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Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin

Titel: Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Umtrieben der Familie Emerson blendend aus. Unsere früheren Begegnungen waren nicht immer angenehm verlaufen. Allerdings war der kühne, junge Journalist mir schon so oft zu Hilfe gekommen, daß ich recht freundschaftliche Gefühle für ihn hegte. Emersons Gefühle hingegen waren alles andere als freundschaftlich. Er hatte guten Grund, Journalisten allgemein und Kevin im besonderen zu verabscheuen, denn ihren Berichten hatte er seinen Ruf in der Öffentlichkeit zu verdanken. (Und man muß einräumen, daß Emersons Reizbarkeit und seine übereilten Äußerungen wirklich unterhaltsamen Lesestoff abgaben.)
    »Guten Abend, Kevin«, sagte ich. »Warum haben Sie so lange gebraucht? Ich habe schon gestern mit Ihnen gerechnet.«
    »Mag sein, aber ich bin dem Mirror vierundzwanzig Stunden voraus«, widersprach Kevin. »Und gegenüber der Times habe ich mehr als zwei Tage Vorsprung. Ach, da sind ja noch mehr bekannte Gesichter! Mr. und Mrs. Walter Emerson! Eigentlich hatte ich gehofft, Sie einzuholen, aber Sie waren zu schnell für mich. Master Ramses – was für ein fescher junger Mann Sie geworden sind! Und Miss Nefret – Sie sind wahrhaftig eine Augenweide.«
    Evelyn kam auf ihn zu. »Mr. O’Connell, wenn ich mich recht entsinne? Ich danke Ihnen für den freundlichen Brief, den Sie uns nach … nach dem Tod unseres Kindes geschrieben haben. Ihre Beileidsbezeugungen waren so stilvoll und dabei anrührend formuliert.«
    Kevins Gesicht nahm einen Rosaton an, der sich schrecklich mit seinem roten Haar biß. Er wich meinem erstaunten Blick aus, scharrte mit den Füßen und murmelte etwas Unverständliches.
    »Hmpf«, brummte Emerson, nun ein wenig freundlicher. »Nun denn, nehmen Sie doch Platz, O’Connell. Aber denken Sie nicht …«
    »Nein, nein, Sir, ich denke nie etwas.« Kevin, der sich inzwischen von der Verlegenheit erholt hatte, als Gentleman enttarnt worden zu sein, bedachte Emerson mit einem frechen Grinsen. »Eigentlich hatte ich nicht vor, mich Ihnen aufzudrängen, doch ich bin in Kairo zufällig Mrs. Wilson begegnet. Und als sie mir sagte, sie habe einige Pakete für Sie, habe ich mich erboten, sie Ihnen zu bringen, weil ich ohnehin noch am selben Abend abreisen wollte. Und da ich nun schon einmal hier war, konnte ich unmöglich wieder gehen, ohne …«
    »Schon gut«, sagte ich. »Vielen Dank, Kevin. Wir werden uns jetzt kurz zurückziehen, aber bleiben Sie doch zum Essen, wenn Sie keine anderen Pläne haben. Nein? Das habe ich mir gedacht. Nehmen Sie Platz. Ich lasse Ihnen von Mahmud etwas zu trinken bringen.«
    Da ich so schnell wie möglich zu Kevin zurückkehren wollte, verzichtete ich auf mein Bad, machte mich nur am Waschbecken ein wenig frisch und zog mich um. Emerson, der mir zum Waschtisch gefolgt war, knurrte: »Du hättest ihn nicht gleich zum Essen einzuladen brauchen, Amelia. In Gegenwart eines Journalisten können wir uns nicht ungezwungen unterhalten.«
    »Sir Edward und Miss Marmaduke sind auch dabei, daher ist das ohnehin nicht möglich. Außerdem ist es Zeit, daß wir uns mit der Presse befassen, Emerson. Oder war dir nicht klar, daß deine öffentlichen Andeutungen über ein Königsgrab allgemeine Aufmerksamkeit auf sich ziehen würden?«
    Mit nacktem Oberkörper und tropfnaß, griff Emerson nach einem Handtuch. »Ich habe mich bereits mit der Presse ›befaßt‹, und ich beabsichtige, auch weiterhin so zu verfahren.«
    »Du kannst englische und europäische Journalisten nicht so einschüchtern wie den armen jungen Mann aus Kairo.«
    »Ich habe dem armen Burschen kein Haar gekrümmt, Peabody.«
    »Du hast ihn angebrüllt , Emerson.«
    »Meines Wissens verbietet kein Gesetz das … äh … Sprechen mit lauter Stimme.« Emerson warf das Handtuch auf den Boden und unterzog mich einer kritischen Musterung.
    »Hast du vor, dich in aller Öffentlichkeit im Negligé zu zeigen, Peabody? Dieses Gewand …«
    »… ist mein neues Teekleid, Emerson. Ziehst du dich nicht zum Essen um? Sir Edward trägt bestimmt wieder Frack.«
    »Nein, das wird er nicht tun. Ich habe ihm gesagt, daß ich ihn nie wieder in dieser Aufmachung zu sehen wünsche.«
    Emerson griff nach einem sauberen Hemd. »Ich muß ihn und Miss Marmaduke darauf hinweisen, daß sie niemandem etwas von unserer Arbeit erzählen dürfen. Und das gleiche gilt auch für dich, Amelia. Ich übernehme das Reden. Jetzt geh in den Salon und bewache O’Connell. Bestimmt durchwühlt er schon meinen Schreibtisch.«
    Ganz offensichtlich mußte Emerson

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