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Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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war ich darauf vorbereitet. Während er versucht, richtig wach zu werden, stolpert er ziemlich häufig über irgendwelche Dinge.
    »Heute ist Freitag«, erinnerte ich ihn, als er mich informierte, daß ich ihn nicht nach Luxor begleiten könnte. »Die Männer arbeiten heute nicht. Wo liegt also das Problem?«
    »Hier gibt es genug zu tun«, murrte Emerson, während er seine Stiefel zuband.
    »Was denn?«
    »Äh – Saubermachen. Du willst doch immer alles sauber haben.« Mein Gesichtsausdruck warnte ihn, daß dieses Argument kein Gewicht hatte. »Die Photos«, sagte er unwirsch. »Die Photoplatten, die wir gestern gemacht haben …«
    »Die Photoplatten zu entwickeln ist Nefrets Aufgabe, wie du sehr wohl weißt. Sie kann das aber heute nicht erledigen, weil die Leiche in der Dunkelkammer liegt.«
    »Oh, verflucht«, sagte Emerson. »Ich nehme an, niemand kann irgend etwas tun, habe ich recht? Warum passiert mir ständig so etwas? Ich habe immer geglaubt, daß ich ein anständiger Kerl bin – durch und durch gutmütig – rücksichtsvoll – freundlich eben. Womit habe ich das verdient? Warum in Dreiteufelsnamen kann ich nicht eine Saison, eine einzige Saison ungestört arbeiten …«
    Ich ließ ihn schimpfend zurück und ging, um mich um das Frühstück zu kümmern. Anubis war in der Küche und erschreckte den Koch. Anubis kratzte nicht, und er biß auch nicht. Das mußte er auch gar nicht. Er hatte einen Blick, der einen ganzen Raum verunsichern konnte, und man sagte von ihm, daß er mit dem Teufel im Bunde stand. Ich hob ihn von dem Tisch herunter, von wo aus er Mahmud mit seinen grünen Augen fixiert hatte, und überzeugte letzteren davon, hinter dem Küchenschrank hervorzukommen. Als ich Anubis ins Wohnzimmer trug, hörte ich den ohrenbetäubenden Lärm stürzender Töpfe und Pfannen und Mahmuds unterdrücktes Fluchen.
    »Ich habe dich in letzter Zeit kaum gesehen«, bemerkte ich, setzte Anubis auf das Sofa und nahm neben ihm Platz. Er setzte sich normalerweise nicht bei Leuten auf den Schoß. Ramses, der bereits im Raum war, blickte von dem Notizbuch auf, in das er gerade etwas schrieb. »Ich habe mit Anubis gesprochen«, erklärte ich.
    »Er versucht, Sekhmet aus dem Weg zu gehen«, sagte Ramses. »Er findet sie genauso gräßlich wie ich.«
    »Woher weißt du das?«
    Ramses zuckte die Schultern und wandte sich wieder seinen Eintragungen zu.
    Ich versuchte es mit einer weiteren Frage. »Was schreibst du denn da?«
    »Meine Beobachtungen zum Zustand von Mrs. Bellinghams Mumie. Eine solche Gelegenheit zu erfahren, wie ein erst kürzlich präparierter Körper aussieht, wird mir vermutlich nie wieder begegnen. Wir kennen das präzise Todesdatum, und sobald eine Autopsie vorgenommen worden ist …«
    »Ramses, du bist absolut geschmacklos.«
    Das hatte ich zwar im stillen gedacht, aber Nefret, die gerade mit David im Schlepptau das Zimmer betrat und Sekhmet wie eine Fellstola um ihre Schultern drapiert hatte, hatte es ausgesprochen.
    »Manche finden das Thema vielleicht geschmacklos«, gab Ramses zu. »Aber wenn ihr das Studium von Leichen aufnehmen wollt, solltet ihr emotionsloser sein.«
    »Das ist etwas vollkommen anderes«, sagte Nefret. Sie setzte die Katze auf den Boden. Sekhmet ging auf Anubis zu, der sie anzischte und den Raum mit einem Satz durch das geöffnete Fenster verließ.
    »Ich bin in einer Minute zurück, Tante Amelia«, fuhr Nefret fort. »Ich möchte mir Tetisheri kurz anschauen.«
    »Ich nehme an, du meinst die Ziege«, sagte ich mit einem mißfälligen Blick auf Ramses. »Nehmt es mir nicht übel, aber ich finde, der Name ist nicht im mindesten passend.«
    »Ich war bereits bei ihr«, sagte mein Sohn, ohne aufzublicken. »Wenn Appetit ein Anzeichen für erfolgreiche Genesung ist, dann hat sie sich extrem schnell erholt.«
    Das Frühstück wurde hereingebracht, und gleich darauf erschien Emerson, der uns erklärte, daß er nach seinem Helm gesucht habe.
    »Er liegt da auf dem Tisch«, sagte ich. »Wo du ihn gestern abgelegt hast, nachdem ich ihn aus dem Tal mitgebracht hatte, wo du ihn verloren hattest. Nefret, hast du Lust, heute mit uns nach Luxor zu kommen?«
    Es stellte sich heraus, daß uns alle nach Luxor begleiten wollten. Das gefiel Emerson ganz und gar nicht. »Wir können ja auch noch Abdullah einladen und Carter und ein paar Dutzend von den Männern, und dann machen wir eine Parade daraus«, brummte er. »Was ist mit der Bewachung des Grabes?«
    »Was soll damit sein?« Ich reichte

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