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Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin

Titel: Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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sich gegen die Schlußfolgerungen, die sich zwangsläufig daraus ergeben. Einer Frau würden sie sofort ins Auge stechen.«
    »Mir vielleicht nicht«, meinte Evelyn schmunzelnd. Sie wirkte nun lockerer; ihre Hände lagen entspannt im Schoß, und ihre Schultern wirkten nicht mehr so steif.
    »Du tust dir selbst unrecht. Falls ich es noch nicht erwähnt habe, Evelyn, möchte ich dir sagen, daß ich inzwischen große Hochachtung vor deinem Verstand habe. Gemeinsam wird es uns bestimmt gelingen herauszufinden, wer unsere Gegner sind und wie wir sie am besten bekämpfen können.«
    »Meine bescheidenen Fähigkeiten stehen dir zur Verfügung, liebe Amelia. Du hast mir ja bereits kurz geschildert, was vorgefallen ist. Könntest du das Ganze noch einmal wiederholen und mehr ins Detail gehen?«
    Eigentlich interessierte sie sich gar nicht dafür, was ich zu erzählen hatte. Sie wollte mich nur von meiner Sorge um Emerson ablenken. Da ich mein Kompliment aber ehrlich gemeint hatte, begann ich sofort mit meinem Bericht und fing mit Mr. Shelmadines Besuch an. Schweigend hörte Evelyn zu, und ich muß sagen, daß es eine wahre Freude war, ein Gespräch mit jemandem zu führen, der einem nicht alle dreißig Sekunden ins Wort fiel.
    Als ich fertig war, nahm sie ein leeres Blatt Papier und suchte sich einen Stift. »Ich kann Dinge besser ordnen, wenn ich sie aufschreibe. Stört es dich?«
    »Keineswegs. Ich verfahre manchmal selbst so, obwohl ich festgestellt habe, daß sich meine Gedankengänge nur schwer auf diese Weise festhalten lassen.«
    »Deine Gedankengänge sind zu kompliziert«, stimmte Evelyn ernst zu. »Laß mich einmal sehen, ob ich sie zusammenfassen kann.« Sie schrieb eine Liste von Namen auf. »Das sind, wie ich glaube, die Personen, von deren Lauterkeit du nicht überzeugt bist.«
    »Wie höflich du das ausdrückst. Du mußt noch einen Namen ergänzen, Evelyn. Ich habe den Jungen auch sehr gern, aber wir können ihn noch nicht von jeglichem Verdacht freisprechen.«
    »Ja, natürlich.« Mit sicherer Hand schrieb sie Davids Namen auf die Liste und nahm noch ein Blatt Papier. »Gehen wir einmal davon aus, daß es sich um zwei verschiedene Diebesbanden handelt. Wer gehört zu welcher?«
    Als wir fertig waren, war das Papier von oben bis unten bekritzelt. »Nun«, meinte ich zweifelnd. »Ich kann nicht behaupten, daß ich jetzt klüger bin als zuvor.«
    »Aber wir haben einen Anfang gemacht. Riccetti ist der Anführer einer dieser Banden. Shelmadine gehörte zu seinen Leuten. Der gräßliche alte Mann in Gurneh – Abd el Hamed – steht mit der zweiten Bande in Verbindung. Sollen wir sie der Einfachheit halber mit A und B bezeichnen?«
    »Eindeutigere Namen kann man weniger leicht verwechseln«, wandte ich ein. »Moment mal. Nefret nennt Riccetti ›Nilpferdmann‹, und er sieht diesem Tier in der Tat ähnlich. Warum bezeichnen wir die eine Bande nicht als ›Nilpferde‹ und die andere als ›Schakale‹?«
    Evelyn lachte. »Das sind wirklich eindeutige Namen. Dann ist Abd el Hamed bestimmt ein ›Schakal‹. Gewiß haßt er den Mann, der ihm die Hände verkrüppelt hat, mit ganzem Herzen. Und wenn dem so ist, dann ist David … Oh, Amelia, ich kann einfach nicht glauben, daß der Junge dich oder die Deinen verraten würde!«
    »Es wäre vermessen anzunehmen, daß wir seine Beweggründe verstehen«, entgegnete ich nüchtern. »Möglicherweise hat man ihm von frühester Jugend an eine Angst eingepflanzt, die stärker ist als seine Zuneigung zu uns. Wenn David schuldig ist, arbeitet er für Abd el Hamed. Was ist mit den anderen?«
    Evelyn schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie wir das herausfinden sollen. Sicher hat der Antiquitätenhändler in Luxor etwas mit der Sache zu tun, aber er wird vielleicht von einer der beiden Banden bedroht. Anscheinend sind beide gleichermaßen skrupellos. Allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen, daß ein Gentleman wie Sir Edward Riccettis Befehle entgegennimmt …«
    »Ich habe Schurken kennengelernt, die vollendete Gentlemen waren. Und es gibt einige Europäer, Engländer und Amerikaner, die bis über beide Ohren in den illegalen Antiquitätenhandel verstrickt sind. Also lassen wir ihn erst einmal auf der Liste der unsicheren Kandidaten. Was ist mit Miss Marmaduke?«
    »Oberflächlich betrachtet, wirkt sie wie der Inbegriff einer englischen alten Jungfer«, meinte Evelyn nachdenklich. »Ist sie vielleicht zu perfekt? Ich habe mich einige Male mit ihr unterhalten und konnte

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