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Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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gegeben?«
    »Nur ein wenig Laudanum in ihren Kaffee. Es geschah nur zu ihrem Besten.«
    Ramses fiel zurück in die aufgeschichteten Kissen, und Sekhmet kletterte begeistert von seinen Knien zu seiner Brust. »Du hörst dich genauso an wie sie«, murmelte Ramses. »Zwei von dieser Sorte … Ich hoffe nur, daß Vater nicht auf die gleiche Idee gekommen ist.«
    Wenn er Nefret betrachtet hätte, wäre ihm ihr bestürzter Gesichtsausdruck aufgefallen, aber er hatte das Gewicht auf seinem Brustkorb bemerkt und versuchte nun, Sekhmet von seinem Körper zu verscheuchen.
    »Also dann«, sagte Nefret entschlossen. »Erzähl mir den wahren Grund für deine Verkleidung.«
    »Ich habe dich nicht angelogen.«
    »Nun, vielleicht nicht direkt, aber du hast mir etwas verschwiegen. Du und David, ihr wißt etwas, das ihr mir nicht erzählt habt. Womit rechnet ihr heute nacht?«
    Ramses seufzte und gab seinen Versuch, die Katze loszuwerden, auf. Sie hatte all ihre Krallen in sein Hemd geschlagen. »Es muß nicht heute nacht passieren. Es besteht allerdings die berechtigte Annahme, daß er es bald wieder versucht. Es ist unwahrscheinlich, daß er sein Ansinnen aufgibt, und je häufiger sein Plan vereitelt wird, um so ungeduldiger wird er.«
    »Scudder?« fragte Nefret. Ramses nickte, und sie fuhr trocken fort: »Du hast seine Pläne ganz schön durchkreuzt, nicht wahr? Hast du noch nicht daran gedacht, mein Junge, daß er mittlerweile hinter dir her sein könnte? Er könnte sein Ziel eher erreichen, wenn er dich aus dem Weg geräumt hätte.«
    »Ich habe daran gedacht, ja.«
    »Weiß er, daß du dich als Saiyid ausgegeben hast?«
    »Ich bin immer noch Saiyid, wenn es die Umstände erforderlich machen. Heute ist eine dieser Gelegenheiten. Ich wollte mich gerade verkleiden, als du hereingeschneit kamst. Würde es dir etwas ausmachen, noch einmal zu verschwinden, bis ich umgezogen bin?«
    »Ja, würde es mir. Ich möchte dir dabei zusehen, wie du das machst.«
    »Ich frage mich, wie Vater all die Jahre die Ruhe bewahren konnte«, murmelte Ramses. »In Ordnung, mein Mädchen, hör auf zu fluchen. Du kannst zusehen, wenn du magst, und du kannst mir zuhören, während ich dir erkläre, was David und ich vorhaben, und wenn du ein ganz, ganz braves Mädchen bist, darfst du uns vielleicht sogar helfen.«
    Er wurde Sekhmet los, indem er ihren Bauch kitzelte, bis sie ihren Griff lockerte und abrutschte. Dann ging er auf einen Stuhl zu und fing an, seine Stiefel aufzuschnüren. Die Hände um ihre angezogenen Knie geschlungen, beobachtete Nefret interessiert, wie er Hemd, Stiefel und Socken auszog und seine Hosenbeine hochkrempelte.
    »Ziehst du deine Hose nicht aus?« fragte sie, während er in eine abgetragene Galabija schlüpfte.
    »Nicht, wenn du mir zusiehst.« Schnell und fachmännisch wand er das lange Stück Stoff auf seinem Kopf zu einem Turban und betrachtete sich dann im Spiegel.
    »Es sind nur drei Männer an Bord«, erklärte er, während er an sich arbeitete. »Die anderen leben in Luxor oder an der Westküste und gehen deshalb abends nach Hause. Die drei werden gegen Mitternacht tief und fest schlafen; ich beabsichtige nicht, vorher irgend etwas zu unternehmen. Saiyid erwartet mich am Ufer, wo Bellingham ihn abkommandiert hat.«
    »Das ist nicht besonders klug«, entfuhr es Nefret. »Scudder kann Saiyid aus dem Weg gehen, indem er einfach den Fluß benutzt – schwimmt oder in einem kleinen Boot kommt. Was hat sich der Colonel denn dabei gedacht?«
    »Der Colonel weiß recht genau, was er tut, Nefret.«
    Ramses wandte sich vom Spiegel ab, und sie schrie auf: »Großer Gott! Was hast du … Bleib stehen, ich will dich anschauen.«
    »Die Falten sind aufgemalt«, erklärte Ramses, als sie sein Gesicht unangenehm nah inspizierte. »Sethos, der Mann, von dem ich dir bereits erzählt habe, entwickelte verschiedene Arten von Schminke; ich verwende eine wasserlösliche Sorte, denn die anderen lassen sich nur schwer wieder entfernen, und Mutter hat Augen wie ein Luchs. Die Warzen sind aus einem Material, das Sethos ebenfalls erfunden hat; sie kleben bombenfest, solange sie nicht längere Zeit Wasser ausgesetzt sind.«
    »Und wie entfernst du sie wieder? Steckst du deinen Kopf in einen Eimer?« fragte Nefret und fuhr ihm mit ihrem Finger über eine seiner Augenbrauen.
    »Oder ins Waschbecken. Aber nein, dabei darfst du mir nicht zusehen. Ich habe meine Augenbrauen und meinen Schnurrbart mit einer anderen Art von Farbe aufgehellt; Saiyid wird

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