Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
sauber«, sagte Emerson und setzte sich wieder.
    »Macht schon, meine Lieben. Wenn du irgendwelche Hilfe bei den Knöpfen brauchst, gib mir ein Zeichen, Peabody. Ramses, ich möchte mit dir und David ein Wort reden.«
    Wenn Emerson bellt, nimmt niemand von uns Notiz davon. Wenn er allerdings in diesem Tonfall spricht, ist es sinnvoller, ihn beim Wort zu nehmen. Leise und behutsam verließ Nefret das Zimmer. Ich folgte ihr. Und die Jungen folgten Emersons Geste und rückten ihre Stühle näher an ihn heran.
    Sie hatten ihre Servietten auf ihren Tellern zurückgelassen. Im Vorübergehen bemerkte ich, daß eine von ihnen einen kleinen dunkelroten Fleck aufwies. Ramses hatte nicht nur verwirrt geblinzelt. Seine Nägel oder irgendein anderer Gegenstand auf dem Tisch hatten sich so tief in seinen Handballen eingegraben, daß er blutete.
10. Kapitel
Ich hoffe, daß Geduld zu meinen Tugenden zählt, Unentschlossenheit als Verzögerungstaktik werte ich allerdings nicht als eine solche.
    Als Emerson zu mir ins Zimmer trat und die Tür energisch hinter sich zuwarf, hatte ich bereits sämtliche Knöpfe meines Kleides geschlossen. Sein Anblick gefiel mir gar nicht. Er war alles in allem einfach zu ruhig. »Worüber hast du mit Ramses gesprochen?« fragte ich ihn.
    »Ich wollte wissen, warum David bevorzugt seinen linken Arm benutzt.«
    Das hatte ich nicht erwartet. »Oh. Niemand hat versucht, es vor dir zu verheimlichen, Emerson. Wir hatten allerdings so viel zu besprechen, daß wir darauf gar nicht gekommen sind.«
    »Und doch«, sagte Emerson, »könnte man vernünftigerweise annehmen, daß ein Mordanschlag auf unseren Sohn und seinen Freund für mich von Interesse wäre.«
    »Du hast recht«, gab ich zu. »Ich wollte David noch eine wohltuende Arnikaeinreibung empfehlen, bevor er schlafen geht, aber vielleicht sollte ich das lieber jetzt tun.«
    »Dem Jungen fehlt nichts.« Emerson faßte mich bei den Schultern. »Setz dich einen Augenblick hin, Peabody.
    Zur Hölle, es sind verflucht viele Dinge auf einmal zu berücksichtigen. Wir müssen miteinander reden.« Er klang wieder wie der gute alte Emerson, grob und verärgert – was mich über alle Maßen erleichterte. »Was regt dich am meisten auf, Emerson? Colonel Bellinghams Absichten in bezug auf Nefret?«
    »Die können warten. Anfangs war ich allerdings etwas konsterniert von der Vorstellung«, gab Emerson zu, was, gelinde gesagt, eine seiner größten Untertreibungen des gesamten Jahres war. »Aber ich vermute, daß er nach seinen Moralvorstellungen nichts Verwerfliches darin sieht. Wenn er allerdings die Unverschämtheit besitzt, hierherzukommen, und um meine Erlaubnis bittet, Nefret den Hof zu machen, dann werde ich ihn aus dem Fenster werfen wie seine Blumen, worauf du dich verlassen kannst.«
    »In Ordnung«, stimmte ich lächelnd zu. »Der Mord an Mrs. Bellingham …«
    »Hat ebenfalls Zeit. Laß uns den Fraser-Unsinn hinter uns bringen, damit wir uns wieder auf ernstere Dinge konzentrieren können. Wie lautet deine neueste Eingebung, Peabody? Wenn du meinst, daß ich die Prinzessin spielen soll, muß ich schlichtweg ablehnen.«
    »Deine – äh – Körperformen sind noch weniger überzeugend als die von Ramses«, sagte ich lachend und erzählte ihm schließlich, was ich vorhatte.
    Emerson nickte. »Hmmm, ja. Das ist wirklich recht klug, Peabody. Denn dir ist genauso klar wie mir, daß das ganze Problem mit ihr zusammenhängt.«
    »Das ist wieder typisch Mann! Er war sicherlich derjenige, der das Ganze fälschlicherweise initiiert hat.«
    »Nennen wir es einfach so, daß beide für eine zufriedenstellende Lösung unabdingbar sind«, sagte Emerson und unterbrach die Diskussion lange genug, um die Richtigkeit seiner Bemerkung zu demonstrieren. »Wird sie es denn tun?«
    »Überlaß das mir.«
    »Ich bitte darum.« Er war mir mit meiner Stola behilflich und begleitete mich zur Tür. Bevor er sie öffnete, sagte er unheilvoll: »Und du, meine Liebe, kannst die Jungs ruhig mir überlassen. Ich weiß nicht, was der Zwischenfall im Tempel von Luxor mit den anderen Geschichten zu tun hat, die mich dauernd von meiner Arbeit abhalten, aber ich werde das sicherlich herausfinden. Es wäre schade, wenn wir Ramses jetzt, nachdem wir so viel Zeit und Mühen in seine Erziehung investiert haben, verlieren würden.«
    Angetrieben von der Muskelkraft unserer ergebenen Männer, glitt das kleine Boot über den Fluß. Die Lichter der Hotels an der Ostküste boten ein brillantes

Weitere Kostenlose Bücher