kevins Bericht zu lesen war«, sagte ich. »Wie ich ihm vorschlug … oder vielmehr, wie ich von einem derart begabten Journalisten erwartete, stellt Kevin Nefrets wundersames Überleben in den Mittelpunkt seines Berichts. Nefrets Geschichte war nur eine von vielen; kein Leser konnte auf den Gedanken kommen, daß sie nicht von gütigen amerikanischen Missionaren aufgezogen worden war, sondern von den letzten heidnischen Vertretern einer nahezu untergegangenen Zivilisation. Selbst wenn die Verlorene Oase nicht erwähnt worden wäre, wäre Nefret durch die Andeutung, sie sei inmitten nackter Wilder aufgewachsen – denn als solche betrachten unsere aufgeklärten Landsleute die Angehörigen sämtlicher Kulturen außer ihrer eigenen – zur Zielscheibe von Spott geworden. Ihr Schicksal hätte in der Gesellschaft Anlaß zu wildesten Spekulationen gegeben.«
    »Darüber zerbrichst du dir den Kopf, nicht wahr? Das Nefret gesellschaftlich anerkannt wird?«
    »Sie hatte sowieso schon genug Schwierigkeiten mit engstirnigen Idioten.«
    Emersons edle Stirn glättete sich. »Deine anrührende Sorge um das Kind gereicht dir zur Ehre, Liebling. Meiner Ansicht nach ist das alles ein Haufen Unsinn, doch zweifellos setzen die Unverschämtheiten dieser Ignoranten einem jungen Mädchen mehr zu, als das bei MIR der Fall wäre. Jedenfalls können wir ihre Herkunft nicht erklären, ohne das Geheimnis preiszugeben, das zu bewahren wir geschworen haben. Alles in allem bin ich froh, zu wissen, daß die Kinder sicher zu Hause in England sind.«
    »Ich ebenfalls«, sagte ich von ganzem Herzen.
    *
    Der erste Mensch, den ich sah, als unser Dampfschiff vorsichtig in den Hafen von Port Said einfuhr, war unser treuer Vorarbeiter Abdullah. Sein schneeweißer Turban erhob sich gut fünfzehn Zentimeter über die Köpfe der umstehenden Menge. »Zum Teufel«, entfuhr es mir ungewollt. Ich hatte gehofft, ein paar weitere Stunden Emersons ungeteilte Aufmerksamkeit genießen zu können. Zum Glück hatte er mich nicht gehört; er hielt die Hände trichterförmig vor den Mund und stieß einen markerschütternden Schrei aus, der die neben ihm stehenden Passagiere zur Seite springen ließ, und grinste breit zu Abdullah hinüber. Dieser war lange Jahre unser Vorarbeiter gewesen und viel zu alt und würdevoll, um seine Begeisterung durch heftige Körperbewegungen kundzutun, was allerdings nicht für seine jüngeren Verwandten galt; ihre Turbane hüpften auf und nieder, als sie Luftsprünge vollführten und uns johlend willkommen hießen.
    »Wie großartig von Abdullah, den weiten Weg hierherzukommen«, meinte Emerson freudestrahlend.
    »Und von Selim«, sagte ich angesichts weiterer vertrauter Gesichter. »Und von Ali, von Daoud und Feisal und …«
    »Sie werden uns beim Verladen unserer Ausrüstung in den Zug eine große Hilfe sein«, sagte Emerson. »Ich weiß gar nicht, wieso ich nicht selbst vorgeschlagen habe, daß sie uns hier abholen sollten. Doch es sieht Abdullah ähnlich, daß er unsere geheimsten Wünsche ahnt.«
    Die Zugfahrt von Port Said nach Kairo dauert weniger als sechs Stunden. In unserem Abteil war genügend Platz für Abdullah und seinen ältesten Sohn Feisal, da die übrigen europäischen Passagiere es ablehnten, das Coupé mit einer »Horde schmutziger Einheimischer« zu teilen, wie ein aufgeblasener Schwachkopf es formulierte. Ich hörte, wie er sich mit dem Schaffner deswegen herumstritt. Er hatte keinen Erfolg. Der Schaffner kannte Emerson.
    Also machten wir es uns bequem

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